Christian Osthold, Gastautor / 17.02.2022 / 06:15 / Foto: Mil.ru / 139 / Seite ausdrucken

Was will Russland? Und spielt der Westen mit offenen Karten?

Moskaus Truppenaufmarsch an seinen Grenzen zur Ukraine versetzt die europäische und die amerikanische Diplomatie in Wallung. Ein Einblick in die eng miteinander verwobene Geschichte der ostslawischen Länder.

Wenn es nach europäischen Regierungschefs geht, ist der Sachverhalt eindeutig. Während die westliche Staatengemeinschaft das ukrainische Volk ermächtigen möchte, den Weg nach Europa zu beschreiten, trachtet der russische Hegemon danach, die Flamme der Freiheit im Keim zu ersticken. Der Konflikt zwischen Moskau und Kiew ist demnach mehr als die Auseinandersetzung zweier Staaten, deren Gesellschaften seit Jahrhunderten auf mannigfaltige Weise miteinander verbunden sind. Er ist das Sinnbild des Kampfes von Gut und Böse. Aber ist das wirklich so?

Die Wirkmächtigkeit dieses Narratives ist dafür verantwortlich, dass in Europa heute kaum jemand dazu fähig ist, die aktuelle Lage in der Ukraine verlässlich einzuschätzen. Anstatt den realen Gegebenheiten nüchtern in die Augen zu blicken, neigen zahlreiche Spitzenpolitiker dazu, sie in die Schablonen moralischer Kategorien zu pressen. Dabei übersehen sie jedoch, dass Moral auf dem Parkett internationaler Politik keine harte Währung ist. Um die aufschäumende Stimmung kollektiver Hysterie etwas zu dämpfen, die seit Wochen in Deutschland um sich greift, möchte ich im Folgenden die wesentlichen historischen und politischen Zusammenhänge auseinandersetzen, die für ein tieferes Verständnis der Ukrainekrise wichtig sind.  

Meinen Ausführungen lege ich eine Prämisse zugrunde, die vielen Zeitgenossen befremdlich erscheinen mag: nämlich, dass Staaten weder gut noch böse sind, sondern lediglich ihre vitalen Interessen verfolgen. Unterschiede bestehen hierbei vor allem darin, mit welchen Mitteln sie dies tun. Während sich manche Staaten ausschließlich auf die Diplomatie verlassen, gibt es andere, die im Bedarfsfall auch mit Waffengewalt Fakten schaffen. Der Ukraine-Konflikt illustriert die Gegensätzlichkeit dieser Ansätze nicht nur in exemplarischer Weise, sondern zeigt auch, dass sich keiner seiner Protagonisten von moralischen Idealen leiten lässt. Um zu verstehen, welche Bedeutung die Ukraine für die russische Außen- und Sicherheitspolitik hat, ist es nötig, sich das historisch gewachsene Verhältnis beider Völker zu vergegenwärtigen.

Die historische Dimension des Konflikts

Als die Ukraine im Spätsommer 1991 ihren Austritt aus dem sowjetischen Unionsverband erklärte und dies am 1. Dezember 1991 durch ein Referendum legitimierte, war die Transformation der nach Russland bedeutendsten Sowjetrepublik in einen souveränen Staat kaum mehr als ein formeller Akt. Obwohl Kiew nun erstmals vollumfängliche Souveränität erlangt hatte, konnte kein Zweifel daran bestehen, dass die Emanzipation von Moskau längst nicht jene Schwächung der russischen Einflusssphäre bedeutete, die dieser Prozess eigentlich suggerierte – und auf die man im Westen auch hoffte. Nur wenigen ist heute bewusst, mit welchem Erfolg sich Russland in jenen Tagen die Grundlagen für seine spätere Vormachtstellung schuf.

Nicht nur war es Moskau 1995 nach wechselhaften Verhandlungen gelungen, 81 Prozent der ausschließlich auf ukrainischem Territorium dislozierten sowjetischen Schwarzmeerflotte zu übernehmen. Auch hatte es sich die auf der Krim gelegene Hafenstadt Sewastopol als deren Stützpunkt gesichert. Mit dem Ziel, seinen Zugriff auf die sowjetische Erbmasse zu erhalten, hatte der Kreml zudem bereits am 8. Dezember 1991 – also drei Wochen, bevor die UdSSR am 31. Dezember zu existieren aufhörte – die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) geschaffen. Die Aufgabe dieses Gremiums war es, die ökonomische Konsolidierung der sowjetischen Nachfolgestaaten zu gewährleisten. Faktisch diente sie aber auch dem Zweck, den russischen Einfluss in den betreffenden Ländern sicherzustellen.

Die Tatsache, dass 1991 neben der Ukraine lediglich Weißrussland zu den Gründungsmitgliedern der GUS gehörte, lässt bereits jene organische Verbindung erkennen, die das russisch-ukrainische Verhältnis auszeichnet. Als Ostslawen blicken Ukrainer und Russen auf eine jahrhundertelange gemeinsame Geschichte zurück und sind dadurch weit enger miteinander verwoben, als westlichen Zeitungslesern bewusst sein dürfte. Das Zentrum des heutigen Staatgebiets der Ukraine ist gleichsam die Wiege der russischen Zivilisation. Als Großfürst Wladimir I. (gestorben 1015) seine Kiewer Rus 988 zum byzantinischen Christentum konvertierte, schuf er damit die Voraussetzungen dafür, dass auch das spätere Zarentum ein orthodoxer Staat sein würde (der gemeinsame Glaube und die ähnliche Schrift der Ostslawen und der Griechen ist übrigens darauf zurückzuführen, dass Erstere wesentlich von griechischen Missionaren zum Christentum missioniert wurden). Das kulturelle Erbe, welches Russland bis heute nicht nur aus der Kiewer Zeit ableitet, sondern zudem auch uneingeschränkt mit der Ukraine teilt, bestand schon damals in weiten Teilen der materiellen, insbesondere aber in der geistigen Kultur.

