Gastautor / 11.02.2025 / 06:00 / Foto: Pixabay / 113 / Seite ausdrucken

Welche Temperatur hätten’s denn gerne?

Von Andreas Zimmermann.

Und jetzt mal ganz von vorne: Wie warm ist es im Durchchnitt in den Ländern, in denen im Schnitt die meisten Menschen leben? Und spielen 1,5 Grad mehr im Durchschnitt eine negative Rolle? Hier faszinierende und überraschende Antworten, die geeignet sind, ihr Weltbild zu gefährden.

Der sogenannte „menschengemachte“ Klimawandel war in den letzten Jahrzehnten ohne Zweifel die wirkmächtigste Erzählung, wenn es darum ging, staatliche Raubzüge oder Freiheitseinschränkungen in den Staaten des Westens zu begründen. Von daher ist es auch nicht verwunderlich, dass es das Thema war, das auch in den Leserkommentaren zu meinem Artikel über richtige und falsche Fragen am häufigsten angesprochen wurde.

Der Kern der Klimawandelerzählung besteht aus mehreren aufeinander aufbauenden Behauptungen. Erstens, dass jedes Grad, um das die „globale Durchschnittstemperatur“ (was auch immer das sein soll) ansteigen sollte, den Fortbestand nicht nur der Menschheit, sondern auch des gesamten Lebens auf diesem Planeten akut gefährdet, wie der seltsame „Generalsekretär der Vereinten Nationen“, António Gueterres, gerade erst wieder kundgetan hat oder Luisa Neubauer auf dem Presseball mit ihrem bekritzelten Kleid plakativ kommunizieren wollte.

Wobei die Idee, bei öffentlichen Veranstaltungen seltsame Parolen auf Kleidern aufgekritzelt zu präsentieren, ja lediglich bei der amerikanischen Kongressabgeordneten AOC geklaut ist. Auch Unicef ist gerade wieder mit einer „Studie“ um die Ecke gekommen, in der behauptet wird, dass bereits jetzt zunehmender Schulausfall aufgrund von häufiger werdenden Wetterextremereignissen die Bildung gefährden würde, während die schulische Bildung in Wirklichkeit viel eher dadurch gefährdet ist, dass Schulen mehr und mehr zu Orten grün-woker Agenda-2030-Propaganda werden. Aber das ist ein anderes Thema. 

Die Unicef-„Studie“ beinhaltet auch schon die zweite Behauptung der Klimawandelerzählung, dass nämlich ein Temperaturanstieg aktuell im Gange sei und bereits gefährliche Ausmaße angenommen habe. Diese Behauptung wird ein wenig dadurch konterkariert, dass jahrelang behauptet wurde, man müsse alles tun, um die gefährliche Erwärmung unterhalb des Wertes von „1,5°C über dem vorindustriellen Niveau“ zu halten, nur um am Beginn dieses Jahres zu proklamieren, dass wir diese magischen 1,5 °C nun bereits im letzten Jahr überschritten hätten – allerdings ohne, dass die Ozeane zu sieden begonnen hätten oder Vögel tot vom Himmel gefallen wären.

Widerspruchsfreiheit und Propaganda gehen selten zusammen

Aber gut, Widerspruchsfreiheit war noch nie eine Stärke staatlicher Propaganda, von daher sollte man über solche Kleinigkeiten vielleicht einfach großzügig hinwegsehen. Kommen wir zur dritten Behauptung, nämlich, dass die angeblich gemessene Erwärmung kausal einzig und ausschließlich auf den menschlichen Kohlendioxid-Ausstoß, im Wesentlichen durch die Verbrennung fossiler Energieträger zurückzuführen sei. Daraus folgt dann angeblich viertens, dass alles getan werden müsse, um den Kohlendioxid-Ausstoß des Durchschnittsbürgers zu verringern.

Und da die dummen Bürger dies nicht freiwillig machen, muss es durch staatliche Maßnahmen wie das Verbrennerverbot, das Wärmepumpenzwangsgesetz, eine stetig steigende Kohlendioxid-Steuer, das schrittweise Erschweren und letztendlich geplante Verbieten von Urlaubsreisen oder des Konsums tierischer Lebensmittel, die Förderung der sogenannten „erneuerbaren Energien“ und was den angeblich Kohlendioxid-bewegten Politikern sonst noch an Maßnahmen einfällt, mit denen sie Wohlstand und Lebensqualität zerstören können, erreicht werden.

