Manfred Haferburg / 22.12.2022 / 16:00 / Foto: Dmytro Ivashchenko / 63 / Seite ausdrucken

Was unterscheidet den Mars-Rover von Robert Habeck?

Ja, was unterscheidet sie nun? Um es gleich vorweg zu nehmen – nicht viel. Eigentlich wollte ich eine Glosse schreiben. Aber mir ist das Lachen vergangen.

Dem amerikanischen Mars-Rover droht der Strom auszugehen, weil niemand seine verstaubten Sonnenpaneele putzt. Daher funkt der Mars-Rover auf seinem eigenen Twitter-Kanal: „Ich habe fast keinen Strom mehr. Dies könnte das letzte Bild sein, das ich senden kann. Macht Euch keine Sorgen um mich: meine Zeit hier war sowohl produktiv als auch heiter. Wenn ich noch weiter mit meinem Team sprechen kann, werde ich das tun – aber ich werde mich hier bald verabschieden.“

Auch dem deutschen Robert Habeck droht der Strom auszugehen, weil seine Solarkollektoren und Windräder während der zweiwöchigen Dunkelflaute im Dezember kaum zehn Prozent des Strombedarfs erzeugen konnten und der Strom mit Kohle, Gas und Kernkraft erzeugt werden musste. Ohne diese Backup-Kraftwerke könnte es die letzte Wärmepumpe oder das letzte Elektroauto sein, das zuverlässig versorgt werden kann. Und der Robert Habeck müsste sich vielleicht bald verabschieden.

Kohlekraftwerke sind bäh und sollen baldmöglichst abgeschaltet werden. Putin liefert kein Gas mehr und irgendwer hat auch sämtliche Leitungen gesprengt, durch die es geliefert werden könnte, aus die Maus. Gaskraftwerke kriegen deshalb nicht immer genug Gas und können daher nicht sicher produzieren. Außerdem ist das Gas schweineteuer.

Die Industrie flüchtet in hellen Scharen

Deswegen sollen Kohle-, Kern- und Gaskraftwerke durch noch viel mehr Windräder und Solarpaneele ersetzt werden. Das nennt man Energiewendeturbo. Blöd ist nur, dass die viel mehr Windräder und Solarpaneele in der Dunkelflaute aber auch nicht produzieren können. Dafür kosten sie ein Heidengeld. Der Strom und das Gas werden unbezahlbar. Dagegen hat der Robert Habeck den Wumms-Wumms erfunden, das bedeutet, dass er dem Bürger das Geld aus der rechten Tasche nimmt und einen Teil davon in die linke Tasche reinsteckt. Die Industrie flüchtet in hellen Scharen, auch die Bürger, die es können.

Die drei letzten Kernkraftwerke sollen aber schon in vier Monaten abgeschaltet werden. Das bedeutet, dass es ab 2023 keinen kalten Winter mit Dunkelflauten mehr geben darf und alle französischen Kernkraftwerke volle Pulle laufen müssen. Sonst – wehe dem Franzmann und dem Klima!

Die FDP lugt nun frech unter dem Tisch hervor und nuschelt etwas von Weiterbetrieb der Kernkraftwerke. Das war der Wissmann, der Verkehrsminister, von dem vorher noch nie jemand gehört hat. Seinen Parteichef, den Finanzminister, hat er wohl vorher nicht gefragt, und der lächelt das Problem zugunsten seines Postens einfach weg. 

Dem Weiterbetrieb erteilt der Robert Habeck eine harsche Absage: „'Das war heute nicht Thema und es wird auch nicht mehr Thema werden.' Aus seiner (Habecks) Sicht habe Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) 'abschließend' entschieden (Machtwort), dass die Atomkraftwerke nur noch in diesem Winter genutzt werden und nicht darüber hinaus.“ Fehlt nur noch „Basta“ (Schröder) oder „Hugh, ich habe gesprochen“ (Winnetou-geht-gar-nicht).

Pro Tag müssen die Deutschen 5.000 Elektroautos kaufen

Um das Weltklima zu retten, fordert derselbe Robert Habeck die Bundesbürger zum Kauf von Elektroautos auf, ja, er will normale Autos ab 2035 verbieten. Er subventioniert jedes Elektroauto mit 9.000 Euro Steuergeld – Sie wissen schon: rechte und linke Tasche. Bis 2030 sollen es 15 Millionen sein – pro Tag müssen die Deutschen also 5.000 Elektroautos kaufen. 

Er hat auch die Bürger zum Kauf von Wärmepumpen aufgefordert. Ab 2024 dürfen in Deutschland nur noch Heizungen mit Wärmepumpen verbaut werden und werden mit bis zu 25.000 Euro Steuergeld subventioniert – auch rechte und linke Tasche. Und genauso illusorisch.