Als der Metropolit von Kiew 1299 im Zuge des Mongolensturms in die russische Festung Wladimir emigrierte, kam es durch den Export der kirchenslawischen Liturgietexte zu einem bedeutenden Kulturtransfer, ohne den die heutige Identität Russlands undenkbar wäre. Bereits 1321 verlegte der Metropolit seinen Amtssitz nach Moskau, wo ein aufstrebendes Fürstentum entstanden war, an dessen Spitze sich Ivan IV. 1547 zum russischen Zaren krönte, bis Peter I. 1721 schließlich den lateinischen Titel „Imperator“ annahm und das Zarentum Russland zum „Russischen Kaiserreich“ erhob.

Zu diesem Zeitpunkt hatte sich das östliche Slawentum in Russland und der Ukraine östlich des Flusses Dnjepr bereits mehr als 400 Jahre entwickelt. Damit befand sich im frühen 18. Jahrhundert nicht nur die Hälfte des heutigen ukrainischen Staatsgebiets unter russischer Kontrolle, sondern war vielmehr schon lange ein genuiner Teil Russlands gewesen. Während die Landesteile westlich des Dnjepr zum 1569 von Kiew annektierten Polen-Litauen gehört hatten, verblieb der gesamte Süden in der Einflusssphäre des Osmanisches Reichs, wo das Khanat der Krimtataren als Vasall der Hohen Pforte herrschte.

Erst im Zuge der drei polnischen Teilungen, die 1772, 1793 und 1795 schrittweise zum Verschwinden der Rzeczpospolita führten, wovon neben Preußen und Österreich vor allem Russland profitierte, kam es zu jener Spaltung, die für den späteren Geburtsfehler der modernen Ukraine verantwortlich ist und am 24. August 1991 zur Schaffung eines Staates führte, den sich mit Ukrainern und Russen zwei slawische Völker miteinander teilten. Während Galizien 1795 unter österreichische Kontrolle geriet, fielen Weißrussland, Podolien und Wolhynien an das Zarenreich. Unter diesen Vorzeichen kamen in den genannten Gebieten zwei gegensätzliche Kulturtraditionen zur Entfaltung: nämlich die lateinisch-katholische im Westen und die slawisch-orthodoxe im Osten.

Dass die katholische Tradition bereits in der Epoche Polen-Litauens gewirkt hatte und in Galizien durch den Anschluss an Österreich lediglich ihre Fortsetzung fand, bedeutete jedoch nicht, dass die dortige ostslawische Bevölkerung nun massenhaft von der Orthodoxie zum Katholizismus konvertiert wäre; wohl aber hatte sie zur Folge, dass hier eine enge kulturelle Anbindung an Mitteleuropa entstand. Nachdem das Zarenreich 1783 unter der deutschstämmigen Katharina II. mit dem Krim-Khanat den letzten verbliebenen islamischen Anrainerstaat des Zarenreiches zerschlagen hatte, verblieb einzig Galizien außerhalb der russischen Grenzen, das am 30. Oktober 1918 aus dem Staatsgebiet Österreich-Ungarns herausgelöst und 1919 endgültig der Zweiten Polnischen Republik zugeschlagen wurde.

Zwei Drittel der Ukraine gehörten schon vor 1917 zu Russland

Es ist eine historische Tatsache, dass 1919 zwei Drittel des westlichen Staatsgebietes der heutigen Ukraine seit wenigstens 124 Jahren zu Russland gehört hatten, während die gesamten Ostgebiete auf einer Achse von Kiew bis Lugansk seit dem frühen 14. Jahrhundert mit wenigen, durch Kriege bedingten Ausnahmen dauerhaft russisch gewesen waren. Obwohl nach dem Ersten Weltkrieg kurzzeitig verschiedene ukrainische Nationalstaaten existierten, wurde ihr Territorium bereits 1919 zwischen Polen und Sowjetrussland aufgeteilt, bis die Rote Armee im Russischen Bürgerkrieg schließlich weite Teile der Ukraine eroberte. Damit war die Grundlage geschaffen, auf der die Bolschewiki unter Zunahme ursprünglich russischer Gebiete am 30. Dezember 1922 die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik schufen.

An dieser Stelle ist es wichtig, die skizzierten Herrschaftsverhältnisse, von denen das Staatsgebiet der heutigen Ukraine bis 1922 geprägt war, auf die politische Lage nach 1991 zu übertragen. Dabei kann man auf folgende Formel zurückgreifen: Bis auf Galizien, dessen Hauptstadt Lemberg (Lwiw) ist, hatten sämtliche Gebiete der heutigen Ukraine vormals zu Russland gehört. Das betrifft zwei Drittel (!) des heutigen ukrainischen Staatsgebiets.