Seltsamerweise ist der ungleich größere „Kohlendioxid-Fußabdruck“ eben jener Politiker, der oft genug mehrere Größenordnungen über dem der gegängelten Durchschnittsbürger liegt, wie auch der politischer Einflüsterer aus dem Dunstkreis der verschiedensten internationalen Organisationen (Gates, Soros, Luisa Neubauer, suchen Sie sich jemand Beliebigen aus), nie Thema dieser Diskussion. Wie gesagt, Widerspruchsfreiheit und Propaganda gehen selten zusammen. 

Trotz – oder vielleicht auch gerade wegen – der immer massiver werdenden Propagandabeschallung gibt es aber mehr und mehr Stimmen, die dieses Narrativ vom gefährlichen menschengemachten Klimawandel berechtigterweise in Zweifel ziehen. Etwa, indem sie die auf ausgesprochen wackeligen Füßen stehende Behauptung anzweifeln, dass der Kohlendioxidgehalt der Luft die einzig treibende Kraft hinter Klimaschwankungen sei.

Oder indem sie darauf hinweisen, dass eine Erwärmung in den Messdaten der letzten 80 bis 100 Jahre nur deshalb erscheint, weil es sich nicht um die Original-Messdaten, sondern um „adjustierte“ Daten handelt und diese Adjustierung seltsamerweise immer so läuft, dass die Temperaturen der früheren Jahrzehnte nach unten, die der späteren dagegen nach oben korrigiert werden. In den Originaldaten ist nämlich keine Erwärmung zu erkennen, lediglich richtungslose Schwankungen.

Menschen fühlen sich im Warmen wohler

Wesentlich seltener wird dagegen die Ausgangsannahme in Frage gestellt, nämlich, dass ein Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur buchstäblich zum Abbrennen unseres Planeten führen würde – oder zumindest weite Teile für den Menschen unbewohnbar machen würde. Indirekt wird diese Behauptung, auf der alle weiteren Schritte des Klimakrisennarrativs aufbauen, durchaus manchmal infrage gestellt, etwa wenn darauf hingewiesen wird (z.B. von Wolfgang Meins hier auf der Achse des Guten), dass es selbst in warmen Ländern viel mehr Kälte- als Hitzetote gibt oder auch darauf, dass die Blütezeiten vergangener Hochkulturen in wärmere Klimaphasen fallen, während ihr Niedergang zuverlässig in Abkühlungsphasen fällt.

Dabei muss man überhaupt nicht in die Vergangenheit gehen, tatsächlich lässt sich quasi tagesaktuell überprüfen, ob der Mensch eher kälte- oder eher wärmeliebend ist. Und zwar nicht nur anhand der Tatsache, dass US-amerikanische Ruheständler im angenehm warmen Florida in größeren Zahlen zu finden sind als im doch eher unterkühlten Alaska. Oder indem man, wie ebenfalls Wolfang Meins hier auf der Achse des Guten, darauf hinweist, dass Menschen sich im Allgemeinen bei höheren Temperaturen schlicht wohler fühlen.

Nein, man kann wie bei anderen Tierarten auch, einen einfachen Parameter zu Rate ziehen, um zu untersuchen, ob ein bestimmtes Habitat für Homo sapiens eher besser oder eher schlechter geeignet ist: die Bevölkerungsdichte. Jeder der es wissen möchte, kann zum Beispiel feststellen, dass die Bevölkerungsdichte an Eisbären in der afrikanischen Savanne eher gering ist, während umgekehrt Giraffen, die sich dort recht wohlfühlen, in der Heimat der Eisbären, etwa auf Grönland, noch nicht gesichtet wurden. Stellen wir also die einfache Frage, wo die Bevölkerungsdichte des Homo sapiens höher ist, eher in warmen oder doch in kalten Gegenden?

Um dieser Frage nachzugehen, habe ich die englischsprachige Wikipedia verwendet, um eine Reihe von Datensätzen zu erheben. Ich weiß, dass man Wikipedia eigentlich nicht als Datenquelle verwenden sollte, aber Zahlenangaben zu Ländern dürften dort mit großer Wahrscheinlichkeit weitgehend korrekt hinterlegt sein. Immerhin hat Kanada auch laut Wikipedia eine größere Fläche als zum Beispiel Mexiko, während es bei der Bevölkerungszahl umgekehrt ist. Die Realität wurde also auf Wikipedia noch nicht völlig suspendiert.

