Gastautor / 03.01.2025 / 16:00 / Foto: WikiCommons / 7 / Seite ausdrucken

Was plant Katar im östlichen Mittelmeerraum?

Von Michael Rubin.

Katar investiert verstärkt in Gasfelder im östlichen Mittelmeer. Es drängt sich der Verdacht auf, dass es hier um mehr als bloße Geschäfte geht.

Wenn es ein Land auf der Welt gibt, das kein Gas braucht, dann ist es Katar. Das kleine Emirat am Persischen Golf mag bei den nachgewiesenen Gasreserven nach Russland und dem Iran an dritter Stelle stehen, aber mit nur 360.000 katarischen Bürgern ist der Reichtum, den jeder Einzelne aus dem geografischen Glück Katars zieht, immens. Trotz des enormen Energiebedarfs Katars können seine Reserven das Land mehr als 600 Jahre lang versorgen.

Katar hat seine Gaseinnahmen breit gestreut. Die Qatar Investment Authority, der Staatsfonds des Landes, ist mehr als eine halbe Billion Dollar wert. Dabei sind die Gelder, mit denen der winzige Gasriese Medien subventioniert, Wohltätigkeitsorganisationen und Universitäten unterstützt oder heimlich islamistische Organisationen und vielleicht sogar von den USA als terroristisch eingestufte Gruppen fördert, noch nicht berücksichtigt. Im Jahr 2022 führten die katarischen Einnahmen zu Investitionen und Ausgaben von mehr als 80.000 Dollar pro Minute.

Das Letzte, was Katar braucht, ist mehr Gas. Auch die Schwierigkeiten und Investitionen in unerschlossene Gasfelder dürften nicht den Gewinnen entsprechen, die eine Investition dieser Mittel an anderer Stelle einbringen könnte.

Daher verdient die Investitionsstrategie Katars in Gasfelder im östlichen Mittelmeer Aufmerksamkeit. Im Januar 2023 ersetzte Katar ein russisches Unternehmen, das in einem der libanesischen Offshore-Felder nach Gas sucht. Letzten Monat kaufte Katar einen 23-prozentigen Anteil an einem ägyptischen Offshore-Feld von Chevron. Auch dieses Offshore-Feld war nicht das letzte Ziel der katarischen Investitionen. Dieses Jahr arbeitet Qatar Energy mit ExxonMobil zusammen, um zwei neue Bohrungen vor der Küste Zyperns durchzuführen.

Die gleiche islamistische Agenda

Katar vertreibt zwar Gas auf internationaler Ebene und investiert in eine Gasanlage in Texas, doch die rasche Expansion in die Gasfelder im östlichen Mittelmeerraum geht über die bloße Versorgung hinaus und steht in deutlichem Widerspruch zur bisherigen Strategie Katars. Auch der Gasmarkt rechtfertigt nicht die Hinwendung Katars zum östlichen Mittelmeer. Der Aufbau einer bedeutenden Präsenz Katars im östlichen Mittelmeerraum deutet vielmehr auf den geostrategischen Wunsch hin, in einer strategisch immer wichtiger werdenden Region präsent zu sein.

Die katarische Gasförderung ermöglicht es der katarischen Regierung, unter dem Deckmantel des Geschäfts Schiffe, Menschen und Ausrüstung in eine sensible Region zu bringen. So wie die Hamas internationale Gelder und Unterstützung veruntreut hat, um ihr milliardenschweres unterirdisches Tunnelnetz zu bauen, könnten regionale Terrorgruppen unter dem Deckmantel der Gasförderung Arbeitskräfte bereitstellen oder Empfänger von hochentwickelten Computern und Maschinen werden.

Katars Strategie für das östliche Mittelmeer könnte auch die Türkei einbeziehen. Die türkische Regierung fördert seit langem Pipelinenetze, die die zypriotischen Hoheitsgewässer verletzen und die israelischen Bestrebungen nach Pipelineverbindungen nach Griechenland und Zypern unterbrechen würden. In Zeiten von Konflikten oder Spannungen wird Katar nun besser in der Lage sein, Israel auszuspionieren und seine Aktivitäten zu stören. Durch seine Partnerschaften mit großen Energieunternehmen kann Katar im US-Kongress indirekt Lobbyarbeit gegen Israel betreiben und dabei das Stigma umgehen, das dem Golfstaat immer mehr anhaftet.

Katar ist diplomatischer und geschliffener als die Türkei, aber beide Länder verfolgen die gleiche islamistische Agenda. Häufig machen sie sich die Abschottung der US-Bürokratie und die ihrer Verbündeten zunutze, aber nur selten handeln sie willkürlich und außerhalb der Verfolgung einer breiteren Strategie. Dass Ägypten und insbesondere Zypern Katars Ambitionen im östlichen Mittelmeerraum unterstützen, scheint bestenfalls ein Eigentor und schlimmstenfalls der Vorbote dafür zu sein, dass sich die Herausforderungen im Sicherheitsbereich in dieser Region nicht auf das Land beschränken werden.