Die Kenntnis dieser historischen Zusammenhänge schärft das Bewusstsein dafür, dass die Ukraine sowohl kulturell, als auch im Hinblick auf ihre Bevölkerung faktisch auch ein russischer Staat ist. Hierzu muss man sehen, dass der überwiegende Teil der ukrainischen Bevölkerung seit jeher unter dem Einfluss der slawisch-orthodoxen Tradition stand und demnach eng mit Russland verbunden war. Die Vorstellung, Ukrainer zu sein, ergab für die Masse der autochthonen slawischen Bevölkerung der heutigen Ukraine bis ins 19. Jahrhundert eher wenig Sinn, schon gar keinen nationalen. Überhaupt ist der Begriff „Ukraine“ zunächst nichts weiter als ein Derivat des russischen Substantivs „Okraina“, dessen deutsche Entsprechung „Mark“ (genau: „An der Grenze“) bedeutet.

Die Ukraine war demnach ein Randgebiet des Zarenreichs. Ihre Bewohner waren ostslawische Bauern, die aus Sicht des Zentrums zwar einen regionalen Dialekt sprachen, deswegen aber nicht als Träger einer von Russland getrennten Nation fungierten. Die enge Verwandtschaft, die zwischen Ukrainern und Russen besteht, kommt auch in dem veralteten Begriff „Kleinrussen“ zum Ausdruck, der bis 1917 gebräuchlichen Terminologie für die Bewohner Weißrusslands und der Ukraine. Diese historisch gewachsene Bindung wollten sowohl die in Galizien als auch die weiter östlich lebenden westlich geprägten ukrainischen Kultureliten seit Mitte des 19. Jahrhundert lösen.

Dies gelang jedoch nicht. Stattdessen setzte in der UdSSR schließlich ein Prozess ein, in dessen Verlauf jene Bevölkerungsteile nachhaltig russifiziert wurden, die untereinander nicht die russische Standardvarietät sprachen. Dazu kam es, als immer größere Teile der Dorfbewohner – zu einem nicht unerheblichen Teil auch in Folge der absichtlich von der kommunistischen Sowjetregierung absichtlich herbeigeführten Hungerkatastrophe des Holodomor mit geschätzt bis zu 7 Millionen Toten in den Jahren 1932 und 1933 – in die Städte abwanderten, wo sie das Russische als Amts- und Verkehrssprache erlernten, um in der UdSSR arbeits- und kommunikationsfähig zu sein.

Obwohl das Russische und das Ukrainische heute zwei voneinander getrennte Standardsprachen sind und sich ihre Sprecher lediglich über nicht allzu abstrakte Sachverhalte austauschen können, waren die kulturellen Unterschiede in der Sowjetunion derart gering, dass Mischehen nicht mehr als solche empfunden wurden, sondern eine Selbstverständlichkeit darstellten. Bei dem indigenen „Ukrainer“, der vom Land in die Stadt zog und dort russischsprachig wurde, handelt es sich um eine Erscheinung, die der Historiker Jörg Baberowski mit dem von Klaus Mehnert postulierten Begriff des „Sowjetmenschen“ beschrieben hat.

Die orangene Revolution

Erst nach der Wende, als das kommunistische Imperium am 24. August 1991 ein jähes Ende fand, schlug das politische Klima im Land um. In der demokratischen Ukraine begannen westukrainische Kultur- und Machteliten, deren Tradition vor allem in Galizien wurzelte, vor allem im neuen Jahrtausend damit, ihre Vorstellungen bei der Gestaltung von Staat und Gesellschaft durchzusetzen. Diese wiederum basierten auf dem exklusiven Modell des ethnischen Nationalstaates. Während man diese, aus dem 19. Jahrhundert stammende Idee in Brüssel bis heute mit regelrechter Abscheu als obsolet zurückweist, hatte man keine Probleme damit, sie jener westlich orientierten ukrainischen Führung als tragfähiges Konzept zu attestieren, die aus der Orangenen Revolution hervorgegangen war.

Gemäß den Überzeugungen nationalistischer Politiker aus der Westukraine sollte dem modernen ukrainischen Staat nur angehören, wer sich unumwunden zum Ukrainertum bekannte und folglich eine rigorose Demarkation gegenüber Russland akzeptierte. Dazu gehörte auch die krude Phantasie, ausschließlich das Ukrainische zur verpflichtenden Verkehrssprache zu machen. Unmittelbar, nachdem sich die Opposition in Kiew erfolgreich an die Macht geputscht hatte, leitete sie rigide Maßnahmen gegen die russischsprachige Bevölkerung ein. In diesem Zusammenhang wurde am 23. Februar 2014 das Gesetz „Über die Grundlagen der staatlichen Sprachpolitik“ außer Kraft gesetzt. Dieses war seit dem 10. August 2012 in Kraft gewesen und hatte dem Russischen überall dort den Status einer offiziellen Amtssprache verschafft, wo der Bevölkerungsanteil der Russen wenigstens 10 Prozent betrug. Der politische Konflikt zwischen Kiew und Moskau, der 2014 zur Annexion der Krim führte und aktuell erneut zu eskalieren droht, ist demnach auf den Widerstand jener Bevölkerungsteile zurückzuführen, die wegen ihrer ideellen und kulturellen Nähe zu Russland ein föderatives Modell favorisieren und eine Assimilation im Sinne westukrainischer Politiker ablehnen.