Die Sache mit der Durchschnittstemperatur 

Will man nun also untersuchen, ob der Mensch eher wärme- oder doch eher kälteliebend ist, dann geht es im Wesentlichen um zwei Größen, die Bevölkerungsdichte und die Durchschnittstemperatur verschiedener Länder. Natürlich ergibt auch die Durchschnittstemperatur gerade größerer Länder, wie etwa der USA, wenig Sinn. Denn zu den USA gehören mit dem Death Valley nicht nur die Gegend, in der die heißeste jemals gemessene Temperatur auf diesem Planeten, und zwar 57 °C (übrigens bereits im Jahr 1913) zu verorten ist, sondern mit dem bereits erwähnte Alaska auch einen Bundesstaat, in dem schon einmal -62 °C gemessen wurden. Aber mit irgendetwas muss man ja arbeiten, und für eine grobe Übersicht reicht es allemal.

Natürlich werden Klimabewegte nun einwenden, dass mit steigenden Durchschnittstemperaturen die Maximaltemperaturen überproportional ansteigen und deshalb ein Anstieg der Durchschnittstemperatur um 1,5 °C viel gefährlicher sei, als man so erkennen könne. Aber das ist natürlich Quatsch, weil das umgekehrt auch für ein Absinken der Durchschnittstemperatur gilt und sehr kalte Tage eben ungleich gefährlicher sind als sehr warme Tage. Und auch den „gefährlichen Meeresspiegelanstieg“ werde ich im Weiteren ignorieren, schon alleine, weil die angeblich versinkenden Inseln in ihrer Mehrheit wachsen.

Da es recht aufwändig ist, über 200 Länder und separat gelistete Gebiete (wie etwa das vor kurzem intensiv diskutierte Grönland) sinnvoll zu analysieren und zu diesen Ländern und Gebieten auch zahlreiche kleine Inseln oder auch Stadtstaaten wie Singapur mit einer für größere Flächen absurd hohen Bevölkerungsdichte gehören, habe ich mich auf verschiedene Teilmengen der Gesamtdaten aus jeweils 10 Ländern beschränkt. Eigentlich reicht ein Blick auf die Liste der Länder und Gebiete nach Temperatur geordnet („List of countries by average yearly temperature“), um die ganze Absurdität des Klimakrisennarrativs zu erkennen.

Denn diese Liste deckt mit Mali als heißestem und Russland als kältestem Land (und hier sind das noch kältere Grönland und die, weil unbesiedelt, gar nicht erst gelistete Antarktis, noch nicht einmal eingeschlossen) einen Temperaturbereich von +30,4 °C bis -4,03 °C ab, sprich einen Unterschied von gut 34°C. In der Durchschnittstemperatur, wohlgemerkt. Warum ein Anstieg diese Durchschnittstemperaturen um 1,5 °C oder auch 2 °C oder 3 °C mindestens zum Ende der menschlichen Zivilisation, wenn nicht gar des Menschen als Art führen soll, erschließt sich bei diesen Zahlen nicht wirklich.

Und sollte jetzt jemand mit dem Argument um die Ecke kommen, dass sich manche Gegenden der Erde stärker erwärmen als der Durchschnitt, dann hat er schlicht das Konzept des Durchschnitts nicht verstanden. Denn wenn sich eine Gegend der Erde stärker als der offizielle Durchschnitt erwärmt, dann muss sich eine andere Gegend weniger stark oder gar nicht erwärmen (oder gar kälter werden), damit man insgesamt beim Durchschnittswert bleibt. Bleiben wir beim ominösen Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um 1,5 °C. Sollten sich in diesem Rahmen etwa die USA um 3 °C erwärmen, was sie angesichts einer Durchschnittstemperatur von offiziell 9,46 °C auf die Temperatur von Albanien bringen würde, dann dürfte sich z.B. das flächenmäßig nahezu gleich große China gar nicht erwärmen. 

Und jetzt zur Bevölkerungsdichte

Aber gut, die eigentliche Frage war ja nicht, wie sinnvoll die verdrehte Argumentation der „Klimabewegten“ im Einzelnen ist, sondern ob Menschen eher in warmen oder eher in kalten Ländern gut gedeihen. Bei allen folgenden Vergleichen habe ich die offizielle Durchschnittstemperatur der bereits erwähnten Liste („List of countries by average yearly temperature“) entnommen, während alle anderen Angaben (Fläche des jeweiligen Landes sowie Bevölkerungszahl und -dichte) den englischsprachigen Wikipedia-Seiten zu den jeweiligen Ländern entnommen sind.