Dieser Beitrag erschien zuerst im Middle East Forum.

 

Michael Rubin ist Direktor für politische Analysen beim Middle East Forum und Senior Fellow am American Enterprise Institute.

Foto: <רן ארדה - אורי כפיר, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Achgut.com ist auch für Sie unerlässlich?
Spenden Sie Ihre Wertschätzung hier!

Hier via Paypal spenden Hier via Direktüberweisung spenden
Leserpost

netiquette:

K.Behrens / 03.01.2025

Wer glaubte, die leicht bekleidete deutsche Tussie mit Armbinde in Katar als Führer im deutschen Innenministerium wäre nun mehr Geschichte hat sich getäuscht. Derweil hockt gerade noch eine deutsche Tussie aus steuerfinanzierten Restbeständen in Syrien. Dank an Israel, Mossad und IDF, die kennen diese alten deutschen Weiber samt ihrer Fantasien und ihrem deutschen Nacherziehungsprogramm,  bieten diesen primitiven Weibern keine öffentliche Präsenz.

A. Ostrovsky / 03.01.2025

Ja, was will Katar? Die haben mehr Gas und Öl, als sie gebrauchen können, wollen aber immer mehr. Verständlich, wenn sie es nach Europa verkaufen können, weil der große Konkurrent Russland mit vier genial angebrachten Unterwasser-Bomben weitgehend ausgeschaltet wurde. Und wenn die Gas verkaufen können, an einen Kinderbuch-Experten, dann wollen die Gelbe Gickelinge. Scheint logisch, ist es aber nicht. Sie wollen grüne Scheine. Ja, weil, wenn man nur genügend Gickelinge hat, dann ist man wohlhabend, gesund, geliebt und völlig selbständig. Keiner kann da von der Seite reinquatschen. Viele wollen sowas, aber nur wenige schaffen das. Chevron also, da haben sie eine Minderheitsbeteiligung? Unerhört, die sollen lieber im Penny-Stock investieren, am Katzentisch. Äh Moment, die müssen gar keine “guten Ratschläge” annehmen, wenn sie souverän sind. Ach so, deshalb. Das ist wie bei Bill Gates. Der war mehrere Jahre nacheinander der reichste Mann der Welt. Der könnte jetzt so viel Kuchen kaufen, dass er keine Angst mehr haben muss, dass im Jahr 2100 das Brot alle ist. Der müsste diesen ganzen Stress für die Welt nicht weiter veranstalten. Der könnte auch sein Windows einfach einstampfen und ätschibätschi sagen, dumm gelaufen. Warum macht der immer weiter in immer weiter ausgreifenden Projekten? Wann gründet er die erste Microsoft-Vertretung auf dem Mond? Es muss ja nicht gleich der Mars sein. Der hätte mit dem Bruchteil des Geldes, das bis weit nach seinem Tod vällig ausreicht, ein Betriebssystem entwickeln lassen können, das nicht als Virenzoo und Superspreader die Welt verseucht, Firmen in den Ruin zwingt und Heerscharen von Admins in den Wahnsinn und Lieschen Müller zur Verzweiflung. Hätte er gekonnt. Aber WOZU? Das gab es doch schon. Und Erdgas, wo Katar nicht die Finger drin hat, gibt es auch schon. DESHALB! Weil das nicht geht! Unter Freunden!

Gerd Heinzelmann / 03.01.2025

Was haben Angela Merkel und Ursula von der Leyen gemeinsam? Sie wollen die UNO in ihrem Wohnzimmer.

Klaus Keller / 03.01.2025

Qatar hält nach einer Kapitalerhöhung 9% der Aktien von RWE. Mit dem frischen Geld kaufte das Unternehmen einen Windradbetreiber in den USA. Ich habe den Verdacht das die Leute Geld verdienen wollen. Da die Qatar Holding auch 10% der VW-Stammaktien hält darf man aber Zweifel haben. Dafür dürfte der Wert der Beteiligung an der Deutschen Bank gestiegen sein. Herr Gabriel sitzt für die Eigentümer im Aufsichtsrat. Es ist aber eher die fürstliche Familie und nicht der Staat. Es geht auch nur um etwa 10%. Irgendwas muss man mit seinem Geld ja machen. Ich spiele damit auch gerne. In letzter Zeit habe ich mich aber eher verspielt. Macht nix, es sind ja nur €uro ;-)

Didi Hieronymus Hellbeck / 03.01.2025

Katar, hmmm. Erinnert mich an irgendetwas. Ach so, ja, genau: dort hatte doch unser Minister Dr. Robert Habeck einen erstaunlich tiefen “Bückling” vor dem Scheich gemacht. Oder irre ich mich? Ich meine, es ging um LNG-Lieferungen aus Katar. Auf solche Lieferungen ist Deutschland ja nun angewiesen, nachdem irgendwelche sonderbaren “friends” deutsche Energie-Infrastruktur (Nordstream II) in der Ostsee weggesprengt hatten. Gut, dass Katar diesbezüglich einspringen kann (zusammen mit ebenfalls lieferfähigen US-Ölriesen - Kataris und spezielle Amerikaner scheinen sich also doch gut zu verstehen). Allah sei Dank. Dr. Robert Habeck, Kataris, Amis - wir dürfen uns geborgen fühlen. Und es meckere bitte niemand herum, dass Ami- und Araber-LNG arg teuer und die Förderung/Lieferung der Brühe umweltschädlich oder gar zeh-oh-zwei-intensiv sein. Nicht meckern, positiv denken!