Die politische Dimension des Konflikts

Natürlich ist kein Staat gut beraten, seine Außenpolitik ausschließlich mit historischen Argumenten zu begründen. Gerade in Europa, wo sich die politische Landkarte allein im 20. Jahrhundert dreimal grundlegend verändert hat, hätte dies katastrophale Folgen. Gleichwohl können historisch wirksame Prozesse aber auch nicht einfach ignoriert werden. Das gilt auch und gerade für den Ukrainekonflikt. Auch wenn westliche Medien nahezu unisono das Gegenteil behaupten, geht es in der Ukraine nicht primär um den systemischen Widerstreit von parlamentarischer Demokratie und oligarchischer Autokratie, sondern um harte geopolitische Machtinteressen.

Auf der einen Seite steht Russland, das in vielfacher Hinsicht eng mit der Ukraine verbunden ist, weite Teile ihres Gebiets sowie die darin lebenden Menschen als eigene Bevölkerung betrachtet und darin von dieser auch bestätigt wird. Noch bedeutender ist das Folgende: Als Rechtsnachfolgerin der UdSSR ist die Russische Föderation nach 1991 im Westen gedemütigt worden. Nicht als Partner, sondern als dysfunktionalen Staat mit alkoholkrankem Präsidenten nahm man sie wahr, den man weder politisch noch ökonomisch ernst zu nehmen bereit war.

Nach der Jahrtausendwende stellte sich heraus, dass man Russland zu früh abgeschrieben hatte. Anstatt im Chaos der 1990er Jahre zu versinken, gelang es der russischen Führung unter Wladimir Putin, Staat und Gesellschaft zu konsolidieren und den Anspruch Russlands als Großmacht selbstbewusst durchzusetzen. Auf der Münchner Sicherheitskonferenz hielt Putin 2007 eine vielbeachtete Rede, in welcher er keinen Zweifel daran ließ, dass Moskau einer drohenden Einkreisung durch die NATO nicht untätig zusehen würde. Dabei machte er deutlich, die Osterweiterung des Militärbündnisses habe keinen Bezug zur Sicherheit in Europa, sondern sei ein provozierender Faktor, der das Niveau des gegenseitigen Vertrauens senke. Obwohl Putins Rede im Westen für große Empörung sorgte, wurden seine in München ausgesandten Warnzeichen abermals ignoriert.

Das Scheitern Georgiens

Ein Jahr später zeigte sich dann, dass Russland zu jenen Staaten gehört, die ihren Worten auch Taten folgen lassen. Als der georgische Staatspräsident Saakaschwili 2008 im Vertrauen auf amerikanische Sicherheitsgarantien militärisch gegen Südossetien vorging, fuhr er im darauffolgenden Krieg eine krachende Niederlage ein. Die Unterstützung seiner westlichen Partner erhielt er nicht, dafür aber den endgültigen Verlust Südossetiens und Abchasiens. Mit seinem Waffengang hatte Russland der internationalen Gemeinschaft gezeigt, dass es eine Verletzung seiner alten Einflusssphäre nicht länger hinzunehmen bereit war.

Trotz des georgischen Desasters setzte sich das ungestüme und politisch törichte Vordringen westlicher Mächte in den postsowjetischen Raum auch in der Folgezeit fort. Die 2014 erfolgte Annexion der Krim, die seit 1783 zu Russland gehört hatte, bis Nikita Chruschtschow sie 1954 der ukrainischen SSR zuschlug, war die Reaktion auf den Euromaidan. Die mit ihm in Verbindung stehenden Proteste waren aufgeflammt, nachdem der ukrainische pro-russische Präsident Janukowitsch das Assoziierungsabkommen mit der EU auf russischen Druck nicht hatte unterzeichnen wollen. Der nun drohende Verlust Sewastopols als Stützpunkt der russischen Südmeerflotte stellte ein Risiko dar, das der Kreml unmöglich eingehen konnte. Als ich 2011 die Krim bereiste, habe ich mit eigenen Augen gesehen, dass die dortige Bevölkerung nichts von einer West-Integration wissen wollte, sich klar zu Russland bekannte und es als ihre Schutzmacht betrachtete.

Während sich die westliche Presse nun darauf kaprizierte, Moskau in Anlehnung an das von Ronald Reagan gestiftete Narrativ als „Reich des Bösen“ zu inkriminieren und russische Interessen als Großmacht moralisch zu delegitimieren, schien niemand zu bemerken, wie absurd diese Sichtweise tatsächlich war. Schon damals stellte ich im Focus die Frage, was die USA eigentlich täten, wenn sie Gefahr liefen, durch eine Revolution auf Hawaii die Basis ihrer Pazifikflotte zu verlieren. Damals wie heute wäre die Antwort dieselbe: Wie jede Großmacht würde Washington Fakten schaffen und seine Interessen selbstverständlich auch mit militärischen Mitteln durchsetzen – genauso wie es 1982 auch Großbritannien tat, als Argentinien den britischen Anspruch auf die am anderen Ende der Welt gelegenen Falklandinseln infrage gestellt hatte. Die 1989 erfolgte US-Invasion Panamas war übrigens die größte Luftlandeoperation nach dem Zweiten Weltkrieg.