Beginnen wir also der Einfachheit halber mit den fünf Ländern mit der höchsten Bevölkerungsdichte und vergleichen sie mit den fünf Ländern mit der niedrigsten Bevölkerungsdichte. Grönland mit seiner jährlichen Durchschnittstemperatur von -18,68 °C lasse ich unberücksichtigt, weil man es aus demographischer Sicht als faktisch unbesiedelt betrachten kann. Wobei ich damit auf keinen Fall die gut 56.000 Grönländer, die sich eine Fläche von immerhin 2,17 Millionen Quadratkilometern teilen, beleidigen möchte (was übrigens einer Bevölkerungsdichte von 0,028 Einwohnern pro Quadratkilometer entspricht). Da, wie bereits erwähnt, Stadtstaaten eine absurd hohe Bevölkerungsdichte aufweisen (Singapur z.B. 8.250 Einwohner pro Quadratkilometer), habe ich als Bedingung für eine Aufnahme in diesen Vergleich eine Landfläche von mindestens 100.000 Quadratkilometern genommen. Ich hätte genauso gut eine Fläche von zum Beispiel  98.514 Quadratkilometern nehmen können, aber Menschen bevorzugen nun einmal glatte Zahlen. 

Unter dieser Bedingung sind die fünf am dichtesten besiedelten Länder in absteigender Reihenfolge Bangladesch, Südkorea, Indien, die Philippinen und Japan, mit Bevölkerungsdichten zwischen 1.165 und 326 Einwohnern pro Quadratkilometer. Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte dieser fünf Länder, die natürlich im Wesentlichen von Indien getrieben wird, liegt bei 449 Einwohnern pro Quadratkilometer. Die fünf am dünnsten besiedelten Länder sind, ebenfalls in absteigender Reihenfolge, Island, Australien, Namibia, Guyana und die Mongolei, mit Bevölkerungsdichten zwischen 3,87 und 2,24 Einwohnern pro Quadratkilometer.

Der Durchschnitt, der sich nebenbei erwähnt errechnet, indem man die Gesamtbevölkerungszahl durch die Gesamtfläche der betrachteten Ländern teilt, liegt hierbei bei lediglich 3,4 Einwohnern pro Quadratkilometer. In diesen Ländern steigt man sich ganz sicher nicht auf die Füße. Das heißt, die durchschnittliche Bevölkerungsdichte aller Länder variiert um den Faktor 520 und die durchschnittliche Bevölkerungsdichte der beiden betrachteten Ländergruppen immerhin noch um den Faktor 132. Noch beeindruckender sind die Zahlen, wenn man die Flächen und Bevölkerungszahlen separat betrachtet. Die am wenigsten dicht besiedelten Länder weisen mit gut 10 Millionen Quadratkilometer mehr als die doppelte Landfläche der am dichtesten besiedelten Länder mit gut 4 Millionen Quadratkilometer auf. Doch während letztere fast 1,9 Milliarden Einwohner beherbergen, sind es bei ersteren gerade einmal gut 35 Millionen.

Wichtiger ist wohl die Niederschlagsmenge

Wie sieht es nun mit den Temperaturen der beiden Ländergruppen aus? Die am dichtesten besiedelten Länder weisen eine Temperaturspanne von 11,78 °C (Japan) bis 26,27 °C (Philippinen) auf (niemand sollte sich übrigens an der absurden Genauigkeit von 1/100 °C stören, diese ist zwar unsinnig, für unsere Betrachtung aber nicht von Belang). Im Gegensatz dazu reicht die Temperaturspanne der dünn besiedelten Länder von 1,07 °C (Mongolei) bis 26,12 °C (Guyana). Die Höchsttemperaturen sind also faktisch identisch, während der Wert des kältesten dünn besiedelten Landes gut 10 °C unter dem des kältesten dicht besiedelten Landes liegt. Die beiden kältesten Länder sind übrigens auch die am dünnsten besiedelten Länder in ihrer jeweiligen Kategorie.

Man kann natürlich für beide Länderkategorien auch eine Durchschnittstemperatur berechnen. Dazu muss man allerdings die unterschiedlichen Flächen der Länder berücksichtigen, indem man die Fläche des jeweiligen Landes mit seiner Durchschnittstemperatur multipliziert. Anschließend summiert man diese Werte für die fünf Länder einer Kategorie auf und teilt die Summe durch die Gesamtfläche der Länder. Nachdem sich die Länder innerhalb einer Kategorie um 25 °C bzw. knapp 14 °C unterscheiden, ist diese Übung natürlich nur bedingt sinnvoll, aber nachdem ja regelmäßig mit einer „globalen Durchschnittstemperatur“ argumentiert wird, kann man mit mindestens der gleichen Berechtigung auch eine Durchschnittstemperatur für eine Teilmenge der Länder dieser Erde berechnen. Im Ergebnis bekommt man für die am dünnsten besiedelten Länder eine Durchschnittstemperatur von 18,7 °C, für die am dichtesten besiedelten von 23,6°C.

