Da ist es ja schon ein aufschlussreiches Phänomen, dass sich unsere aktuellen Vertreter der 68er-Ideologie, nämlich die Granden der Grünen (die SPD kann man in der Richtung sicher vernachlässigen, die hat sich selbst auf das Niveau von bürokratischen Steuererhöhern und Umverteilern reduziert) im politischen Spektrum ausgerechnet mit unserer noch amtierenden Kanzlerin und CDU-Vorsitzenden am besten verstehen. Dies ist sicher auch der stetigen Vergrünung der CDU zu verdanken, die sich inzwischen die meisten grünen Urthemen einverleibt hat, die Technikfeindlichkeit der 68er und der Grünen mit dem fröhlichen Ruinieren zunächst der Energiewirtschaft und dann der Automobilindustrie exekutiert und die Solidarität mit allen Mühseligen und Beladenen auf der Welt durch den Import hunderttausender angeblicher Opfer unserer kolonialen, ausbeuterischen und klimaschädlichen Aktivitäten illustrieren will. Das eigentlich Bedenkliche an der ganzen Veranstaltung ist aber die Überhöhung all dieser Umtriebe zu einer Art Religion, die mit dem simplen Adjektiv “alternativlos” zu einem nicht mehr zu hinterfragenden Dogma geworden ist. Da ist Kritik dann nicht mehr erwünscht sondern wird als Populismus oder Hass diffamiert.
Ob 68er oder sonstige “Bewegungen” welche autoritären, redegewandten Führern hinterher schlappen und sich am Revolutionsgedanken besaufen: es geht seit zweitausend Jahren nachweislich immer nur um Umverteilung. Der eine hat’s und der andere kann sich nicht damit abfinden - und dann guckt man halt wie man sich moralisch erheben und die Massen in den Sack stecken kann. Bis der nächste “Progressive” kommt, alles neu verhandeln möchte und verbrannte Erde hinterlässt. Ja, so funktioniert wohl der Fortschritt der Menschheit - oder auch nicht. Die Welt wäre vermutlich ein besserer Platz, wenn sich das Konservative ein klein wenig mehr bewegen und man “Bewegungen” konservieren würde.
Große Klasse, lieber Herr Röhl! Besonders diese beiden Aufzählungen die all das umfassen, was ich an den Trends der letzten vllt. 10…15 Jahre so abstoßend finde - ebenfalls aus “tiefstem altem Herzen”.,..: “Umverteilung, Staatsgläubigkeit, Verboteverliebtheit, Agrarromantik, Antiamerikanismus, Israelbashing, Gesundheitshysterie, Technologiefeindschaft, Kulturrelativismus, um nur ein paar handelsübliche Idiotien zu nennen.” “Für eure Feigheit und Schluffigkeit, ihr nachgeborenen Sitzpinkler, Stehpaddler, Liegeradler, Energiesparer, Windradenthusiasten, Jan-Weiler-Leser und Fack-ju-Göthe-Gucker; ihr Teilzeitveganer, Vollzeitachtsame, Hipsterbärtige, #metoo-Sirenen und Gendersternchensetzer, die ihr vor jedem Zeitgeistquark katzbuckelt, den euch „Neon“, „bento“ oder „ze.tt“ auftischen – dafür verachte ich euch aus tiefstem altem Herzen.” Man kann das alles, glaube ich, unter “Abschaffung der Vernunft” subsummieren. Beste Grüße!
Die Welt hat sich seit 1968 verändert, - durch das Wirken von Ökonomen, Ingenieuren und Informatikern - und auch die “‘68er” haben nachhaltig gewirkt, mit ihrem Marsch durch die Institutionen - als Blaupause für alle nachfolgenden Generationen von vorgeblichen Heilsbringern, Weltverbesserern und steuer- und umlagenfinanzierten Schmarodeuren aus dem Schwätzerakademariat.
einfach Klasse !!!
Wenn Sie die heutige Opposition, Herr Röhl, auf den “mürrischen” alten Mann mit der Hundekrawatte reduzieren, dann sehen Sie den Wald vor lauter Bäumen nicht. Vor 50 Jahren wahr die Opposition eine lautstark gröhlende, pflastersteinwerfende, polizistenverprügelnde, zündelnde Horde von arbeitsscheuen Drückebergern. Diese Radalierer wurden und werden bis heute von den Medien hofiert und waren nicht zu übersehen. Die heutige Opposition besteht aus friedlichen, unauffälligen, langweiligen Handwerkern, Polizisten, Ingenieuren, Rechtsanwälten, Ökonomen, Unternehmern, Hausfrauen und Rentnern, die ein langes Arbeitsleben hinter sich haben.
Sensationell, wie kultiviert und satirisch man eines doch hybriden und über Jahrzehnte nachwirkenden Hype von Mord und Anarchie gedenken kann. Bedenkt man zudem, dass Personen aus dieser Szene - Bekenner wie klammheimliche Sympathisanten - ihre Spur als “Ehrenmänner*innen” durch die Redaktionsstuben, Parteiämter, Universitäten und die Parlamente ziehen konnten, wird deutlich, wie die Republik von historischer Amnesie und linken Utopien befallen ist. Dass sich die Akteure selbst beim Erinnern an 68 ff. in die Wolle geraten, passt eher zu einem klassischen Gangsterfilm. Niemand, auch nicht “Die Anwälte”, konnte bis heute überzeugend dazu Auskunft geben, weshalb in Europas Musterdemokratie geschossen, entführt und brandgestiftet werden musste. Es ist auch noch nicht vorbei: Heute werden an Universitäten wieder Professoren gemobbt und müssen Lehrveranstaltungen abgesagt werden, weil sensible und indoktrinierte Studenten nicht unter “struktureller Gewalt” leiden wollen.
Lieber Herr Röhl, es schmerzt mich regelrecht zu lesen, wie Sie Ihren wirklich wunderbaren Artikel mit wenigen Sätzen am Ende kaputt machen. Da machen Sie die einzige Partei, die sich den Ausgeburten dieses 68-er Wahns entgegenstellt, nieder, weil ein Abgeordneter den Negerbegriff verwendet hat. Was Ihnen wohl entgangen ist: “Neger” haben wir noch in den 70-Jahren in der Schule als ganz neutrale Bezeichnung einer Rasse gelernt. Erst die 68-er haben begonnen ihn zu stigmatisieren! Sie zerstören quasi Ihre eigene Argumentation. Und warum unterstützen Sie nicht die Ihnen genehmen Strömungen in der AfD, anstatt wegen einzelnen gleich die ganze Partei zu verunglimpfen? Sie wissen wohl nicht oder wollen nicht wissen, dass Herr Maier wegen seiner Aussage derzeit auch innerhalb der AfD massiv angegangen wird. Und diese Krawatten- und Lieblingsjapaner-Sprüche sind unter Ihrem Niveau und keine Entgegnung von meiner Seite wert.
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