Nach heftiger Kritik von Politikern, Experten und Organisationen zieht der WDR erste Konsequenzen im Fall der Skandal-Moderatorin Nemi El-Hassan, meldet bild.de. Der Sender habe mitgeteilt, dass der geplante Start von El-Hassan bei der Wissenschaftssendung „Quarks“ vorerst ausgesetzt werde. Es sei „eine sorgfältige Prüfung geboten“.
El-Hassan habe die Teilnahme am antisemitischen Al-Quds-Marsch im Jahr 2014 als „Fehler“ bezeichnet und erklärt, während der Demonstration keine judenfeindlichen Parolen skandiert zu haben und „keine Menschen jüdischen Glaubens körperlich angegriffen“ zu haben. Auf dem Marsch war seinerzeit unter anderem zur „Vergasung“ von Juden und Israel aufgerufen und der Holocaust geleugnet oder verharmlost worden. Es sei auch zu Gewalttaten gekommen.
Zu den weiteren Vorwürfen gegen El-Hassan habe sich der WDR in der Stellungnahme nicht geäußert. So hätten Politiker und Islam-Experten der Journalistin vorgeworfen, islamistische Gewalt zu relativieren, nachdem El-Hassan u.a. im Jahr 2015 in einem Video über „meinen Dschihad“ gesprochen und Islam-Kritiker verurteilt habe.
El-Hassan habe auf Twitter regelmäßig extrem anti-israelische Inhalte geteilt und sich lobend über das iranische Mullah-Regime geäußert. Nach einer BILD-Anfrage beim WDR und bei El-Hassans Management am Sonntagabend habe die Moderatorin am Abend und in der Nacht dutzende Tweets gelöscht, darunter auch einen über ihre Teilnahme an einer Anti-Israel-Demo, bei der extreme Hassbotschaften verbreitet wurden.