danke, Herr Sarrazin fuer diese sehr lesenswerte Analyse. Ich habe eine Sache vermisst, die evtl. eine weitere Messlatte fuer die “Gefaehrlichkeit” der AfD geliefert haette: die Gesetzestreue. Fuer mich ist das der Kern der AfD: sie will, dass geltendes Recht umgesetzt wird. Die alten Parteien brechen das Recht in bester konsequentialistischer Tradition. Dem deutschen Michel ist das schwer zu verkaufen, weil er sich einfach nicht vorstellen kann, dass die Regierung erstrangiges Verfassungsrecht regelmaessig bricht (Wehrpflicht, Asyl, Zensur, Demonstrationsrecht fuer Nichtbuerger). Sobald das erkannt ist, wird die AfD staerkste Partei in Deutschland.
Sehr geehrter Herr Sarazin, ich wollte Ihnen bloß danken dafür, daß Sie diese Buchbesprechung zum Anlass genommen haben, 2 für mich sehr wertvolle Gedanken ins Spiel zu bringen: 1. daß die Bevölkerung vorsichtiger und konservativer sein kann, als man ihr von professioneller bis pseudoprofessioneller Seite her nachsagt (wobei diese Besonnenheit mit einer Mindestqualität u. Pluralität der Medien steht und fällt). 2. daß Motive per definition im vorrationalen Raum entstehen und der Verstand lediglich ein Erhellungsinstrument ist. Diese beiden Aspekte wollte ich nochmal hervorheben.
Chapeau Hr. Sarrazin ! Wenigstens, gibt es doch noch einige “Denkende” in Deutschland !
Ich habe das Programm der AfD intensiv studiert. Ich kann weder etwas rechtsradikales noch etwas gesetzwidriges oder auländerfeindliches darin entdecken. Also wähle ich AfD. Trotz mancher Köpfe.
Sehr geehrter Herr Sarrazin. Vielen Dank für den Hinweis auf Julius Bender und sein “Buch zur AfD”. Weder der Name Julius Bender noch seine Tätigkeit für die FAZ waren mir bisher bekannt. Mit Ihrer sachlichen Rezension haben Sie mich auf das Buch Benders neugierig gemacht. Ihre Einschätzung über die AfD teile ich voll und ganz. Ich hatte mich mit dem Programm bzw. den Positionspapieren der AfD schon früh vertraut gemacht, soweit sie für jedermann verfügbar waren. Dabei deckte sich mein Eindruck mit dem ihren, nämlich dass sich die politischen Positionen mit den alten Programmen und Beschlüssen der CDU der späten 80er und der 90er Jahre weitgehend decken. Ich stehe der AfD ebenso kritisch gegenüber wie sie und glaube nicht, dass für diese die Bäume in den Himmel wachsen werden. Man muss sie dort beim Wort nehmen, wo ihre Vertreter einmal an politische Entscheidungsstellen gelangen. Ebenso wie Sie bin ich der Überzeugung, dass neue Parteien dort in relevanter Stärke entstehen, wo die alten Parteien, die Regierungsverantwortung haben, versagen und im Bürgertum deshalb eine tiefgreifende Verunsicherung entsteht. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Probleme nur herbeigeredet wurden oder ob sie real sind und sich im Alltag der Menschen in negativer Weise manifestieren. Die alten Parteien CDU/CSU, SPD, FDP und Grüne leben zur Zeit eigentlich nur von der allgemein menschlichen Angst vor Veränderung. Die Parole des Bürgertums ist dieselbe, die Adenauer seinerzeit ausgab: Keine Experimente. Zurzeit experimentiert aber die Merkelregierung, und das ist eine der Hauptgründe für das Aufkommen und die Wahlerfolge der AfD in so kurzer Zeit. Wenn die sogenannten Altparteien ihre Politik nicht konservativer ausrichten, wird das nur den Außenseitern zugute kommen; die AfD wird in dem Maße wachsen und an Einfluss gewinnen, wie in den deutschen Parlamenten gegen Volkes Meinung regiert wird. Ich kann mich an eine Zeit erinnern, als auch die Programme der SPD noch viele konservativ-nationale Züge trugen. Am Aufkommen der AfD sind auch die Parlamentarier selbst schuld, weil sie zu reinen Abnickern mutiert sind und meist über keine Sachkenntnis verfügen. Dass Politiker und Abgeordnete heute über kein positives Ansehen mehr bei den Bürgern verfügen. daran ist nicht der “dumme” Bürger schuld. Die Bürger sind auch nicht politikverdrossen, sondern sie haben, mit Verlaub gesagt, “die Schnauze voll” von diesen Politikern und Parlamentariern. Mit freundlichen Grüßen Wilfried Paffendorf
Sehr geehrter Herr Sarrazin, die Kaste der aktiven Politiker, egal welcher Couleur, fürchtet sich vor der Direkten Demokratie und lehnt sie ab, weil sie Angst hat, an Macht und Einfluss zu verlieren. Dabei ist die Zurückdrängung von Lobbyismus und Korruption auch in Deutschland dringend erforderlich. Die Politiker behaupten, das gemeine Volk wäre zu “dumm”, um die komplexen Zusammenhänge der heutigen Welt zu verstehen. Die Schweiz beweist das Gegenteil. Ich glaube, viele Bürger in Deutschland sehnen sich nach Direkter Demokratie, um endlich den etablierten Parteien ein Gegengewicht zu setzen. Das Wahlprogramm der AfD ist für seriöse Demokraten durchaus eine Alternative.
Ich habe zwar das Buch von Julius Bender nicht gelesen, kenne aber seinen “Kampf gegen die AFD” seit nun 4 Jahren. Die Besprechung durch Thilo Sarrazin habe ich Wort für Wort gelesen und stelle fest, dass Herr Bender offenbar das eigentliche politische und ökonomische Thema dieser Partei nicht entdeckt zu haben scheint. Wen interessieren Berichte über persönliche Konflikte in der Partei, wenn es sich dabei nicht um programmatische Inhalte handelt ? Es sind Leser, die sich im Grunde nur für Tratsch interessieren und die eigentliche politische Thematik entweder nicht verstehen oder die AFD direkt bekämpfen oder medial beeinflusst ablehnen. Thilo Sarrazins Besprechung des Buches ist daher erfrischend kompetent.
Danke für dieses ausgewogene Urteil. Man muss es jeder Partei, auch der CDU/CSU, SPD, FDP, Grüne und Linke nachsehen, dass hier auch fragwürdige Gestalten Einfluss gewinnen, denen man besser nicht über den Weg traut. Bei den etablierten Parteien sind es weit mehr Karrieristen, die es schnell lernen, mit den Wölfen zu heuen. Bei den weniger Etablierten sind es naturgemäß eher die Scharfmacher, die bei den Unzufriedenen punkten wollen. Wichtig aber: Was wird aus dieser Grunddünung? Sicher bleiben bei der AfD offene Fragen, aber auch bei den anderen Parteien. Gefährlich ist die AfD allemal für die anderen Parteien. Denn sicher geglaubte Wählerschichten brechen weg - überraschender Weise aus allen Parteien.
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