Unabhängig davon, wie man das von Moskau verkörperte politische System auch bewerten mag – welches man als Europäer aus guten Gründen ablehnen kann – ist die einseitige Darstellung des Kremls als Kriegstreiber faktenwidrig; eine auf diesem Dogma basierende Diplomatie kann daher niemals zur Entschärfung des Konflikts führen.

Die Massenvernichtungswaffen-Lüge des Colin Powell

War es nicht Washington, das am 7. Oktober 2001 in Afghanistan einmarschierte, obwohl kein Afghane an den Anschlägen des 11. September 2001 beteiligt gewesen war? Und hatte nicht der amerikanische Außenminister Colin Powell der Weltgemeinschaft im UN-Sicherheitsrat am 5. Februar 2003 gefälschte Beweise vorgelegt, um mit der amerikanischen Besetzung des Iraks einen Krieg zu rechtfertigen, der hunderttausende Menschen das Leben kostete, eine ganze Weltregion in den Abgrund von Krieg und Gewalt riss und letztlich zum Erstarken des Islamischen Staates führte? Wer diese Fragen unbeantwortet lässt, hat kein Recht, Moskau moralisch zu verurteilen und es pauschal als Aggressor zu inkriminieren, wie es der scheidende NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg im Januar 2022 gegenüber dem „Spiegel“ getan hat. Fakt ist auch: Nicht Russland unterhält auf der ganzen Welt Militärbasen, sondern die USA.

Die deutsche Außenpolitik, die sich neuerdings dem Feminismus verschrieben hat, wird in der Ukraine kaum Erfolge verbuchen können, solange sie nicht anerkennt, dass nicht moralisches Wunschdenken, sondern die Fähigkeit von Staaten zur Durchsetzung ihrer Interessen für die Regulierung internationaler Krisen maßgeblich ist. Anstatt dieser Erkenntnis Rechnung zu tragen und sich aus der russischen Einflusssphäre zurückzuziehen, kam es in den letzten Jahren zu weiteren Provokationen. Als der vormalige ukrainische Staatspräsident Poroschenko am 24. August 2017 an der Seite des amerikanischen Verteidigungsministers Mattis eine Militärparade in Kiew abnahm, an der sich erstmals auch NATO-Streitkräfte beteiligten, war aus russischer Sicht die nächste Eskalationsstufe erreicht. Bereits 2017 hatte ich im Focus davor gewarnt, dass eine solche Politik die Krise weiter vertiefen würde. Geändert hat sich seither wenig, außer dass heute 130.000 russische Soldaten an der Grenze stehen.

Während es sich bei dem von Teilen der ukrainischen Bevölkerung gehegten Wunsch nach einer Westbindung um ein legitimes Anliegen handelt, bleibt der Ukrainekonflikt doch eine direkte Folge der Missachtung russischer Sicherheitsinteressen in Osteuropa. Er ist ferner Ausdruck der Weigerung, Moskaus Rolle als Großmacht in der Region anzuerkennen; und er ist schließlich auch die Manifestation des amerikanischen Strebens, die Russische Föderation als politischen Gegner auf dem Kontinent auszuschalten. Es wird deutlich, dass nichts davon mit dem Anliegen zu tun hat, den Bürgern der Ukraine ein besseres Leben in Demokratie und Marktwirtschaft zu verschaffen, auch wenn dieser Eindruck in der westlichen Öffentlichkeit geschürt wird. Dass die entsprechenden Bekenntnisse europäischer Politiker letztlich bloß leere Sprechblasen sind, wird nicht zuletzt daran deutlich, dass die EU nicht bereit ist, das Selbstbestimmungsrecht der Ukraine zu verteidigen. Gleiches gilt für die USA, die bereits ihr diplomatisches Personal abziehen und Computer vernichten.

Locken, aber nicht schützen?

Diese Haltung allerdings ist in der Tat zutiefst amoralisch. Denn wenn man die Ukraine einerseits animiert, den Anschluss an Europa zu suchen, obwohl man weiß, dass dies den Konflikt mit Moskau eskalieren lassen kann, zugleich aber nicht willens ist, sie vor den Folgen einer Eskalation zu schützen, dann führt man die Ukraine auf einen gefährlichen Irrweg. Wenn Moskau heute überzeugt ist, sich zur Sicherung seiner Interessen nur noch auf militärische Maßnahmen verlassen zu können, dann tut es das nicht, weil es die parlamentarischen Demokratien Europas beseitigen will, sondern weil man im Kreml die bittere Erfahrung gemacht hat, dass auf die Zusagen der NATO kein Verlass ist.

Angesichts der fahrlässigen und wenig durchdachten Politik, die die Europäische Union seit Jahren gegenüber Russland betreibt, mag es eine Ironie des Schicksals sein, dass das griechische Wort Europa „Frau mit der weiten Sicht“ bedeutet. Kein Bild könnte die Realität schärfer kontrastieren. In Wahrheit können EU-Diplomaten in Brüssel heute nicht einmal mehr verlässliche Prognosen über den nächsten Tag abgeben. Man fährt längst auf Sicht. Sollte es tatsächlich zu einem Krieg zwischen Moskau und Kiew kommen, wäre das eine Katastrophe, deren Folgen aus heutiger Sicht kaum abzusehen sind. Fest steht einzig, dass man der konfrontativen Politik des Westens dereinst einen erheblichen Anteil an der Eskalation des Konflikts wird zuschreiben müssen.

