Lieber Herr Broder, danke und en avant! Möge der Herr Sie weiterhin vor den unangenehmen Malaisen des Alters bewahren, damit Sie noch länger mit Argusaugen die deutschen Zeitläufte überblicken können.
Daß bei Ihnen, Herr Broder, mal wieder keiner anfragt, war ja klar. Die wissen nämlich, daß alle anderen dann alt aussehen! Aber gönnen würde ich denen das schon!
Na, wenn schon denn schon – bei so viel sorgfältiger Auslese an Fachkompetenz: warum wird dann nicht gleich Norman Finkelstein eingeladen? Der ist wenigstens ein ‚ehrlich-echter‘ jüdischer Antizionist – aber vielleicht würde dann das ganze ja seinen schönen seriösen Anschein einbüßen…
Den Film schau ich mir sicher an, Herr Broder, aber auf den angekündigten Trashtalk mit Rentenblümchen werde ich mit Sicherheit verzichten. Sie werden sicher darüber berichten. Ich freue mich drauf.
Nobbi Blüm - aha! Dann hätte man auch gleich Rudi Gutendorf nehmen können.
Nobbi Blüm ist eine großartige Wahl. Warum ihn nicht mitsamt seinem Zelt nach Gaza bringen, von wo aus er dann per Satelliten-Übertragung zugeschaltet werden kann? Das gäbe der ganzen Muppet Show noch den letzten Kick des Authentischen. “Die Häringe sind sicher” kann der tapfere Weltenwanderer dann erklären, um mit letztem Atem drauf zu setzen: “Aber nicht alle Menschen hier haben Häringe! Die wurden von den Israelis nämlich verrostet.”
Hätte der WDR Eier in der Hose, würde er bei HMB als moderat-gemäßigt jüdischen Kandidaten, nachfragen. Naja, man wird ja noch träumen dürfen, oder…?
Danke Herr Broder, ein toller Zirkus da in Köln, die sin total Jeck un merken dat noch nisch mal. Deshalb fahr isch da auch nisch mehr hin! Mir jeht et hier besser, wissen Se, Herr Broder. Mutig ist: ” Wer Samstag Abend mit Kippa über die Ringe spaziert!” Er wird viel zu erzählen haben. Dat kann isch so sagen. Un, janz im Vertrauen!?! Darüber sprischt mer doch nit.
Vor einigen Jahren bin ich mich mit meinem Rucksack nach Isael gereist. Ich hatte ein Familiengeheimnis herausgefunden. Unzählige Verwandte habe ich niemals kennengelernt, weil sie ermordet worden sind. Niemals wurde ein Wort über sie verloren. Nun war ich neugierig geworden. In Israel bin ich ohne Reisegruppe gereist und habe mir auch Ramallah anschauen wollen. Für wenig Geld habe ich mir ein Ticket für einen Kleinbus gekauft und in solch einem Kleinbus wollte ich auch wieder zurück nach Jerusalem fahren. Angebote von Taxifahrern lehnte ich ab. Der Rückweg verlief allerdings anders als geplant. Ich saß ca. 4-5 Stunden in der glühendheissen Nachmittagssonne, zusammen mit tausenden Palästinensern vor dem Kontrollpunkt. Vor uns an zwei Tischen zwei israelische Soldaten, die sehr sehr langsam abfertigten, weitere Soldaten schauten gelangweilt in ihre Handys und kauten Kaugummi. Niemanden schienen die wartenden Menschen(und mich) in der Gluthitze zu interessieren. In mir kochte die Wut auf, von Stunde zu Stunde mehr. Es mag für die Situation Hintergründe gegeben haben. Aber als Erlebender wertet man erst einmal emotional wie Herr Blüm. Ich freue mich auf Herrn Blüm.
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