Henryk M. Broder / 21.06.2017 / 22:08 / 15 / Seite ausdrucken

WDR: Miese Tricks in letzter Minute

Der WDR trickst bis zum letzten Moment. Der Dokumentation über den zeitgenössischen Antisemitismus in Europa wird eine Worttafel vorangestellt, auf der das Haus den Zuschauern versichert, man habe sich immer gegen Antisemitismus engagiert. (Eine tolle Leistung, als ob eine öffentlich-rechtliche Anstalt die Wahl hätte und sich für Antisemitismus entscheiden könnte.) In den laufenden Film werden dann an drei Stellen Inserts eingeschnitten, in denen sich der WDR von der Doku distanziert.

Das ist ein in der deutschen TV-Geschichte einmaliger und einzigartiger Vorgang. Vor die Wahl gestellt, den Film zu senden oder nicht zu senden, hat sich das Haus klammheimlich und ohne Absprache mit den Autoren der Doku dafür entschieden, die Arbeit zu denunzieren und zu verfälschen. 

Die Verantwortung dafür trägt in letzter Instanz der amtierende Intendant.

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Karl Renz / 22.06.2017

Die Verlogenheit, der Opportunismus, die Perfidie, die Dummheit steuern auf immer neue Höhepunkte zu. Und das im Namen der Werte die auch mir am wichtigsten sind, wie Humanität. So etwas noch erleben zu müssen ist zutiefst desillusionierend. Mir ist übel.

Peter Lancester / 22.06.2017

Wer ein Islamfreund ist, kommt nicht umhin, mit Antisemitismus in Verbindung zu kommen, von dem er sich dann “distanzieren” muss. Was letztlich jedoch ein unredliches Lippenbekenntnis ist, wenn man ehrlich ist. Einfach diese Doku zu senden und ansonten den Mund zu halten, das ging offenbar nicht. Sehr schade. Nein, nicht schade. Besorgniserregend!

Moritz Schneider / 21.06.2017

“Notwendige Erläuterungen und Ergänzungen zu diesem Film finden Sie auf [...]” Das lief immer schön am unteren Bildrand durch. Auf diesen Seiten des WDR/ARD gibt es auch einen Faktencheck. Ich würde gerne anregen, dass Achgut mal den Faktencheck selbst einem Faktencheck unterzieht. Z.B. die Finanzierung des Mausoleums betreffend, Herr Broder hat doch auch mal einen EU-Beamten damit konfrontiert. Vielen Dank auch für die gute Betreuung durch Achgut in dieser Sache, da fühle ich mich richtig mitgenommen.

Martin Heine / 21.06.2017

Es ist an der Zeit, dass wir den Rücktritt des Intendanten fordern!

Markus Knust / 21.06.2017

Wieso auch nicht? Schließlich kann man doch dem Zuschauer nicht zumuten, sich ein Bild zu machen und selbstständig zu denken. Auch die Zeit der Ausstrahlung ist hervorragend gewählt. Um die Zeit ist kaum noch jemand wach, der morgen arbeiten muss. Was mich gewundert hat, ist das man die Laberrunde nicht vorher veranstaltet, damit der Zuschauer gleich Bescheid weiß, was er beim sehen zu denken hat. Hinterher könnte man noch einen Gesinnungstest machen, ob es auch angekommen ist.

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