Da habe auch ich Christian Lindner wohl doch falsch eingeschätzt! Meine Anerkennung solcher Worte und der Tat!
Wieder einmal wurde die Mainstream-Politik und die mit ihr aufs engste verquickte Mainstream-Medienlandschaft kalt erwischt. Wie nach der Wahl Trumps und dem Brexit reibt man sich frühmorgens die Augen angesichts dessen, was geschehen ist, sah die Welt doch noch am Vorabend ganz anders aus. Die vorgenannten Ereignisse waren für mich positive Überraschungen und das Scheitern der unsäglichen Sondierungsgespräche zu einer Jamaika-Koalition gehört für mich auch dazu. Die Freude ist um so größer als ich nicht mehr an ein Scheitern geglaubt habe. Ich habe die FDP und ihren Parteichef offenbar auch falsch eingeschätzt. Ich ziehe jedenfalls den Hut vor dieser Entscheidung und der klaren Begründung, die sich wohltuend von dem inhaltsleeren Geschwurbel einer Merkel abhebt. Hoffentlich gibt es noch mehr solcher Überraschungen und ich erfahre eines Morgens, daß “Mutti” im Orkus der Geschichte verschwunden ist.
Gut gebrüllt, Frau Lengsfeld. Mich freut besonders, daß ich meine Stimme, die ich - unter starken Bauchschmerzen- der FDP gegeben hatte, doch nicht verschenkt habe.
Es zeigt sich einmal mehr die Wahrhaftigkeit Alber Einsteins Zitates, man könne Probleme niemals mit derselben Denkweise (oder hier: Person) lösen, durch die sie entstanden sind. Es ist ergo an der Zeit, dass Merkel ihren Hut nimmt um dieses Land aus ihrem Klammergriff zu befreien und grösseren Schaden abzuwenden.
Dass die erste Delegation, die vom Verhandlungstisch aufsteht, diese vierwöchige Polit-Show zur öffentlichen Lach- und Luftnummer macht, war voraussehbar. Auch dass die gespielte Empörung der Sitzenbleiber sich ausnahmslos auf den Spielverderber konzentrieren würde. Und dass die Markenpresse in den Chor der Heuchler einstimmt. Die spannende Frage war, wer wird die Rolle des Schwarzen Peter übernehmen: FDP oder Grüne? Ich hatte innerlich auf den Abbruch durch die Grünen spekuliert - spätestens dann, wenn sich diese beispielsweise beim Thema Familiennachzug von allen anderen in die Ecke gedrängt gefühlt hätte. Wäre dies eigentlich nicht wahrscheinlicher gewesen? Dass es die FDP wurde, zeigt eigentlich nur, wie weit die anderen Delegationen längst zueinander gefunden haben mussten. Oder auch, wie Merkel taktierte: die FDP glaubte sie in die Tasche zu stecken, die CDU sowieso. Nur noch den fast-abgesägten Bayern ruhigstellen - dann sind die Grünen dabei. Denkste! Ach, der Prozess der Ministerienvergabe wäre noch lustig geworden. Politik ist schon ein mieses und ruchloses Geschäft…
In den Kommentaren wird kaum erfasst, welche hinterhältige Rolle Seehofer in dem Jamaika-Schmierentheater erneut spielte. Verrat an der eigenen Parteiprogrammatik muss man ihm vorwerfen, wenn er sich in der Migrationsfrage mit den Grünen einigte. Zum wiederholten Mal hat Seehofer den Wähler hinter die Fichte geführt. Diesmal ist es durch den mutigen Schritt der FDP für jedermann deutlich geworden. Man kann nur hoffen, dass die Bayern diesen Schwadroneur bald los werden.
Es ist natürlich einfach der FDP nun die Schuld zu geben. Allerdings muss man sich fragen wie ernst es die Grünen mit Jamaika gemeint haben. Wer einen Trittin wieder ausbuddelt und ihn mit Maximalforderungen bezüglich Migration ins Rennen schickt, darf sich über das jetzige Ergebnis nicht wundern.
Bravo Herr Lindner !
Vielleicht ist ja endlich der Knoten aus Wegsehen, Political Correctness und Obrigkeitshörigkeit geplatzt, der in den vergangenen Jahren jeden Umgang mit drängenden Problemen unmöglich gemacht hat. Was das Land jetzt braucht, ist ein Macher, ein Managertyp, der die Probleme nach der Reihenfolge der Dringlichkeit angeht und auch wirklich lösen will. Wenn die Union das will - und nicht weiterwurstelt im schwarz-grünen Sumpf - dann klappt es auch mit einer CDU-CSU-FDP-Minderheitsregierung. In zentralen Fragen (und bei guten Antworten darauf) bekäme diese ihre Mehrheiten auch mit Stimmen der zweit - und drittstärksten Fraktion.
Danke Frau Lengsfeld! Sie haben es auf den Punkt gebracht. Danke aber auch an die FDP und Herrn Lindner: Endlich ist mal einer auch von den Etablierten nicht zu Kreuze gegrochen!
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