Welche Schlussfolgerungen kann man anhand all dieser Zahlen nun ziehen? Erstens, Durchschnittstemperaturen sind relativ nichtssagend, wenn nicht gar schlicht unsinnig, und das gilt natürlich auch für die „globale Durchschnittstemperatur“.

Zweitens, die Temperatur als allein selig machenden Faktor zu betrachten, ist ebenfalls ziemlich unsinnig. Immerhin gehören zu den am dünnsten besiedelten Ländern mit der Mongolei eines der kältesten und mit Guyana ein ziemlich warmes Land. Wichtiger ist wohl die Niederschlagsmenge, denn Namibia, Australien und die Mongolei sind alles eher trockene Länder. Guyana ist zwar im Gegensatz dazu ziemlich regenreich, aber von tropischem Regenwald bedeckt, der aus menschlicher Sicht (egal was zeitgeistmäßig behauptet wird, wir sind nun einmal keine Pflanzenfresser) ziemlich nährstoffarm ist.

Drittens, und im Gegensatz zu dem, was der politmediale Komplex den Menschen einzuhämmern versucht, scheinen kältere Temperaturen dem menschlichen Gedeihen eher nicht zuträglich zu sein. Denn auch wenn beide Länderkategorien eine weite Temperaturspanne aufweisen, fällt doch auf, dass das kälteste der am dichtesten besiedelten Länder eine mehr als 10 °C höhere Durchschnittstemperatur aufweist als das kälteste der am dünnsten besiedelten Länder.

Auch Island gehört (siehe unten) zu den kältesten und gleichzeitig am dünnsten besiedelten Ländern der Erde. Sehr kalte Länder scheinen also nicht unbedingt ein günstiges Habitat für Homo sapiens darzustellen – was auch nicht verwunderlich ist, immerhin stammt der moderne Mensch aus Afrika und hat erst vor gut 50.000 Jahren angefangen, den Rest der Welt zu besiedeln. Und auch bei der Durchschnittstemperatur liegen die am dichtesten besiedelten Länder um 4,9 °C höher als die am dünnsten besiedelten Länder.

Die Durchschnittstemperatur Deutschlands liegt bei 9,59 Grad  

Schauen wir uns daher den Faktor Temperatur etwas näher an, indem wir nun die fünf heißesten mit den fünf kältesten Ländern vergleichen, wobei ich wiederum nur Länder mit einer Fläche von mindestens 100.000 Quadratkilometern betrachte. Dies sind in nach Temperatur aufsteigender Reihenfolge Niger, Senegal, Mauretanien, Burkina Faso und Mali mit Jahresdurchschnittstemperaturen zwischen 28,11 und 30,4 °C sowie, ebenfalls in aufsteigender Reihenfolge Russland, Kanada, Mongolei, Island und Norwegen mit Durchschnittstemperaturen zwischen -4,03 und 2,21 °C. Die nach Fläche gewichteten Durchschnittswerte der beiden Ländergruppen liegen bei -3,6°C bzw. 29,1°C, wobei die kältesten Länder im Wesentlichen die Holarktis repräsentieren, während die wärmste Gegend der Erde offensichtlich Westafrika ist.

Man kann also mit Fug und Recht sagen, dass es in den fünf kältesten Ländern ziemlich kalt ist, während die meisten Menschen die Temperaturen in den fünf wärmsten Ländern vermutlich als heiß einstufen würden. Man sollte auch die Temperaturdifferenz von immerhin mehr als 32°C, wohlgemerkt in der Durchschnittstemperatur der beiden Ländergruppen, beachten, neben der die dramatisierte „1,5°C-Grenze“ doch eher vernachlässigbar wirkt. Die offizielle Durchschnittstemperatur Deutschlands liegt übrigens bei 9,59°C.  

Die Durchschnittstemperatur der fünf kältesten Länder wird logischerweise von den Durchschnittstemperaturen Russlands und Kanadas dominiert, da diese zusammen über 90 Prozent der gesamten Fläche der fünf kältesten Länder mit insgesamt über 29 Millionen Quadratkilometern ausmachen. Im Gegensatz dazu beträgt die Gesamtfläche der fünf wärmsten Länder lediglich gut 4 Millionen Quadratkilometer oder weniger als 1/7 der Fläche der fünf kältesten Länder.

Nicht ganz unerwartet ist die Gesamtbevölkerungszahl der kalten Länder mit rund 197 Millionen Menschen gut zweimal so hoch wie die der warmen Länder mit etwa 94 Millionen. Ganz anders sieht es aber aus, betrachtet man die Bevölkerungsdichte. Diese ist in den warmen (oder wer möchte, heißen) Ländern mit 23,5 Personen pro Quadratkilometer fast dreieinhalbmal so hoch wie in den kalten Ländern mit 6,8 Personen pro Quadratkilometer.

