Bereits zuvor hatte ein Hilfeschrei aus diesem Lager den Westen erreicht: Beim Auspacken einer in China hergestellten Halloween-Dekoration war einer Hausfrau im amerikanischen Oregon ein handgeschriebener Zettel in rudimentärem Englisch in die Hände gefallen, auf dem ein Gefangener von der unerträglichen Folter der 15-Stunden-Arbeitstage schrieb, von den Schlägen der Wachmannschaft, auf dass noch schneller gearbeitet werde – für den Export in unsere Welt. Die Nachricht war danach durch verschiedene Medien gegangen, Menschenrechtsorganisationen nahmen sich des Falls an, doch der große Aufschrei blieb aus, obwohl es in der Volksrepublik doch Hunderte solcher Lager gibt, in denen für unseren Konsumismus geschuftet wird. Über die Gründe des Wegsehens muss man nicht einmal spekulieren. Verbrechen und Untaten werden nämlich vor allem dann als solche angeklagt, wenn sie allein dem Westen angelastet werden können, zum Beispiel Nestlé, Shell, Adidas oder McDonald’s. http://www.welt.de/debatte/kommentare/article117378394/Wir-Kollaborateure-menschenverachtender-Diktaturen.html