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Gabriele Klein / 18.02.2022

Wenn im Weißen Haus Vertreter sitzen die nicht die Vertreter des amerikanische Volkes sind ,u.U. gar die Interessen andrer Kreise /Nationen vertreten könnte dies ein böses Ende mit d. Ukraine nehmen u. das Finale Europas sein. Eine Wahl á la Venezuela begründet meine Befürchtung.  Bis heute weiß ich nicht was aus vielen wohldokumentierten Vorwürfen, Skandalen, Analysen vor Gericht wurde.  Was ich als sicher unterstellen darf ist die in der Vergangenheit zu Tage getretene Drogenabhängigkeit des Sohnes Hunter da offen selbst bekundet. Wie bereits erwähnt liegt mir fern Drogenabhängige zu stigmatisieren, es geht einzig um mögliche Kontakte zu Maffia u. Drogenszene u. evtl. Erpressbarkeit eines Präsidenten dadurch bedingt. Evtl auch Erpressbarkeit durch Annahme von Vorteilen sollten d. Skandale sich v. Gericht bewahrheite. Vor diesem Hintergrund erscheinen mir Schlagzeilen rund u. das 30m$ Programm v. Biden zur Förderung sicheren Drogenkonsums das als “Liebesgabe” an Minoritäten daherkommt in neuem Licht. Gleiches gilt für Drogenschmuggel an der Grenze, das mit Biden neu aufblühte. Auch im Konflikt in d.Ukraine mag es um viel gehen, jedoch nicht um die Demokratie d. Ukraine, auch nicht u.den Schutz Europas.D.h. Biden könnte just jenen die die auf ihre Art einem manipulierbaren Präsidenten aufs Pferd halfen, voll auf die eigenen Füße fallen. Wir wissen nicht, wer sich dahinter verbirgt u. a.besten durchsetzt, u.nun ganz Europa aufs Spiel setzt. Es geht nicht um Ausdehnung u. Landgewinn an sich, sondern einzig strategische Bedeutung d. durch Zerstörung schon erfüllt ist. Einziger Verlierer wäre am Ende Europa u. die Ukraine da es beides nicht mehr geben könnte. Den USA kanns egal sein einen strategisch eh unwichtigen Nicht sonderlich loyalen Partner zu verlieren u. Russland hätte in jedem Fall gewonnen auch wenn Europa nicht mehr ist, denn er wäre ein vereintes China Europa vor seiner Türe los. (1)

A. Ostrovsky / 17.02.2022

@Dirk Jungnickel : Kriegsgeborener ist nicht automatisch eine Charaktereigenschaft. Viele wurden in beschaulichen Orten geboren und haben vom Krieg nichts erfahren, dafür aber einiges von den Ausläufern der Ideologie. Ein leuchtendes Beispiel sind da die Erben Ravensburger Maschinenfabriken oder die Erben eines Zigarettenimperiums. Wer sich deren Villen z.B. im Hamburger Westen aus den 30-er Jahren anschaut, bekommt das Gefühl, dass das Land keinen Krieg erlebt hat. Es gab aber Städte, die vollständig zerstört wurden. Wer da als Kind überlebt hat, hat sich sicher gegen die Wiederbewaffnung in den 50-ern gewendet, in Ost und West. Aber auch die Spätgeborenen wurden nicht verschont, wenn sie zum Wehrdienst eingezogen und geschliffen wurden, ist so sicher auch mancher Kriegsgegner herausgebildet worden. Wenn man nicht ganz unwissend ist, hat man im Kalten Krieg schon begriffen, welche Mächte das militärische Bedrohungspotential haben. Erst die Generationen, die jetzt 50 oder jünger sind, wissen gar nicht, wovon geredet wird. Die fordern dann strenge Massnahmen, Sanktionen, damit die Untermenschen im Feindesland nicht frech werden. Das ist eine erschreckende Entwicklung, dass verwöhnte Bürschchen, die im Leben noch nichts vermissen mussten mal locker den Krieg wollen. Sie schreiben aber “Bei Kriegstreibern und Machtversessenen ist - neben Diplomatie - auch und vielleicht vor allem Abschreckung angebracht.” Echt? Dann machen es die Russen und die Nordkoreaner also richtig? Wenn Diplomatie nur zu Hohn und Spott führt und die Kriegstreiberei nicht aufhört, dann muss man wahrscheinlich Nuklearwaffen und Hyperschallraketen als Träger entwickeln, wenn man Frieden will. Ich bin so froh, dass ich noch nicht so existenziell bedroht werde, aber wenn, dann werde ich auch versuchen, irgendwie meine Haut zu retten. Das verspreche ich.

