Zitat Dr. Müller: “Im günstigsten Fall läuft es darauf hinaus, Leute zu Duckmäusern zu erziehen, ihren Willen zu brechen und deren Lebenszeit zu verschwenden.” Ich habe selten einen solchen Unsinn gelesen. Ich war Zeitsoldat und habe nach der Grundausbildung in der militärischen Flugsicherung gedient. Hier war nicht Duckmäusertum oder gebrochener Wille gefragt, sondern Engagement, Intelligenz und Einsatzbereitschaft. Charaktereigenschaften, die man bei vielen heute leider vermisst.Ok, die drei Monate Grundausbildung waren nicht witzig, aber auch ein guter Beitrag zur Formung eines jungen Menschen und gut für die Einsicht, dass in kritischen Situationen einer das Sagen haben muss. Auch das ist leider heute aus der Mode, da bildet man lieber Stuhlkreise, tanzt seinen Namen oder vertändelt wichtige Lebenszeit in Ausschüssen und Meetings. Natürlich, für die weichgespülten Teddybärwerfer und Bessermenschen sind alle Soldaten Mörder. Ich könnte kotzen, wenn ich sowas lese! Pardon…
@Dr. Müller, Ihnen ist zuzustimmen. Es ist nicht das erste Mal, dass Beiträge hier in Achgut die Realitäten konterkarieren. Der Beitrag von Thilo Schneider gehört dazu.
Erstmal vorangestellt, ich war auch dabei, kann also auch mitreden. Mir hat man aber keinen LKW-Führerschein gegönnt, gab genug LKW-Fahrer im Regiment wozu noch Geld verschwenden. So denkt der Staat an seine Diener. Der Schrei nach der Wiedereinführung der Wehrpflicht offenbahrt nur eines: das wir als fast einziges Land der Welt keine professionelle Armee aufstellen und organisieren können. Ausrüstung stimmt nicht, dazu Grüßaugistkultur/Führungsschwäche, absolut fehlgeleitetes Einsatzprofil; die Wehrgerechtigkeit ist sowieso ein absoluter Wunschtraum und die Infrastruktur macht es fast unmöglich wieder so viele Rekrukten einzuziehen. Wenn ich nun aber die vielen Aufschreie höre, von wegen Zwangsarbeit kann ich nur mit dem Kopfschütteln. Erinnert sich noch jemand an die Belehrung, dass während der Wehrpflichtzeit die Grundrechte nicht voll gültig sind? Mit dem Einberufungsbescheid von damals, könnte man heutzutage im selben Deutschland Asyl beantragen. Mit Sicherheit. So sehr haben sich in wenigen Jahren die Dinge geändert.
@Peter Augst “Potentielle Mörder” wohnen schon eine Menge hier im Land und viele planen, noch hier her zu kommen… Wir täten gut daran, diejenigen zu stärken, die für innere und äußere Sicherheit stehen und im Ernstfall auch dafür eintreten. Das gelingt nicht, wenn man z.B. die Bundeswehr immer mehr zur Lachnummer verkommen lässt. Und übrigens, die Bundeswehr ist eine Parlamentsarmee und wird von selbigem in Einsätze geschickt, also wer ist hier der Mörder? Ebenfalls sind die “Mörder” offensichtlich auch sehr willkommen, wenn z.B. Schnee oder Wassermassen zu Katastrophen führen…
Als Wehrpflichtiger bei der Luftwaffe landete in einer Außenstelle der Hochschule der BW in München als “Heimschläfer” und hatte Gelegenheit u.a. in die USA zu fliegen und die Naval Academie, Westpoint und das Pentagon kennenzulernen. Gleichzeitig regte sich mein Interesse für das Fliegen überhaupt, weshalb ich unmittelbar nach meiner Wehrpflicht Verkehrspilot für Flugzeuge und Hubschrauber wurde. Für mich Einzelfall hat es ich - wenn man so will - also gelohnt. Und Hinweise wie: “Soldaten sind potentielle Mörder” jucken mich nicht. Das Leben selbst ist tödlich und der Wahrscheinlichkeit nach, werde ich wohl in etwa 20 Jahren abtreten; so what ...?