T. Weidner / 03.01.2025

Aber die US-Amerikaner und dort speziell deren deep state sind zu dumm und zu kurzsichtig fixiert - um Schüsse ins eigene Bein zu vermeiden. Lieber versaut man es sich mit den Russen, als strategisch die zukünftigen Rivalen zu sehen: China und der aggressive Islam. In letztem Fall hält man die Muslime zu geistig minderbemittelt, um imperialistische Strategien zu entwickeln und durchzuziehen - vergessend, wie sehr und wie umfassend sich der Islam große Teile der Welt von der arab. Halbinsel aus untertan gemacht hat. Nebenbei bemerkt: Israelis und US-Amerikaner werden noch den Tag verfluchen, an dem sie beschlossen haben, Assad zu stürzen - und nun durch Islamisten ersetzt haben.

L. Luhmann / 03.01.2025

Islamisten? Warum nicht Kataristen? - Ich weiß aus äußerst unzuverlässigen Quellen, dass die Kataristen:Innen zusammen mit den Islamisten:Innen dem Schauspiel der Islamisierung und Katarisierung Deutschlands beiwohnen wollen. Jawoll!————> Hauptsache der Islam wird in Schutz genommen! Der Islam ist nämlich die Religion des Friedens! Doppeljawoll!

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Gastautor / 15.01.2025 / 16:00 / 0

„Wenden“ ins Nichts: Wie die Politik einen Begriff pervertiert hat

Von Frank Bothmann. „Wenden“ zum Verkehr, Energie und auch Landwirtschaft bedeuten: funktionierende Systeme werden verteufelt, vermindert und verteuert, ineffektive Veränderungen gefördert.  In den letzten beiden…/ mehr

Gastautor / 15.01.2025 / 14:00 / 5

Unterm NATO-Schirm baut Erdogan die Bombe

Von Michael Rubin. Erdoğan strebt nach einer türkischen Atombombe. Seine Mittel und Motive ähneln denen des Iran. Aber anders als Iran ist die Türkei durch…/ mehr

Gastautor / 15.01.2025 / 06:10 / 50

Wird die Vogelgrippe die nächste Pseudo-Pandemie?

Von Andreas Zimmermann. Steht die nächste Pseudo-Pandemie vor der Tür? Der Zombie „Vogelgrippe“ wird gerade wiederbelebt. Zeit, an die Irrtümer des „Corona-Wahns“ zu erinnern. Und…/ mehr

Gastautor / 14.01.2025 / 17:00 / 35

Der Mythos vom Notstand durch rückkehrende syrische Ärzte

Von Christoph Schneider. Anstatt wohlfeile und unbegründete Angst vor der Rückkehr syrischer Ärzte in ihre Heimat zu schüren, sollten sich die Verantwortlichen des Gesundheitssystems aus…/ mehr

Gastautor / 14.01.2025 / 16:00 / 13

Der konzeptlose Umgang mit Tarik S.

Von Peter Hemmelrath. Der Umgang mit Tarik S. nach seiner Rückkehr vom IS im Jahr 2016, den dieser Prozess offenbart hat, führt unweigerlich zu der…/ mehr

Gastautor / 13.01.2025 / 12:00 / 5

Dreckige mRNA-Impfstoffe

Der Mediziner Dr. Gunter Frank und der Immunologe Dr. Kay Klapproth sprechen über chinesischen Schnupfen, das FBI, die FDA und über Schüler, die verunreinigte Covid-Impfstoffe untersuchen.…/ mehr

Gastautor / 11.01.2025 / 10:00 / 64

Deutschland: 12-jährige von ihrem Ehemann misshandelt

Von Peter Hemmelrath. Ein syrisches Mädchen wurde 2021 nach Deutschland gebracht, um dort als Ehefrau eines Syrers zu leben. Dieser misshandelte sie und zwang sie…/ mehr

Gastautor / 10.01.2025 / 16:00 / 13

CO2-Abgabe: Abzockmodell ohne Einfluss auf das globale Klima

Von Frank W. Haubold. Der Klima- und Transformationsfonds der Bundesregierung entpuppt sich als Goldesel für Ideologen – welch Überraschung. Ansonsten: Die Lastenfahrrad-Ära kann kommen. Seit Beginn…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com