Wenn Sie fragen, was seit dem “Wulffschen Paukenschlag” geschehen ist, so eher nichts, außer daß die politisch hier Handelnden, wie auch die Mainstream-Medien sich kritiklos jedem andienen, von dem sie meinen, daß er ihnen nützlich sein könnte. Dies trifft halt auch auf die zunehmend größer werdende Gruppe der Islamgläubigen zu. “Kritiklos” weil die betreffenden die Jahre -Wille und erkennende Intelligenz vorausgesetzt- hätten nutzen können, ggf. den Koran mal zu lesen, samt der untrennbar damit verbundenen Schariavor-schriften u. wenn das immer noch nicht reicht, dann die nahezu unbegrenzte Zahl von Fatwas heraus ragender Islamgelehrten zur Führung des täglichen Lebens im Allgemeinen, in der Familie, als Eheleute etc. etc.. Weiter wird die Bewertung der aus dem islamisch staatsreligiösen Ausland nach hier in die Moscheen zum Predigenden entsandten als missionierende im Namen der Entsender vollkommen ausgeblendet, vor allem der fast 1000 Ditib-Prediger, die im Namen von Erdowahns Religionsbehörde hier ihre sicht des Glaubens offiziell verbreiten dürfen. Wer die Richtung nicht begreifen will, der mag die Entwicklung der Türkei seit der politischen Führung durch diesen Herrn, wie auch seines Vorgängers sich vor Augen führen. Wer angesichts dieses nur schmalen Anrisses zum Thema “Islam” immer noch an dem Sinn des Wullf-Satzes glaubt, der hat auch den Lenin zugeordneten Satz, daß die Kapitalisten noch den Strick verkaufen, an dem man sie aufhängen wird, nicht verstanden. Und wer die Unterscheidung wagt zwischen “Islamisten” und “moderatem Islam”, der blendet aus, daß letztere in den Augen der religiösen Richtungsgeber “Abtrünnige vom Glauben” und damit nach Vorgabe der Glaubensregeln des Todes sind. Und da der KORAN keine Interpretation, sondern “das Wort Gottes” ist, ist er auch nicht verhandenbar, dies einer der immer wieder ausgeblendeten Unterschiede z. B. zur Bibel.
Bei 13% Zustimmung kann man doch nicht von ungeahnten Höhen schreiben, wenn man weiß, dass der Anteil der Bevölkerung, der mit der derzeitigen Politik unzufrieden ist, wesentlich größer ist. Dass es nur 13% sind, zeigt wie erfolgreich die Strategie der etablierten Parteien, das Überlaufen zur AfD dadurch einzudämmen, indem deren Anhänger als rechtes Pack, Rassisten und Ausländerfeinde verunglimpft werden, ist. Wie lange noch?
Danke für den gewohnt klaren Blick und Analyse, Herr Rietzschel! Der eine oder andere Politiker sollte wieder zu etwas mehr Bodenhaftung finden. Lese ich allerdings Äußerungen aus der EU-Kommission, die Türkei könne nicht dauerhaft “Völkergefängnis für Flüchtlinge” bleiben, schwindet mein Glaube an die Lernfähigkeit dieser Leute.
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