Kulturstaatsminister Wolfram Weimer verbot seiner eigenen Behörde das Gendern und empfahl Selbiges allen anderen „halbstaatlichen oder öffentlichen Institutionen“. Seitdem wird ihm ein Kulturkampf vorgeworfen und zugleich gegen ihn geführt.
Vor rund einem Monat hatte Kulturstaatsminister Wolfram Weimer „halbstaatliche oder öffentliche Institutionen“ (darunter Museen, Stiftungen und der öffentlich-rechtliche Rundfunk) aufgefordert, sich an die gewachsene deutsche Standardsprache und geltende Regeln zu halten. Dabei gehe es um „eine gemeinsame Verantwortung für die Verständlichkeit staatlich geförderter Kommunikation“. Seiner eigenen Behörde hatte er kurz zuvor das Gendern mit Sonderzeichen in öffentlichen Schreiben untersagt, was als ganz normale Amtshandlung zu werten ist. Dass er eine solche Anordnung überhaupt herausgeben musste, hat nichts mit restriktivem Vorgehen zu tun, wie ihm unterstellt wird, sondern belegt nur, dass die sprachliche Zerrüttung schon vor ihm da war.
Die Einheitlichkeit im deutschen Sprachgebrauch, die der international besetzte Rat für deutsche Rechtschreibung (RfdR) eigentlich wahren soll, ist schon lange perdu. In den einzelnen deutschen Bundesländern und Regierungsressorts werden geltende Sprachregeln selten eingehalten, vielmehr je nach politischer Windrichtung auf unterschiedliche Art und Weise umgangen oder völlig ignoriert. Sprache ist zwar ein freies Allgemeingut, aber eine lautstarke und im Machtapparat weitreichend vernetzte Minderheit hat die Sprache anno dunnemals für die eigene ideologische Agenda gekapert und hält an der Beute fest wie der Teufel an der armen Seele.
Das Regelwerk des RfdR, nach dem Genderzeichen nicht zum Kernbestand der Orthografie gehören, kann so keine Wirkung entfalten. Aus Weimers Anordnung nun ein Gewese zu machen, als wolle er die Uhren zurückdrehen („Rollback“) und als stünde die Demokratie unmittelbar vor dem Aus, ist Ausdruck der klassischen Täter-Opfer-Umkehr und einer unerträglich stagnativen politischen Unkultur, die ausschließlich auf Machterhalt oder -erwerb setzt. Dabei werden legitime Wählerinteressen ignoriert und echte Meinungsvielfalt verhindert.
Mit repressiven Methoden geht es gegen Kritiker
Das uneinige, aber machtgierige rot-grün-linke Lager überlebt nur noch durch die Brandmauer gegen rechts. Zwanghaft wird, wer nicht dafür ist, als „rechts“ gebrandmarkt. Konservativ, rechts, Afd-nah, rechtsextrem, gesichert rechtsextrem – das ist zur Zeit die Steigerungsformel zum stärksten Feindbild, das die Bannmeile zwischen der politischen Kaste und der Wirklichkeit sichern soll. Plötzlich ist alles, was den Herrschaften missfällt, rechts, auch die gewachsene Standardsprache – und so uneins man auch ist, gegen rechts rauft man sich zusammen.
Mit repressiven Methoden geht es gegen Kritiker der sogenannten Gendersprache, deren Verwendung angeblich freiwillig sein soll. Wer sich aber offen weigert, statt mitzulaufen, riskiert nicht nur seinen guten Ruf, sondern den Arbeitsplatz, der die Existenz sichern müsste, gleich mit. Im schulischen und universitären Umfeld wird nicht mehr Leistung, sondern Gesinnung bewertet, und Forscher, die ihre Anträge nicht „geschlechtergerecht“ formulieren, gehen bei der Mittelvergabe leer aus.
Gegen den nachgewiesenen Mehrheitswillen will man wohlfeile Ideen durch Sprachlenkung durchsetzen: Vielfalt, Offenheit, Gleichberechtigung, Inklusion – allesamt Begriffe, die zu bloßen Hülsen verkommen sind, aber als politische Kampfbegriffe missbraucht werden, um moralische Überlegenheit zur Schau zu stellen und Deutungshoheit exklusiv für sich zu reklamieren. Gegner ist jeder, der nicht mitläuft, und ist man erst mal auf seine Gegnerschaft reduziert, wird man leicht isoliert und mundtot gemacht.
