News-Redaktion / 23.04.2025 / 16:27 / / Seite ausdrucken

WEF: Klaus Schwab erklärt sich zum Opfer einer Schmutzkampagne

Das Weltwirtschaftsforum soll Vorwürfe der Veruntreuung gegen seinen gerade abgetretenen Gründer untersuchen. Der sieht sich vom Stiftungsrat getäuscht und als Opfer einer Schmutzkampagne.

Das Weltwirtschaftsforum (WEF) untersucht nach eigenen Angaben Vorwürfe gegen seinen Gründer und langjährigen Vorsitzenden Klaus Schwab, meldet u.a. welt.de. „Das Forum nimmt diese Vorwürfe ernst. Es betont jedoch, dass sie unbewiesen sind“, habe es in einer Stellungnahme geheißen. Die interne Revision und externe Juristen würden ermitteln, hieß es in Medienberichten. Nach Informationen der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) solle gegen Schwab für den Hauptsitz in Cologny bei Genf sogar ein Hausverbot verhängt worden sein. Zudem wäre es ihm aufgrund der laufenden Untersuchung verboten, seine früheren Mitarbeiter zu kontaktieren und auf seine Unterlagen zuzugreifen.

Ein Sprecher der Schwabs wies gegenüber dem „Wall Street Journal“ hingegen alle Vorwürfe zurück. In einer längeren Stellungnahme, über die die NZZ berichtet, habe sich Schwab am Mittwoch ausführlicher geäußert und erklärt, dass er sich vom Stiftungsrat getäuscht und als Opfer einer Schmutzkampagne sehe. Außerdem hätte er Anzeige gegen Unbekannt wegen Diffamierung gestellt.

Welche Vorwürfe sind es genau, die Schwab bestreitet? Das Wall Street Journal soll zuvor über einen Brief berichtet haben, in dem angebliche aktuelle und ehemalige Mitarbeiter des WEF Schwab und seiner Ehefrau finanzielles und ethisches Fehlverhalten vorwerfen würden. Der WEF-Gründer war bekanntlich vor wenigen Tagen von seinen WEF-Funktionen zurückgetreten. Die Organisation, die u.a. zum jährlichen Gipfeltreffen von Staats- und Wirtschaftslenkern in Davos einlade, habe in Genf mitgeteilt, dass sie einen Brief mit Anschuldigungen gegen Schwab erhalten hätte.

Das Schreiben „enthielt Behauptungen, dass Klaus Schwab jüngere Mitarbeiter gebeten hat, in seinem Namen Tausende von Dollar von Geldautomaten abzuheben“, habe das „Wall Street Journal“ geschrieben. Auch solle der WEF-Gründer etwa mit Mitteln der Organisation private Massagen in Hotels bezahlt haben. Seine Frau Hilde hätte auf Kosten des WEF luxuriöse Urlaubsreisen unternommen, heiße es weiter.

Wie die Zeitung zudem berichtet hätte, sei es in dem Schreiben auch um Schwabs Auftreten gegenüber weiblichen Angestellten sowie sein Umgang mit Vorwürfen sexueller Belästigung innerhalb des WEF gegangen. 

Schwab habe erklärt, die Behauptung, er hätte Mitarbeiter angewiesen, tausende Dollar für private Zwecke abzuheben, wäre eine „glatte Lüge“. Die Anschuldigung, Berichte über sexuelle Belästigungen nicht ernst genommen zu haben, könne er nicht nachvollziehen.

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