Bevor man über die Rückkehr zu einer allgemeinen Wehrpflicht (die das Grundgesetz ja durchaus vorsieht) nachdenkt, wäre vielleicht erst einmal eine funktionsfähige Ausstattung der Streitkräfte von Vorteil? Ansonsten wäre der Dienst an der nicht einsatztauglichen Waffe , wie auch immer man zur Wehrpflicht ansonsten stehen mag, wirklich vergeudete und verlorene Zeit. Bei der ganzen Debatte finde ich einen anderen Aspekt viel wichtiger, der zwar medial Erwähnung fand, aber insgesamt eher unter den Tisch fällt: unsere Politik phantasiert sich schon jetzt wieder den dann ggf. alternativ zu leistenden Ersatzdienst herbei - und freut sich schon über viele billige Helfer in den Krankhäusern und Pflegeheimen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, zumal angesichts der Tatsache, dass die von Herrn Spahn in Aussicht gestellten 8000 Fachkräfte in der Altenpflege vielleicht gut gemeint sind, vor dem Hintergrund des bundesweiten Pflegekräftemangels aber nicht mal ein Tropfen auf den heißen Stein. Daher bin ich der festen Überzeugung, dass es in Wahrheit gar nicht um die eigentliche Wehrpflicht geht. Es geht um den zivilen Ersatzdienst durch die Hintertür; sogar eine allgemeine Dienstpflicht zum Wohle der Allgemeinheit wird herbeiphantasiert (und auch da geht es letztlich wieder um billige Ersatzpflege in Kliniken und Heimen.) Generell kann ich der Argumentation, dass der junge erwachsene Mensch beim Bund als der “Schule der Nation” noch was lernen könne, nur mit einem Kopfschütteln begegnen. “Schule der Nation” sind die Grund-, Hautpt-, Real- und Gesamtschulen sowie die Gymnasien. Der tieferen Sinn des Strammstehens habe ich noch nie verstehen können - vielleicht, weil es ihn nicht gibt? Ich war in den 90er übrigens selber Zivi. Dem dummen Spruch “Soldaten sind Mörder” habe ich aber auch als Verweigerer nie zustimmen können.
Die Überschrift dieses Beitrags ist reine Demagogie. Man könnte das auch umdrehen in »Wehrpflicht für Schneeflocken – warum?« Nur weil der Autor als Wehrpflichtiger vor Jahrzehnten bei den Fallschirmjägern war, meint er, die Jungen müßten den Unsinn auch mitmachen. Nur angemerkt, ich war bei der Luftwaffe, zur Ausbildung in Erndtebrück und dann ein Jahr in Meßstetten. Es waren 15 verschenkte Monate. Heute würde ich eher das Land verlassen, als zu dieser Armee zu gehen. Das Warum ist schnell erklärt: Ein Land, das es nötig hat, seine jungen Männer zwangsweise zur Armee zu pressen, hat es meiner Ansicht nach nicht verdient, verteidigt zu werden. Wollte die Politik Personal für das Militär, ginge das auch ohne Wehrpflichtige, die sowieso nichts wirklich Sinnvolles tun dürfen (außer bei ABC-Alarm die Z’ler im Bunker zu schützen, so war das jedenfalls bei uns). Man muß für das Militär die richtige Infrastruktur schaffen, die damit beginnt, alle, die gegen die Bundeswehr hetzen, wegen Wehrkraftzersetzung einsitzen zu lassen, fähige Minister einzusetzen statt Lachnummern à la von der Leyen. Dann muß man die, die bereit sind, ihr Leben für diesen Staat zu geben, entsprechend bezahlen und vor allem, man muß ihnen die entsprechende Reputation geben. Dann klappt es. Man braucht auch keine Weiberwirtschaft; Frauen, die nicht in den Kampfeinsatz ziehen dürfen, sind in einer Armee ein schlechter Witz. Aber ich möchte dem Autor noch etwas anderes auf den Weg geben und ihn fragen, ob er wirklich dieses Regime mit seinem Leben verteidigen möchte? Ich nicht. Denn das Militär verteidigt nun einmal nicht das Volk, das ist nach einem verlorenen Krieg immer noch da, sondern seine Politiker. Wer möchte ernsthaft eine Roth, einen Gysi, einen Altmeier, eine Merkel, einen Seehofer, eine von der Leyen, einen Steinmeyer und so weiter verteidigen? Ich möchte sie alle davonjagen, aber nicht auch noch schützen. Deshalb NEIN zur Wehrpflicht in diesem unseren ehemaligen Land.
Ich war nicht beim Bund, sondern 20 Monate als Zivi unterwegs, weil mir schon vorher klar war dass ich die von Herrn Schneider beschriebenen hierarchischen Probleme haben würde. Nur war das Problem im Zivildienst fast exakt dasselbe, denn auch dort tummelten sich unter den Vorgesetzten nicht gerade Intellektuelle. Trotzdem würde ich zustimmen, dass es nicht schlecht ist, wenn junge Menschen mal zwangsweise für eine Weile aus der heimischen Behütung gerissen werden und lernen, dass die Realität noch ein paar mehr Schattierungen enthält als bislang ihre Filterblase durchlässt. Dieses ganze sich mittlerweile festsetzende mimimi-Schneeflocken-Daueropfer-Empfinden wäre ziemlich schnell wieder erledigt, wenn die betroffenen Herrschaften mal mit unangenehmen Realitäten dauerhaft in Zwangskontakt und einen Realitätsabgleich geräten Ob das nun unbedingt über Wehrdienst erfolgen müsste, sei mal dahingestellt. Den Gedanken der Verankerung der Armee in der Bevölkerung fand ich aber so schlecht nicht - und es wäre ja immer noch alternativ Zivildienst möglich. Also Dienst für die Gesellschaft, soweit jedenfalls das persönliche Gutmenschenbewusstsein dies als erstrebenswerter betrachtet
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