Dass man eine offene Gesellschaft für wünschenswert sowie Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion für selbstverständlich halten kann, ohne sich dem Topos der Geschlechtervielfalt und -gerechtigkeit und seinen Apologeten blind zu unterwerfen, wird nicht gelten gelassen. Man wirft Weimer Ausgrenzung und Diskriminierung vor. Die taz mutmaßte schon vor Weimers Ernennung zum Minister, es drohe jetzt ein „rechter Kulturkampf von der Spitze des Kulturstaatsministeriums aus“. Das RND und andere Medien nutzten „Weimers Genderverbot“, um diesen Vorwurf aufzuwärmen. Moment mal: Kulturkampf?
Soziolekt einer tyrannischen Minderheit
Ist nicht Weimers Mahnung, das geltende Regelwerk einzuhalten und den staatlichen Auftrag zur Neutralität ernst zu nehmen, gerade eine Antwort auf den Kulturkampf, den Regierungen und staatlich alimentierte NGOs, hofiert von allzu staatsnahen Medien, seit Jahrzehnten gegen die Mehrheit der deutschen Sprachgemeinschaft führen? Man kann Weimer nur starke Nerven zum Aushalten des Stigmas und gutes Gelingen dabei wünschen, zumindest im eigenen Ressort den Durchmarsch der Gender-Sprachformen aufzuhalten.
Die sogenannte Gendersprache ist der Soziolekt einer tyrannischen Minderheit, die behauptet, den Mehrheitswillen zu repräsentieren. Nach ihrem Marsch durch die Institutionen verteidigt sie die einmal errungenen Stellungen mit Zähnen und Klauen und eröffnet, kaum dass sie sich angegriffen fühlt (und sie fühlt sich immer angegriffen), völlig unverhältnismäßige Sperrfeuer, in deren Lärm um Nichts jegliche Kritik untergeht. Bald wähnt sie sich von rechts überrannt und versteigt sich weiter in die irrige Vorstellung, der einzige legitime Retter der Demokratie zu sein. Man darf es ihnen ganz einfach nicht länger durchgehen lassen!
Diese Gruppierung muss endlich zur Kenntnis nehmen, dass die überwiegende Mehrheit der deutschen Sprachgemeinschaft die sogenannte Gendersprache mitsamt ihren darin fest verbauten kontrafaktischen Weltanschauungen ablehnt. Der Staat und alle seine Organe haben sich allein der gewachsenen Standardsprache zu befleißigen, haben sie zu pflegen und zu fördern, denn sie ist Grundlage des politischen und gesellschaftlichen Zusammenhalts, der Rechtsstaatlichkeit und der kulturellen Identität. In der Schulbildung muss das Überwältigungsverbot wieder zur Geltung kommen, das 1976 im Beutelsbacher Konsens festgeschrieben wurde, um Indoktrination zu verhindern, wie sie nur totalitäre Regime praktizieren. Die Deutschen sollten durch die Erfahrung des Nationalsozialismus und des Unrechtsregimes der DDR ausreichend immunisiert sein. Wehe ihnen, wenn nicht!
Halten wir fest: Nicht Weimer gefährdet die Demokratie mit seinem Vorstoß für die gewachsene deutsche Standardsprache, sondern das perfide System der „Cancel Culture“, indem es rot-grün-linken Extremisten erlaubt, Macht, Infrastruktur und Steuermittel zu missbrauchen und unverschämterweise von sich zu behaupten, die gesellschaftliche Mitte zu repräsentieren. Der Wahnsinn hat Methode. Dagegen hilft Rückgrat, das den aufrechten Gang erst ermöglicht und den morgendlichen Blick in den Spiegel erträglich macht. Wann bekommen wir endlich im praktischen Alltag zu sehen und zu spüren, was die Deutschen aus der Geschichte gelernt haben?