Ein Temperaturanstieg würde die Erde wohl eher bewohnbarer machen

Das heißt nichts anderes, als dass die wärmsten Länder der Erde (also Westafrika) für Homo sapiens immer noch ein deutlich geeigneteres Habitat darstellen als die kältesten Länder (die Holarktis). Nicht nur warm, sondern sogar heiß schließt also in diesem Vergleich deutlich besser ab als kalt. Und betrachtet man die fünf wärmsten Länder, so stellt man fest, dass eine Erhöhung der Durchschnittstemperatur um die „gefürchteten“ 1,5 °C die drei kühleren dieser Länder gerade einmal auf die Temperatur des heißesten Landes, sprich Mali bringen würde.

Es ist also eher unwahrscheinlich, dass diese Länder bei einem moderaten Temperaturanstieg für den Menschen unbewohnbar würden. Demgegenüber hätte Kanada nach einem Anstieg um 1,5 °C mit -2,3 °C immer noch eine eher unterkühlte Durchschnittstemperatur. Dennoch ist es wohl nicht vermessen anzunehmen, dass ein Anstieg der Durchschnittstemperatur in der riesigen Zone der Holarktis dieses Gebiet für den Menschen zugänglicher machen würde. Einer möglichen Verschlechterung der Lebensbedingungen in der flächenmäßig doch eher kleinen Region Westafrika stünde also eine Verbesserung in der riesigen Holarktis gegenüber.

Insgesamt würde ein Temperaturanstieg die Erde für den Menschen also wohl eher bewohnbarer als unbewohnbarer machen. Und nachdem angesichts manchmal mehr als reichlicher Regenfälle seit kurzem auch nicht mehr behauptet wird, dass eine höhere Temperatur zu weniger Niederschlag führen würde, muss man sich auch um ein mögliches Verdörren des Planeten nicht wirklich Sorgen machen.

Wärme Länder sind das bessere menschliche Habitat

Nun kann man natürlich einwenden, dass die beiden Ländergruppen sich in ihrer Gesamtfläche zu stark unterscheiden, als dass ein Vergleich sinnvoll wäre. Betrachten wir also als Nächstes die zehn flächenmäßig größten Länder, bei denen man logischerweise nicht darauf achten muss, dass ihre Fläche über einer gewissen Mindestzahl liegt. Dies sind nach Landfläche in absteigender Reihenfolge Russland, Kanada, USA, China, Brasilien, Australien, Indien, Argentinien, Kasachstan und Algerien, mit Flächen zwischen 17,1 (Russland) und 2,4 (Algerien) Millionen Quadratkilometern. Gemeinsam machen sie 73,9 Millionen Quadratkilometer und damit knapp 50 Prozent der Landfläche der Erde (149,4 Millionen Quadratkilometer) aus. Und mit gut 3,7 Milliarden Menschen lebt auch immerhin knapp die Hälfte der Weltbevölkerung in diesen zehn Ländern.

Teilen wir sie also nun in die fünf kühleren und fünf wärmeren Länder auf. Die Gruppe der kälteren Länder besteht aus Russland, Kanada, Kasachstan, China und den USA, mit Durchschnittstemperaturen zwischen -4,03 und 9,46 °C, die der wärmeren aus Argentinien, Australien, Algerien, Indien und Brasilien mit Durchschnittstemperaturen zwischen 16,3 und 25,44 °C. Die nach Fläche gewichteten Durchschnittstemperaturen der beiden Ländergruppen betragen 1,6 °C bzw. 23,1 °C unterscheiden sich also erheblich. Mit ungefähr 1,96 Milliarden Menschen leben etwas mehr Menschen in den kälteren Ländern als mit 1,72 Milliarden in den wärmeren Ländern. Wie sieht es nun mit der Bevölkerungsdichte aus?

Nun, diese variiert in beiden Gruppen ziemlich stark, zwischen 4,2 und 145 Personen pro Quadratkilometer für die kälteren und zwischen 3,6 und 427,9 Personen pro Quadratkilometer für die wärmeren Länder. Da aber die kälteren Länder mit 49,2 Millionen Quadratkilometern fast die doppelte Landfläche haben wie die wärmeren Länder mit 24,7 Millionen Quadratkilometern, ist die durchschnittliche Bevölkerungsdichte mit 71,5 Einwohnern pro Quadratkilometer in den wärmeren Ländern ziemlich genau 1,8-mal so hoch wie mit 39,8 Einwohnern pro Quadratkilometer in den kälteren. Auch hier schneiden die wärmeren Länder im Schnitt also besser ab als die kälteren, zumindest was ihre Eignung als menschliches Habitat betrifft.