Der Robert Habeck ist bekanntlich der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz. Eine der ihm unterstellten Behörden ist die „Bundesnetzagentur“. Sie ist eine selbstständige Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Das sollte dem Robert Habeck mal jemand sagen, es wäre gut für ihn zu wissen.

Diese Behörde schmiedet gerade Pläne zur „Spitzenglättung“. Ein Euphemismus, der bedeutet, wenn der Strom knapp wird – also bei Dunkelheit und Flaute – werden Wärmepumpen und E-Autos fern-abgeschaltet, und das auch ohne Zustimmung der Besitzer.

Erheblicher Eingriff in das Leben der Menschen

„Die Pläne sind schon recht konkret“, schreibt die WELT. „Bei der Vorstellung der Pläne machte die Bundesnetzagentur keinen Hehl aus den Nachteilen für die betroffenen Träger der rechten und linken Taschen: 'Inkaufnahme erforderlicher Komforteinschränkungen durch Schaltmaßnahmen', stand auf einer der Folien.“ Das ist ein erheblicher Eingriff in das Leben der Menschen, die leichtgläubig genug waren, auf Robert Habecks Weltrettungsphantasien reinzufallen:

Wenn es eng im Stromnetz wird, sollen die Netzbetreiber dafür sorgen können, dass ihre Wärmepumpen und ihre privaten E-Auto-Ladestationen zeitweise keinen Strom erhalten. Das nennt man Zwangsdrosselung. Außerdem sollen nicht nur die Ladestationen abgestellt werden, sondern die Autobatterien sollen als staatliche Stromspeicher fungieren – eine ganz neue Privatisierung von Problemen.

Um Putin und den Klimawandel gleichzeitig zu besiegen, hat der Robert Habeck die Bundesbürger zum strengen Energiesparen aufgefordert: „Jede Kilowattstunde hilft“, sagte er. Er sagte auch, dass er selbst immer nur ganz kurz dusche, um Energie zu sparen. Er glaubt nämlich, eine Vorbildwirkung zu haben.

Robert Habeck muss also 12.329 Jahre lang kurz duschen

Rechnen wir mal ein bisschen. Wenn der Robert Habeck nur fünf Minuten statt sieben Minuten duscht, spart er – vorausgesetzt er duscht nur einmal täglich – pro Tag eine Kilowattstunde Strom.

Die drei Kernkraftwerke, die der Robert Habeck unbedingt verschrotten will, können 4,5 Millionen Kilowatt leisten. Der Robert Habeck muss also 12.329 Jahre kurz duschen, um die Kilowattstunden einzusparen, welche die drei Kernkraftwerke innerhalb einer Stunde herstellen könnten.

Davon, dass er sich bald verabschieden werde, hat der Robert Habeck im Gegensatz zum Mars-Rover nicht gesprochen. Das Ganze ist so widersprüchlich, dass es nur versteht, wer vollkommen wirr im Kopf ist. Oder besser: Das verstehen nur komplett Irre aus dem Lande Absurdistan. 

Wenn aber im nächsten Winter die Dunkelflaute trotz staatlichen Verbotes kommt, wenn die Klimaerwärmung, die 99 Prozent aller Wissenschaftler weiterhin auf sich warten lässt, dann macht der Robert Habeck vielleicht ganz unauffällig den Mars-Rover ins gesicherte Übergangsgeld und die fette Pension. Genau, wie es Frau Dr. Merkel so clever gemacht hat. 

Und vielleicht kommt ja Elon Musk irgendwann mal beim Mars-Rover vorbei und wäscht ihm die Sonnenpaneele sauber. Dann twittert es wieder vom Mars: „Ich habe im Gegensatz zu Deutschland wieder Strom.“

Foto: Dmytro Ivashchenko CC-BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons

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Leserpost

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Hans Kloss / 22.12.2022

Mars-Rover hat Seher sehr viel länger gelebt als original geplant. Lass uns hoffen das der Ministeridiot das nicht nachmachen kann. Mit der Intelligenz der meisten Wähler kann das aber sehr wohl möglich sein.

Hans-Peter Dollhopf / 22.12.2022

Heute Abend, einhundert Meter entfernt vom Vater Rhein, in der Wohnung angenehme 16 Grad ohne eigene Klimaproduzierung: Danke, Menschheit!

