Das ist also die Zukunft. Entweder es geschieht ein Wunder, oder es endet in einer Katastrophe historischen Ausmaßes. An das Wunder einer Heilung der Massen glaube ich nicht. Erst wenn Deutschland zum failed State geworden ist, das Privatvermögen sich in Luft aufgelöst hat, Renten und Harz 4 nur in form von Suppen aus der Gulaschkanone ausgezahlt werden, dann und wirklich erst dann wacht der deutsche Michel auf und schaut deppert aus der Wäsche. Nur dieses Mal wird es keinen Marshallplan geben, sondern wir werden uns wie Münchhausen an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen müssen.
Der Interpretation des Gemäldes „Die Verleumdung des Apelles“ Botticellis durch die Autorin, die abstruser nicht sein kann, stelle ich die Rekonstruktion des Berliner Schlosses gegenüber. Die Kompetenz und die Wertschätzung klassischer Architektur ist zu respektieren. Gleichwohl hätte ich mir eine reflektiertere Herangehensweise erwartet. Denn die Details dieses großartigen barocken Kunstwerks kann man sich nicht nach den Moden der aktuellen politischen Korrektheit zurechtschnitzen. Der durchaus verständliche Verzicht auf das Kreuz - ein Symbol einer Buchreligion, die lange genug Allmachtsfantasien hegte - würde keineswegs das hochbedeutende Wiederaufbauwerk der barocken Teile beeinträchtigen, da es Teil der Kuppel des 19. Jahrhunderts ist. Und diese Kuppel mit ihrem sehr mechanischen polygonalen Tambur ist zwar eine recht markante aber dennoch eher gewöhnliche historistische Gebrauchsarchitektur. Das barocke Schloss zeigte kein hohes Dach oder sonstigen Aufbau sondern schloss wie eine Italienischer Palast mit der Balustrade oberhalb des mächtigen Gesimses ab. Das Kreuz hätte bei einer Rekonstruktion der Kapelle Berechtigung, da es Teil einer Gesamtwiederherstellung dieses Bereiches wäre und auf die Funktion des Raumes hinweisen würde. Deshalb steht als Kompromiss einzig und allein ein, sich in alle Himmelsrichtungen drehender, geölter Wetterhahn, -(geölt, damit er beim Drehen nicht quietscht)-, auf dem Kreuz errichtet, von singulärer Kraft und Weitsicht zur Disposition. Arno Breker, bedeutender Bildhauer des Tausendjährigen Reichs, soll Skizzen für den Hahn hinterlassen haben:-)
Danke für diesen schönen Beitrag. Leider kann er meinen zunehmenden Unmut über die Instrumentalisierung von Greueltaten durch die Hofschranzenpresse nicht mildern. Weiter so und bloss nicht nachgeben im Kampf gegen Ignoranz und Dummheit.
Im Irrsinn unserer Tage entdecken wir wohl das, was lange verachtet wurde, die Weisheit und Schönheit der eigenen Kultur. Allerdings könnte man die Bildfolge der verhüllten Reue versus der nackten Wahrheit auch anders deuten,. Nämlich angesichts der drohenden Verhüllung des Weiblichen in der Öffentlichkeit, als notwendige Folge der Verachtung der reinen, nackten Wahrheit. Frau Baumstark beschreibt sehr gut das Phänomen dass die Leute sich in die virtuellen Welten flüchten, sich dort festhalten lassen und sich berieseln und beruhigen lassen. Das ist eigentlich ursprünglich die, zu Recht kritisierte, Rolle der “Amtskirche” in ihrer staatskirchlichen Form gewesen. Hier haben wir uns emanzipiert um uns nun einer Indoktrination zu unterwerfen, die noch nicht mal von wahrhaft göttlicher Gerechtigkeit am Ende kündet. Ich danke der Achse und hoffe dass es uns allen gelingt die Wahrheit ertragen zu können.
Es ist ein ein großartiges Bild mit einer Aussage, die größer ist, als sie eine herkömmliche Interpretation liefern kann. Daß Venus als “nackte Wahrheit” mit der Hand nach oben weist, besagt, daß im real existierenden Gott alle Wahrheit liegt. Auch die Frage von Schuld oder Unschuld. Doch ich will das erst einmal so stehen lassen. Danke Frau Baumstark und Dank an die ACHSE, daß Sie dieses bedeutsame Bild gebracht haben.
Es war immer so: die meisten Menschen leben in der Doxa (innerhalb derer ist übrigens kein Irrtum möglich); darüber strahlt die Orthodoxie, von unten wird sie zaghaft von der Heterodoxie angeknabbert. Alter Wein in neuen Schläuchen, Frau Baumstark.
Der Kapuzenmann stellt den Hass dar. Er verstellt dem König durch seine Körpergröße den Blick auf die brutale und verlogene Szenerie in der Bildmitte. “... reine Instrumentalisierung (Religion) und Zerstörungswillen aus niederen Gründen (Familie/Volk), vor allem die Moralmonopolisten im grün-roten Lager können ohne Zweifel zum Bedienen des verlogenen Szenariums beitragen. Wenn die Lizenz zum verbalen Totschlag erst einmal freigegeben ist, kann man sie nicht so leicht wieder einkassieren. Alternativlose Medien beteiligen sich an Hetzjagden. Auch wenn es keine gab. Bestimmte Teile Europas, die einst Kunst, Geist und Demokratie waren, sehe ich verloren. Unserer Zeit ist von Synonymen für Schlendrian, Schulden machen, Faulheit und Trickserei bestimmt. Die jahrelangen Versprechen sozialer Absicherung bei Krankheit und im Alter zerbröseln zwischen den Händen vieler Bürger. Hass - und Wut sind eng miteinander verbunden. Verachtung als Methode der Selbstwertsteigerung, kursiert in allen Bereichen, wird aber regelrecht ins Land geschleppt. Das enthemmte Potential zeigt seine wahre Natur in Amberg. Dem grün-roten System sei auf die Fahne geschrieben:“ Einem Alkoholiker hilft man ja auch nicht, indem man Verständnis für seine Sucht zeigt.“ Aber das wird sie wenig in ihrer eignen Sucht bremsen.
Wie zumeist, ist die Interpretation eines Bildes dem Anliegen des Betrachters unterworfen. Mir gefällt Ihre erste Interpretation, denn die Strafe betrachtet die Wahrheit argwöhnisch und symbolisiert damit die Abhängigkeit der Gerichte von den herrschenden Machtstrukturen. Strafe als Instrument zur Herstellung von Gerechtigkeit. Aber was ist gerecht? Der, der den Ton angibt, definiert den Begriff der Gerechtigkeit. Ein Bild, dessen Inhalt alle Zeiten der Menschheit überdauert. Metapher gemalt für die Ewigkeit, für das immerwährende Fehlen der Menschen; ein Sinnbild der geistigen Enge menschlichen Denkens. Klasse Beitrag!
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.