Gabriele Klein / 17.02.2022

Russland hat seine roten Linien im Bukarest Summit 2008 klar gezogen u.a.in Bezug auf die Ukraine. Vor dem Hintergrund dieser Konferenz auf die ein Historiker(Name vergessen, verwies,  ist und war das außenpolitische Verhalten der EU untragbar u. eine Gefahr f. d. Weltfrieden ab FAll der Mauer. Heute sind sowohl EU wie auch die Nato unter Biden weit entfernt das zu verkörpern was man mit diesen Einrichtungen einst assoziierte, auch wenn man mit solchen Assoziationen in d. Rethorik noch hausieren geht. Das Streben nach Nato und EU Mitgliedschaft seitens jener die Demokratie ist mir in Anbetracht grenzenloseR deutsch europäischen Arroganz im Umgang mit Polen nicht nachvollziehbar. Besagter Historiker verwies ferner u.a. auf Kissinger als er meinte: Amerika sollte, um seine Position zu schützen u.um den Weltfrieden zu wahren eine höfliche Distanz sowohl zu China als auch Russland wahren. Genau dieses Prinzip wurde gebrochen, nicht nur durch d.USA, was d. Autor eher nahelegt sondern auch durch Europa nach Fall d. Mauer was das Zünglein an der Waage vermutlich war. Die Hinwendung eines einst alliierten Europas nach China erfolgte mit Fall der Mauer unter d. Einfluß einer dort sozialisierten Kanzlerin deren Politik ich entnehme dass sie enorme Schwierigkeiten hat mit westlichen Werten u.der Würde des Menschen die eine funktionnierende Gesellschaft bedingt,  Zu diesem Schluss komme ich wenn ich die Grünen Ziele d. Kanzlerin, ausformuliert in den 17SDGs d. UN neben die ursprüngliche Charta der UN lege. Nun glaub ich nicht dass sich Putin u.Co. ab 2030 eine grüne Dystopie unter chinesischer Knute vor d.Haustüre wünschen. (1)D.h.die nuklearen Sprengköpfe Russlands sollten eigentlich jeden Klimahüpfer auf Regierungsebene a. d. Boden d.Realitäten zurückholen. Aber kein Leichenberg scheint fürs “Klimahüpfen” zu hoch bei dem man je nach Vorhandensein mal auf den Füßen Trumps od. denen v. Putin landet.

R. Sickel / 17.02.2022

@giesemann gerhard: “Wenn Russland will, dann gibt es einen prosperierenden Frieden in Europa und darüber hinaus, wenn nicht, dann eben nicht. Der Schlüssel hierzu liegt in Moskau, im Kreml. Die mit ihren Rohstoffen und wir, also der Westen,  mit unserer Innovationskraft, das wäre unschlagbar, zum Nutzen aller. Das haben die Deutschen gelernt, warum die Russen nicht auch? ” Mit Verlaub, Sie belieben zu scherzen, hoffe ich. Ob das tatsächlich zum Nutzen “aller” wäre, oder eben gerade NICHT, können Sie entweder in u.g. Lektüre direkt nachlesen oder Sie finden eine hinreichende Ansammlung an unmißverständlichen Zitaten zu diesem Thema, wenn Sie folgenden Abschnitt mit der Suchmaschine Ihres Vertrauens füttern: “Das 1997 veröffentlichte Buch »The Grand Chessboard« (Das große Schachbrett), Brzezinskis Hauptwerk, gewährt einen tiefen Einblick in die langfristigen Interessen US-amerikanischer Machtpolitik. Es enthält einen analytischen Abriß der geopolitischen Zielsetzungen der Vereinigten Staaten für einen Zeitraum von 30 Jahren. In der deutschen Übersetzung heißt das Buch »Die einzige Weltmacht«.[1] Dieser Titel bezeichnet den ersten Grundsatz, nämlich den erklärten Willen, die »einzige« und – wie Brzezinski es nennt – sogar »letzte« Weltmacht zu sein. Noch entscheidender ist jedoch die zweite Prämisse. Derzufolge ist Eurasien »das Schachbrett, auf dem der Kampf um globale Vorherrschaft auch in Zukunft ausgetragen wird«. (S. 57) Und NEIN, ich stehe diesen Blättern nicht nahe, aber nicht jeder möchte den Brzezinski-Clan auch post mortem noch mit Lizenz-Einnahmen füttern. @Christian Osthold: Ein erholsamer Kontrast derzeit zu dem, was die üblichen “Edelfedern” uns so “wissen” lassen möchten. DANKE!

Stefan Riedel / 17.02.2022

Verdammt noch einmal! Vielleicht haben die normalen B ü r g e r der Ukraine (ganz bestimmt nicht Politiker) auch etwas dazu zu sagen?

Hans-Peter Dollhopf / 17.02.2022

“Das Zentrum des heutigen Staatgebiets der Ukraine ist gleichsam die Wiege der russischen Zivilisation.” Die Wikinger???

