Der französische Botschafter im autoritär regierten Weißrussland (Belarus) hat das Land auf Aufforderung der Regierung in Minsk verlassen, meldet n-tv.de. "Das belarussische Außenministerium hat gefordert, dass der Botschafter vor dem 18. Oktober ausreist", habe eine Sprecherin der Botschaft in Minsk gesagt. Zu den Gründen für die Aufforderung habe die Sprecherin keine Angaben gemacht.
Medienberichten zufolge habe de Lacoste den weißrussischen Staatschef Alexander Lukaschenko nie getroffen, um ihm sein Beglaubigungsschreiben als diplomatischer Vertreter seines Landes vorzulegen. Frankreich erkenne wie andere EU-Staaten Lukaschenkos Sieg bei der Präsidentschaftswahl im August vergangenen Jahres nicht an, bei der er nach eigener Darstellung für eine sechste Amtszeit wiedergewählt worden sei.
Die Beziehungen zu Weißrussland sollen beim Treffen der EU-Außenminister, das am heutigen Montag in Luxemburg beginnt, auf der Tagesordnung stehen. Die Spannungen zwischen der EU und Weißrussland hätten in den vergangenen Monaten erheblich zugenommen. Die EU werfe Lukaschenko u.a. vor, Migranten aus dem Nahen Osten gezielt über die Grenzen von Litauen, Lettland und Polen in die EU zu schleusen, um sich auf diese Weise für EU-Sanktionsbeschlüsse zu rächen. Das schlage sich bereits in stark steigenden Zahlen von Asylanträgen nieder.