Mit “Dead Aid” hat Dambisa Moyo ein provokatives Plädoyer gegen Entwicklungshilfe und für Afrika geschrieben. Knapp, faktenreich und zwingend legt sie ihre ... . Das genügt. Afrika ist ein armer Kontinent. Ein Kontinent voller Hunger, blutiger Konflikte, gescheiterter Staaten, voller Korruption und Elend. Um zu helfen, adoptieren Prominente afrikanische Halbwaisen und flanieren durch Flüchtlingslager, laden die Gutmenschen unter den Popstars zu Benefiz-Konzerten, und westliche Staaten haben in den letzten 50 Jahren eine Billion Dollar an afrikanische Regierungen gezahlt. Aber trotz Jahrzehnten von billigen Darlehen, nicht rückzahlbaren Krediten, Schuldenerlassen, bilateraler und multilateraler Hilfe steht Afrika schlimmer da als je zuvor. Mit Dead Aid hat Dambisa Moyo ein provokatives Plädoyer gegen Entwicklungshilfe und für Afrika geschrieben. Knapp, faktenreich und zwingend legt sie ihre Argumente dar. Entwicklungshilfe, im Sinne von Geld-Transfers zwischen Regierungen, macht abhängig. Sie zementiert die bestehenden Gegebenheiten, fördert Korruption und finanziert sogar Kriege. Sie zerstört jeden Anreiz, gut zu wirtschaften und die Volkswirtschaft anzukurbeln. Entwicklungshilfe zu beziehen ist einfacher, als ein Land zu sanieren. Im Gegensatz zu Bono und Bob Geldoff weiß Moyo, wovon sie spricht. Die in Sambia 1970 geborene und aufgewachsene Harvard-Ökonomin arbeitete jahrelang für die Weltbank. In Dead Aid erklärt sie nicht nur, was die negativen Folgen von Entwicklungshilfe sind und warum China für Afrika eine Lösung und nicht Teil des Problems ist; sie entwirft zudem einen Weg, wie sich Afrika aus eigener Kraft und selbstbestimmt entwickeln kann. In den USA und Großbritannien löste Dead Aid eine hitzige Debatte aus. Es stand mehrere Wochen auf der New York Times Bestsellerliste und wurde vom Sunday Herald zum Buch des Jahres gewählt. Das Time Magazine wählte Dambisa Moyo 2009 zu einer der 100 wichtigsten Persönlichkeiten der Welt.
Wem kann man Lebensmittel spenden? Ich habe noch Restbestände von Lumumba in der Hausbar und ein paar Kartons Mohrenköpfe im Vorratsschrank. Das würde mir Food Shaming ersparen und auch gegen Food Waste beitragen.
Sehr geehrter Herr Seitz, besten Dank für Ihre Antwort auf meinen Kommentar. Ich vertraue Ihrem Wort, dass die genannten Organisationen in der Tat im Sinne der Bedürftigen arbeiten. Wie beurteilen Sie die Arbeit der Christoffel-Blindenmission? Diese ist auch, aber nicht nur, in Afrika tätig. Ich habe diese während des Studiums über einen dort engagierten Prof. kennengelernt, die Arbeit der CBM aber schon seit Jahren nicht mehr verfolgt. Beste Grüße Tobias Schlüter
@T. Schneegaß: “Wie sozial ist ein Land, das seinen alten Menschen für ihren Lebensabend in Pflegeheimen ihr Erspartes wegnimmt, dafür aber 717.000 Ukrainern, 518.000 Syrer und 200.000 Afghanen Milliarden Euro für leistungsloses Bürgergeld auszahlt”? (Gerhard Papke, Präsident der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft am 7. Dezember auf X)
Da sind wir doch froh, dass Europa nicht arm regiert wird …
Es ist schon einige Zeit her, daß ich regelmäßig für die „Dritte Welt“ gespendet habe. Es wuchs in mir die Überzeugung, daß der westliche Paternalismus letztlich die Leute vor Ort entmündigt und demütigt, indem er sie zu unselbständigen Bittstellern macht. Es ist eine Form von positivem Rassismus, die dahintersteckt. Ich sage es mal mit Absicht provozierend: „Die Neger sind zu dumm, für sich selbst zu sorgen, sie brauchen unsere Anleitung.“ Und diese Haltung wollte ich nicht länger unterstützen. So gibt es von mir keine Spenden für Afrika mehr. Es gibt nur eine Ausnahme: Akute Nothilfe bei Umweltkatastrophen oder Hungersnöten. Diese akute Nothilfe geht aber nicht nur an afrikanische Länder, sondern an alle Länder, die so arm sind, daß sie bei einer Naturkatastrophe ihrer Bevölkerung nicht helfen können. Aber selbst da gibt es eine Ausnahme von der Ausnahme. Niemals würde ich für Haiti spenden, auch nicht bei grausamsten Fernsehbildern. Diesem Land kann man nicht helfen. Jede westliche Einflußnahme hat es hinterher schlimmer gemacht, als es zuvor war. Jede Hoffnung auf eine neue Politik, wenn wieder einmal ein krimineller und korrupter Machthaber davongejagt worden war, zerstob, die neuen Herrscher waren auch nicht besser als ihre Vorgänger. Ein geschundenes Land wie Haiti kann nur durch sich selbst gesunden oder gar nicht. In unserem westlichen Denken ist es eine schier unerträgliche Vorstellung zu sagen: hier kann man nichts tun, aber es gibt Situationen, da kann man nur noch die Waffen strecken.
@Ilona Grimm Das Buch von David Signer ist großartig. Ich kann es auch jedem empfehlen der sich ernsthaft mit Afrika beschäftigen möchte. Leider ist es nur noch als E Book erhältlich. David Signer war viele Jahre NZZ Korrespondent mit Sitz in Dakar. Heute schreibt er für die NZZ aus den USA. Mit diversen Arten von Hexerei habe ich mich - nach der Lektüre des Buches - auch beschäftigt. Meine Artikel sollten sich im Internet bei der Achse oder bei Tichy finden lassen.
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