Hans-Peter Dollhopf / 17.02.2022

T. Schneegaß / 17.02.2022 : “@Hans-Peter Dollhopf: Genau. Die Leute haben auch bis heute nicht vergessen, was Nazis sind und nennen deshalb, objektiv und fair, uns jetzt so” - - - Was geben Sie auch auf das Gerede der Leute! Die Leute sind dumm. Ich war wohl drei oder vier Jahre alt, als mein Vater mit dem Erzählen begann. Abends nach der Arbeit machte er es sich zusammen mit seiner Zigarrenschachtel und einem Ascher auf dem Sofa neben dem Holzofen in der Wohnküche gemütlich und schilderte mir exklusiv sein Kriegserlebnis in buntesten Bildern bis ins kleinste Detail. Irgendwann war er wohl mit der letzten Episode fertig.  Da muss ich sieben gewesen sein, jedenfalls hatte ich selbst gerade lesen gelernt. Das ist Geschichtsschreibung! Wenn ich in der Zeitung von einem möglichen Krieg, etwa in der Ukraine, lese, dann tauchen immer die von meinem Vater in mein Gedächtnis gemalten Bilder auf. Wie ein Eichmaß! In der Schule stellte ich dann bald fest, dass andere Väter ihren Kindern auch von ihren Kriegserlebnisse erzählten. Aber da waren Väter plötzlich stolze SS-Angehörige, NSDAP-Mitglieder mit vollkommen anderen Geschichten. Bis mir klar wurde, dass mein Vater mir trotz aller Erlebnistiefe nur einen vollkommen beschränkten Blick auf die Gesamtlage wiederzugeben in der Lage gewesen war. Warum? Weil er als junger Mensch fünf Jahre lang als depperter Gefreiter ohne jegliche Involviertheit in Parteipolitik auf einer motorisierten 3.7er FlaK-Lafette das Ausland heimsuchen musste. Andere taten zur selben Zeit ganz andere Dinge! Trotzdem können mir keine Kanonenboot-Seifenopern mit John Wayne, die Inglourious Basterds oder Bogart in Casablanca oder sonst wer jemals ihren Schmu andrehen, weil ich selbst die Copyrights am Original von meinem Vater geerbt habe!

Manfred Werner / 17.02.2022

Schon wieder hat die Europäische Union 1,5 Mrd. € in diesem Fass ohne Boden versenkt und bei uns stürzen die Brücken ein während der Pausenclown Selenskyj schon auf den gepackten Koffern voller Gold und Dollar sitzt.  Die Ukraine ist doch eines dieser „Shit hole countries“,  je eher es von Russland vereinnahmt wird desto besser.

Peter Michel / 17.02.2022

@Daniel Öhler, stimme Ihnen hinsichtlich der Westukraine nicht zu. Ich war 1987 illegal nach Lemberg gereist. Ich habe eine polnische Stadt a la Krakau vorgefunden, nur noch runter gekommener. In den Straßen wurde Polnisch gesprochen, überwiegend katholische Kirchen, umfunktioniert zu Magazinen. Ich hatte eher den Eindruck einer Stadt der alten Habsburger Monarchie. Natürlich gibt es dort auch römisch-orthodoxe Menschen. Mein vorherrschender Eindruck war aber der von Polen. @Michael Hufnagel, anhand Ihres Beitrages kann man erkennen, wo Sie geboren sind. Niemand bestreitet, dass Putin diktatorisch veranlagt ist, aber bitte, gerade in diesen Zeiten gibt das Bild des amerikanischen „Deep State“, vertreten durch eine Marionette nicht viel mehr besseres her, als was Sie Putin vorwerfen. Eine sehr gute Einschätzung des Autors

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Christian Osthold, Gastautor / 13.03.2023 / 10:00 / 90

Putin und die Frauen

Während in der Ukraine Frauen und Mädchen vergewaltigt oder ermordet werden, hat Wladimir Putin den Russinnen zum Weltfrauentag gratuliert. In Zeiten des Krieges sucht das…/ mehr

Christian Osthold, Gastautor / 06.03.2023 / 10:00 / 101

Das Symbol Bachmut

Ein Jahr schon setzt sich die Ukraine mittlerweile gegen Moskaus Invasion zur Wehr. Seit dem ersten Tag wird dabei um den Donbass gekämpft. Mit allen…/ mehr

Christian Osthold, Gastautor / 06.02.2023 / 10:00 / 117

Putins Stalingrad-Rede

Am 2. Februar 2023 hat Wladimir Putin eine flammende Rede gehalten. Zum 80. Jubiläum des Sieges von Stalingrad, bei dem 1943 die gesamte 6. Armee…/ mehr

Christian Osthold, Gastautor / 30.01.2023 / 10:00 / 34

Die tschetschenischen Kämpfer auf ukrainischer Seite

Bei der Sicherung der besetzten Gebiete setzt Moskau vor allem auf die Truppen Ramsan Kadyrows. Sie verkörpern eine Soldateska, die den Ruf von Soldaten aus…/ mehr

Christian Osthold, Gastautor / 16.01.2023 / 10:00 / 64

Wagner-Chef fordert öffentliche Anerkennung in Russland

Erstmals seit dem Sommer verzeichnet die russische Armee wieder Erfolge im Donbass. Die Söldner der Gruppe Wagner feiern die Einnahme der Stadt Soledar. Dafür fordert Wagner-Chef…/ mehr

Christian Osthold, Gastautor / 09.01.2023 / 10:00 / 118

Putin 2023: Keinen Schritt zurück

Der Krieg in der Ukraine ist in sein zweites Jahr eingetreten. Da Russland keines seiner ursprünglich intendierten Ziele erreicht hat, stellt sich die Frage, welche…/ mehr

Christian Osthold, Gastautor / 02.01.2023 / 10:00 / 74

Jewgenij Prigoschin – Der Schattenmann

Russlands Krieg in der Ukraine hat das Profil so mancher Akteure geschärft. Während sich der zuvor als liberal geltende Dmitrij Medwedew als Hardliner entpuppt hat,…/ mehr

Christian Osthold, Gastautor / 27.12.2022 / 10:00 / 64

Ukraine – ein Rückblick zum Jahresende

Kein Ereignis hat dieses Jahr stärker geprägt als der Ukraine-Krieg. Am 24. Februar 2022 hat Moskau die europäische Staatengemeinschaft aus ihrem Dornröschenschlaf gerissen. Der Glaube…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com