...während Wohnungen immer knapper werden.
Wohnungen sind knapp, was durch verstärkte Zuwanderung auch noch verschärft wird. Seit Jahren sprechen deutsche Politiker davon, dass nun endlich der Neubau von Wohnungen verstärkt werden müsse. Doch jetzt, am Beginn der vor allem von der sogenannten Energiewende und der Politik der Corona-Ausnahmezustände hervorgerufenen Krise (die durch den Ukraine-Krieg zusätzlich beschleunigt und verstärkt wurde), kommt es im Wohnungsbau vermehrt zur Auftragsstornierungen.
Im August seien 11,6 Prozent der befragten Unternehmen betroffen gewesen, nach 11,5 Prozent im Vormonat, hat eine Erhebung des Ifo-Instituts ergeben, die am Montag veröffentlicht wurde. "Seit April sehen wir, dass auffällig viele Projekte gestrichen werden", sagte Ifo-Forscher Felix Leiss. "Die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau haben sich in den letzten Monaten massiv verschlechtert: Explodierende Baukosten, steigende Finanzierungszinsen und eingeschränkte Fördermöglichkeiten belasten die Kalkulation potenzieller Bauherren schwer."
Einige Projekte würden deshalb schlicht unrentabel. "Bis vor wenigen Monaten standen die Weichen im Wohnungsbau noch auf Wachstum", fügte Leiss hinzu. Die Unternehmen würden immer noch über prall gefüllte Auftragsbücher verfügen, aber mit Blick auf die künftige Entwicklung greife die Angst um sich.
Sehr viele Betriebe würden Geschäftsrückgänge befürchten. Der Erwartungsindikator fiel auf -48,3 Punkte und markiert damit den niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebung 1991. Der bisherige Tiefststand war mit -47,4 Punkten erst im April erreicht worden.
Die Lieferengpässe bei Baustoffen hätten sich etwas gebessert. "Dennoch ist das Material weiterhin vielerorts knapp und damit teuer", so Leiss weiter. Im August klagten immer noch 36,4 Prozent der Unternehmen über Lieferprobleme. Im Juli waren es noch 45,6 Prozent.
Die hohen Energiepreise verteuerten das in der Herstellung oft energieintensive Baumaterial zusätzlich. Sehr viele Bauunternehmen würden vor diesem Hintergrund weitere Preiserhöhungen planen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur vom 19.09.2022