Sabine Mertens ist Kunsttherapeut, Autor und Initiator der ersten Volksinitiative gegen Gendersprache in Deutschland, aus der die Stoppt-Gendern-Whistleblower-Plattform hervorgegangen ist.

Wer bei der Rechtschreib-„Reform“ mitmacht, muß sich nicht wundern, wenn die immer frecher werden.
Blabla Minister fällt Blabla zum Opfer. Soll ich jetzt Mitleid haben? Takatukaland dampfplaudert sich zu Tode.
Die “offene Gesellschaft” ist ein Trugbild. In der “offenen Gesellschaft” im Sinne Karl Poppers kann jeder frei seine Meinung sagen, ohne Angst vor Verfolgung zu haben. da wird nicht willkürlich drauf zugefriffen, sondern soll bewußt an Karl Popper anknüpfen, ohne jedoch seine Vorstellungen zu teilen. Das soll suggeriren, man stehe in der Tradition Karl Poppers, aber bei genauer Betrachtung gehört man damit auf die Seite der Feinde! Der Mißbrauch von Autoren gehört in dem Milieu zum Ritual, auch, um sie unbrauchbar zu machen mit Androhung vn Strafe. Die “offene integrative Gesellschaft” legt das Gewicht auf “offene Grenzen”, no borders no nations, und das ist etwas völlig anderes. Faktum ist, daß die grundgesetzlich geschützte Gewissenfreiheit von den globalistischen Eliten iund EU-Chefdenkern kassiert worden ist. Man kann jede neue Technik wie Internet oder Fernsehen aus religiösen Gründen, oder aus Gewissengründen ablehnen. Für die Gewissenfreiheit steht Martin Luther und der Protestantismus, die war der Befreiungsschlag aus der Diktatur des Papsttums. Das Luther als das Reich des Antichristen beschrieben hat. “Hier steh’ ich nun und kann nicht anders ..” wird ihm in den Mund gelegt, hat er aber so pathetisch wahrscheinlich nicht gesagt. Trotzdem beschreibt es einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit und einen bürgerlich-liberalen Staat mit dem vielleicht wichtigsten Menschenrecht.
Warum sollen eigentlich nur Geschlechter (und sexuelle Vorlieben?) in der Sprache sichtbar werden? Das ist doch eine Beschränkung der vielfältigen menschlichen Naturen. Musikliebhaber könnten einen Notenschlüssel in ihre Texte einfügen, Vegetarier immer ein Karotten-Symbol (läßt sich doch sicher erfinden), Tierfreunde fügen an Verben ein „wau“ oder „muh“ an, Soldaten steht ein „peng“ zur Verfügung und so weiter. Der bewußte Antirassist muß das Adjektiv „schwarz“ ja sowieso schon groß schreiben. Ein guter Anfang! Wie verkaufen sich eigentlich Romane in Gendersprache? Ich vermute mal, daß kein Mensch freiwillig einen solchen Schrott kauft. Das läßt doch die Vermutung zu, daß dieser Blödsinn nur von Leuten gepflegt wird, die es sich auf Steuerzahlers Kosten gutgehen lassen.
Mail abgeschickt: Lieber Herr Kulturstaatsminister Weimer. Danke, dass Sie das Gendern in Ihrem Ressort abgeschafft haben. Sie sind kein minderwertiger Arschkriecher wie 99% Ihrer deutschen Beamtenkollegen. Danke. Thomas Szabó
Wenn man gendert, verhält man sich wie ein Politiker, der Nichtraucher aus dem Stadtbild vergrämen möchte, statt sich um die Junkies zu kümmern. Eine Millionen Gastwirte konnten dadurch zu Betriebswirten umgeschult werden. Ich soll jetzt verbal jeden Tag zur Unterdrückung der Frau, Sklaverei, Kolonialismus kritisch Stellung nehmen: Mich spricht die Genderideologie nicht an, weil sie a) ästhetisch abzulehnen ist und weil b) durch Kerzenanzünden, Schautafeln polieren wesentliche Probleme unberührt bleiben. Gesicht zeigen oder Zeichen setzen, als die universell geeignete Antwort gegen Rechts machen ja schon genug Leute. Und eine Fahne haben auch schon viele.
Gendersprech ist geistige Körperverletzung.