Keine Evidenz, dass eine etwas wärmer Welt bedrohlich ist

Zu guter Letzt kann man noch die zehn bevölkerungsreichsten Länder vergleichen. Natürlich hat man hier, wie auch bei den vorigen Vergleichen schon, eine gewisse Überlappung, da flächenmäßig größere Länder dazu tendieren, auch eine größere Bevölkerung zu beherbergen als kleine Länder. Die bevölkerungsreichsten Länder dieser Erde sind in absteigender Reihenfolge Indien, China, USA, Indonesien, Pakistan, Nigeria, Brasilien, Bangladesch, Russland und Mexiko, mit Bevölkerungszahlen zwischen 1,43 Milliarden und 132 Millionen Einwohnern und Durchschnittstemperaturen zwischen den bereits bekannten -4,03 °C für Russland und immerhin 27,3 °C für Nigeria. Interessant ist hier auch, dass sieben der zehn bevölkerungsreichsten Länder eine Durchschnittstemperatur über 20 °C aufweisen. Warmes Klima scheint dem Menschen also tatsächlich gut zu bekommen. 

Nun also das gleiche Spiel wie vorher, wir teilen die Länder in zwei Fünfergruppen ein, die wärmeren und die kälteren, und betrachten Einwohnerzahlen, Landfläche und Bevölkerungsdichte. Auch diese Länder liegen übrigens alle über einer Fläche von 100.000 Quadratkilometern, wobei die kältere Gruppe auf eine Gesamtfläche von 39,4 Millionen Quadratkilometern kommt, die wärmere dagegen „nur“ auf 14,8 Millionen Quadratkilometer. Die Bevölkerungsdichte der kälteren Länder liegt zwischen 8,4 (Russland) und 273,8 (Pakistan) Einwohnern pro Quadratkilometer, die der wärmeren zwischen 23,8 (Brasilien) und 1.165 (Bangladesch). Die Gesamtbevölkerungszahlen sind mit 2,26 Milliarden Menschen für die kältere Gruppe und 2,33 Milliarden für die wärmere sehr ähnlich. Diese Zahlen bedeuten auch, dass in den zehn bevölkerungsreichsten Ländern insgesamt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt.

Da die Gesamtfläche der kälteren Länder aber deutlich größer ist, als die der wärmeren, ist die durchschnittliche Bevölkerungsdichte der wärmeren Länder mit 157,6 Einwohnern pro Quadratkilometer gut 2,7-mal so hoch wie die der kälteren Länder mit 57,6 Einwohnern pro Quadratkilometer. Die gewichteten Durchschnittstemperaturen liegen übrigens bei 4,0 °C bzw. 25,5°C. Auch in diesem Vergleich zeigt sich also unzweifelhaft, dass wärmere Gegenden für den Menschen geeignetere Habitate darstellen.

Wie man es also dreht und wendet, es gibt keinerlei Evidenz, dass ein moderater Temperaturanstieg für das menschliche Leben auf der Erde in irgendeiner Weise eine Bedrohung darstellen würde. Im Gegenteil, alle Vergleiche weisen ziemlich deutlich darauf hin, dass Menschen in wärmeren Gegenden der Erde besser gedeihen als in kälteren – was eigentlich auch nicht verwunderlich ist, denn im Schnitt fühlen sich Menschen in der Wärme bedeutend wohler als in der Kälte.

Der Bevölkerung mit Weltuntergangsszenarien, die angeblich aufgrund einer „menschengemachten Klimaerwärmung“ drohen sollen, Angst zu machen, ist daher entweder dumm oder bösartig. Und das gilt damit natürlich auch für die Protagonisten hinter diesem modernen Märchen.  

 

Andreas Zimmermann ist promovierter Naturwissenschaftler und lehrt an einer deutschen Hochschule. Er schreibt hier unter einem Pseudonym.

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Leserpost

netiquette:

Sam Lowry / 11.02.2025

p.s.: 2027 können dank “ETS-II” viele und vor allem viele Rentner ihre Wohnungen und Häuser den “Geflüchteten” überlassen, weil die Nebenkosten einfach gar nicht mehr zu stemmen sind. Einer davon bin ich. Rafft ihr “Omas gegen rechts” überhaupt noch was? Ende. Aus. Applaus… (im Mainstream nichts zu finden!)