Wolfgang Richter / 22.12.2022

@ Klaus Keller - “Wie wurde das Öl transportiert? Wer will findet Wege.” Zuletzt habe ich irgendwo eine kleinste Randnotiz gelesen, daß Deutschland und die russophoben Polen sich trotz der potenzierten Sanktionspakete der EU an Rußlandf gewandt haben sollen, doch bitte schön ein wenig mehr Öl zu liefern. Ist aber sicher nur Fake gewesen, denn so schizophren wird westliche “Politik” doch wohl nicht agieren. Deutsche “Politik” samt Medien haben ja auch nicht rund um die WM gegen Qatar gehetzt und gleichzeitig dort um in Tankerchen Gas “gebettelt”.

Norbert Brausse / 22.12.2022

Die Dummen (Deutschen) begreifen es einfach nicht, dass man ihnen heimlich etwas wegnimmt, jedoch öffentlichkeitswirksam einen geringen Teil wieder zurückgibt. Mir fehlen weitere Worte.

Wolfgang Richter / 22.12.2022

Ich erwarte zügig einen Blackout, auch wenn ich dann meine Ravioli-Prepperware lauwarm im Kamin aufgewärmt essen müßte. Aber möglicherweise kapiert dann doch eine Mehrheit im Lande, wem sie welche Miseren zu verdanken hat. Allerdings beim hierzulande inzwischen üblichen Pech beim Denken läßt sich die “Truppe” wieder einen Putsch-Prinzen als Verursacher unterjubeln. Und der Scheiß läuft weiter wie gehabt. Fällt mir noch ein, wird in den “Staatlichen Pensionsheimen mit vergitterten Fenstern” fraglich auch der Strom abgeschaltet oder eher nicht, wegen Sicherheitseinrichtungen oder so? Wie schreibt der eine oder andere - “Ich frage für einen Freund.” Ggf. gibts ja doch Alternativen mit “Hell”, funktionierendem Entertainment, “warm” und warmer Küche mit geregelten Mahlzeiten.

Holger Sulz / 22.12.2022

Jaja, unser Märchenonkel. Nach der Riesensause mit tausenden neuer Beamtenstellen satt für nichtsnutzige grüne Deppinnen und dem ideologischen Endsieg über die Afterkriecher der anderen Parteien dräut aber Ungemach am Horizont: Wer die Musik bestellt, zahlt sie auch. Nicht, daß er sich um den Steuer-Bürger und dessen kalten Arsch grämt- aber immer deutlicher zeichnet sich das Scheitern grandioser grüner Glaubensbekenntnisse sowie ein Exitus bester Melk-Kühe der Industrie und von hochqualifizierten Fachleuten ab und damit ein Ende der Fettlebe, in der sich die grünmarxistischen Genoss*_:Innen nach Herzenslust mit Steuergeldverschwendung satt für ihre Hirnfürze suhlen konnten. Gestählte Ideologen wie unser bislang von Fachkenntnissen unbeleckte Bub wissen sehr wohl, was aus den Schlaraffenland-Phantasmen marxistischer Revolutionen geworden ist: Massenelend und Ströme von Blut. Und ganz gewiß war es kein Zufall, daß der Genosse Stalin ganze Bataillone seiner glühendsten Propagandisten und Mittäter in grandiosen Schauprozessen den Exekutionskommandos überließ. Just eben hat uns Herr Röhl von der abgefeimten Vernichtungs-Intrige Gleichgesinnter gegen den zweifellos so grünen wie woken “Kulturschaffenden” Johann König berichtet. Das illustre Kerlchen ist sicher nicht der letzte. Unserem Bückling ins Gesangbuch: JEDE Revolution frißt ihre Kinder.           

Wolfgang Richter / 22.12.2022

@ C. Krull - “Wenn uns der sog. REA-Gips fehlt,” Gips infolge Kohleverstromung in zB Polen, China, Indien oder Süd-Afrika kein Gips ? Süd-Afrika wäre doch Klasse, da könnte Habeck doch sodann auf dem Rückweg in Namibia stoppen und seinen geliebten Wasserstoff aus dem Wüsten-Solar-Park im dann teilweise zugeplätteten Naturschutzgebiet zuladen lassen. Aber vermutlich kennt Habeck zB diesen Zusammenhang nicht, weil darüber in einer anderen Abteilung sinniert wird. Wenn kein Grips, dann halt auch kein Gips.

Karsten Dörre / 22.12.2022

Herr Haferburg, Sie können sich doch bestimmt an die DDR-Zeiten erinnern. Da haben wir jeden Quatsch mitgemacht und leise gemurmelt “ihr werdet schon sehen, dass das Blödsinn ist”. Der Unterschied zur DDR ist, dass man heute dem Volk die Energie abspenstig machen will. Damals haben Soldaten und Häftlinge mit simplen Spitzhacken in der gefrorenen Braunkohle herumgehackt, damit das Volk Energie bekommt. Heute sollen wir E-Autos kaufen und ohne Energie nutzen.

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