Henryk M. Broder / 26.05.2019 / 10:35 / Foto: achgut.com / 57 / Seite ausdrucken

Wem heute die Stunde schlägt

Heute ist der Tag der Schicksalswahl. Es geht vor allem um das Schicksal von Katharina Barley, der deutschen Spitzenkandidatin der SPD, und das Schicksal von Andrea Nahles, der Übergangsvorsitzenden der SPD. Ansonsten geht es um nichts. Sogar Oliver Welke von der heute-show nennt die Wahl zum EU-Parlament, das keines ist, einen "Etiketten-Schwindel", und er meint es nicht ironisch.

Dennoch können wir zufrieden sein. Den beiden Volksparteien sind im Kampf um die Gunst der Wähler einige Meisterstücke gelungen, die es verdienen, über den Wahltag hinaus festgehalten zu werden. 

Bei der SPD ist es das übliche "Diese Prominenten unterstützen die SPD bei der Europawahl", wobei es sich nur noch um die Notbesatzung handelt, die an Bord geblieben ist, um beim Untergang dabei zu sein: Iris Berben, Sebastian Krumbiegel, Walter Sittler, Klaus Staeck, Johano Strasser, Sawsan Chebli und Lea Rosh. Dazu ein paar "Prominente" aus dem Vorabendprogramm. Es ist, als würde Volkswagen seine Modelle der 80er Jahre wieder zum Kauf anbieten. 

Bei der CDU hatte man/frau eine noch bessere Idee. Elmar Brok, der nach nur 40 Jahren im EU-Parlament seinen Sitz aufgeben musste, weil irgendwelche Jungspunde auch mal an den Trog wollten, wurde reanimiert, in einen weißen Kittel gesteckt und an eine Tafel gestellt, eine Mischung aus Professor Sauerbruch und Doktor Frankenstein. Das müssen Sie sich ansehen.

Und egal, wie die Wahl heute ausgeht, wegen dieser beiden Spots hat sich der Zirkus schon gelohnt.

 

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Leserpost

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Johannes Schuster / 26.05.2019

So, jetzt ist fertig, es reicht. Das war ein Wahlwerbespott ? Ich habe absolut gedacht, da kommt eine Pointe und es wäre Kabarett. Und wer da noch ernst drüber schreibt und denkt ist selber hirntot. Das ist Witzplatte. Das ist eine einzige Clownsschoo ohne LSD. Meine Güte ist das heruntergekommen. Deutschland darf keine Politik haben, hervor- und/oder in Verkehr bringen. Diese Nation ist in historisch epochalem Ausmaß erledigt (An dieser Stelle verlassen alle Schauspieler die Bühne und begehen Suizid, Vorhang fällt).

Marc Blenk / 26.05.2019

Lieber Herr Broder, Sawsan und Lea könnten sich ja gemeinsam unter der Schirmherrschaft der Freiderich Ebert Stiftung dafür stark machen (geistig Behinderte dürfen schließlich auch wählen. Nichts ist unmöglich), dass die Berliner Stelen nicht mehr nur allein den 6 Millionen Holocaust - Opfern gewidmet sind, sondern ab sofort auch für alle islamischen Opfern deutscher Untaten stehen. Schließlich sind die Moslems ja die neuen Juden, meint Sawsan und Lea wird es auch ok finden. Die SPD hat die Unterstützer, die sie verdient und die zu ihr passen. Außer natürlich Frau Berben, dafür aber mit Klaus Staeck, den Erfinder des Kartoffel - und Schnitzel - Drucks, der konsequent analog bleibt und in mono hört. Es heißt, er denke, Franz Josef Strauss wäre der amtierende Ministerpräsident von Bayern. Und dies denkt schließlich die halbe SPD. Toi toi toi, Genossen. Vorwärts und alles vergessen.

Gerhard Sponsel Lemvig / 26.05.2019

Danke Herr Broder ! Den Nagel, wie immer auf den Kopf getroffen.

Claudius Pappe / 26.05.2019

So habe nun eine Europafeindliche Partei gewählt. 2 von 3 anwesenden Wahlhelfern waren der Meinung das ich nicht als Wahlbeobachter bei der Auszählung teilnehmen könnte. Von Wahlfälschungen bei den letzten Wahlen wussten sie nichts………...……........Nur uninformiert oder immer noch Mitläufer und Mittäter……………………….Armes Deutschland !

Archi W Bechlenberg / 26.05.2019

Bei dem Elmar Brok Clip habe ich darauf gewartet, dass Assistent Beaker ins Bild gesprungen kommt. Er hätte perfekt hinein gepasst.

Oliver Breitfeld / 26.05.2019

Aus den “Volks”-Parteizentralen höre ich die spitzen Schreie der aufgeregten Hof-Eunuchen, sehe ihre Masken und spüre, wie sie nach den Wählern fingern.

Detlef Fiedler / 26.05.2019

Hallo lieber Herr Broder. Vielen Dank für die Hinweise auf dieses oberpeinliche Material. Der gute Elmar könnte auch als Professor Hastig aus der Sesamstrasse durchgehen. Fehlte bloss noch Graf Zahl. Realsatire vom feinsten! Man fasst es alles einfach nicht mehr.

Richard Loewe / 26.05.2019

Elmar Brok ist ein postmodernes Kunstwerk: so gutaussehend wie Claudia Roth, so sympathisch wie Wolfgang Schaeuble, so leicht auf den Fuessen wie Sigmar Gabriel und so klug wie die kurze Rothaarige von der SED. AKK ist seine Tochter, oder? Stellt Euch vor, Ihr waert der Kameramann gewesen und beim hundertvierten Versuch Broks “CDU” leserlich und grammatisch korrekt an die Tafel zu bringen, steht da wieder irgendwas anderes…

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