A. Ostrovsky / 11.02.2025

@Werner Blumenreuter : >>Die Gefahr der Ausbreitung der Tigermücke durch Überhitzung wurde in den Klimamodellen noch nicht statistisch erfaßt. Es besteht wissenschaftlicher Nachholebedarf.<< ‘’ Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Deshalb hat man ja als WHO-Generalsekretär jemanden aus Tigray gewählt. Gut, die marxistisch-leninistische Partei, die ihn nach oben gespült hat, schrammt entweder hart an der Grenze zur Terrororganisation, oder hat es schon geschafft. Aber Tigray passt einszueins zur Tigermücke. Irgendwo kommt halt jeder her. Wichtig sind die Skills. Und da sieht es bei der Tigermücke schlecht aus. Und nicht nur bei der. Also keine Aufregung. Wir haben alles im Griff. Wir haben doch Massengräber.

Sam Lowry / 11.02.2025

Death Valley. Funtensee im Nationalpark Berchtesgaden. Können wir da nichtmal die doitschen Durchschnittswerte hernehmen? Lol. Die ganze Diskussion um CO2 und Erwärmung hängt mir so zum Hals raus, weil es einfach nur Betrug, Schwindelei und Geldmachererei ist. MFG Abu-Graichen… Milliarden… Billionen für heiße Luft und sonst gar nichts!

Holger Kammel / 11.02.2025

na ja , lieber Herr Ostrowski. Es sollte ein Alpha-Strahler sein. um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Ich mache demnächst ein paar Wochen Urlaub. Danzig, nördliche Bahnhofsbrücke, schwarzer Ledermantel, Times vom 30, 02. 1948 unter dem linken Arm. Wir sehen uns. Ich freu mich drauf. Ah ja könnten wir noch eine andere Verabredung treffen? Meine E-mail- Adresse: holger.kammel@hochtief,de Bis demnächst. Und sollt ich einst wandern durch finsteres Tal. Ich fürchte kein Unheil!

Lutz Herrmann / 11.02.2025

,“Nein, Plutonium ist kein Weg, sondern ein Endergebnis eines Neutroneneinfanges” versus “Russland setzt auf diesen Reaktortyp, weil ihm der Brennstoff nie ausgeht. Der Schnelle Brüter nutzt Plutonium aus alten Atomwaffen.”

Lutz Herrmann / 11.02.2025

War ja klar. Der Ostrovsky mit seiner Faszination für die Wunderwaffen der Hungerleiderdiktaturen. Wenn es ihn nicht gabe, müsste man ihn glatt erfinden.

A. Ostrovsky / 11.02.2025

@Josef Gärtner : >>Aber müsste man dafür nicht eigentlich die gesamte Eroberfläche in gleich große Parzellen, sagen wir mal 10×10 km aufteilen und in jede einen Sensor stellen? Und man müsste auch immer zur astronomischen Mittagszeit (Höchstand der Sonne) messen, um eine Gleichzeitigkeit für die Messung hinzubekommen.<< ## Leider ist es noch komplizierter. Die Temperatur stellt sich an jedem Ort infolge des lokalen Strahlungsgleichgewichts ein. Zu jeder Zeit, auch nachts. Es geht um das Integral des Energieflusses über jede Sekunde und über jeden Punkt der Erde. Die zur Verfügung stehenden Meteorologischen Messungen aus dem 20. Jahrhundert wurden aber statt 4 Mal am Tag (ein viel zu grobes Raster) nur drei Mal gemessen. Der Nacht-Wert wurde ausgelassen und dafür der Abend-Wert doppelt genommen. Jedenfalls in DE. Dann hat man das Schema irgendwann geändert und misst zu anderen Zeiten. Und von den Stationen wird immer eine Auswahl genommen, meistens die an der oberen oder unteren Toleranzgrenze. Das ist Regentanz der Schamanen. Damit will man Veränderungen im Bereich 0,1 Grad nachweisen. Alle 99 Wissenschaftler glauben das, sagt man. Und ich bin der einzige, seit langer Zeit, der nachgefragt hat. Ich schäme mich. Aber was kann ich dafür, dass die alle 99 doof sind? Wirklich lustig ist die “Wissenschaft”, die sie um diesen Stuss herum erfunden haben. Es gibt aber einen anderen Ansatz. Wenn die “Mitteltemperatur” steigt, muss sie an jedem Ort der Erde steigen, jedenfalls im langjährigen Mittel. Das kann man heute mit Microcontrollersystemen mit Datalogger und genauem Temperatursensor automatisch ermitteln. Ich betreibe seit 2017 so ein System. Nur an einem Ort. Es gibt enorme Schwankungen über den Tag und über das Jahr. Und ich habe tatsächlich nach Integration über die Werte eine Steigerung gefunden. Etwa 0,1 Grad. Das ist die relative Genauigkeit des Sensors. Schachmatt!

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