Es geht ihnen um das Meinungsklima, also das, was im Sinne Noelle-Neumanns die Meinung ist, von der die Mehrheit glaubt, dass die Mehrheit sie vertritt. Die Menschen sollen glauben, dass bestimmte Meinungen in der Gesellschaft einfach nicht vorkommen oder “pfui” oder böse sind. Wenn ein Schriftsteller eine unerwünschte Meinung fundiert äußert, dann kommt diese Meinung plötzlich vor. Man kann sich auf den Schriftsteller berufen und diese Meinung ist plötzlich diskutierbar. Sie wollen aber nicht, dass bestimmte Meinungen überhaupt diskutiert werden. Sie sollen weiterhin in der offiziellen Öffentlichkeit unsagbar sein. Deshalb unterscheiden sie zwischen Privatmeinung (oder “stumpfer Stammtischparole”) ohne öffentliche Auswirkung und dem, was ein bekannter Schriftsteller, ein anerkanntes Mitglied der Gesellschaft, in seiner Funktion als Schriftsteller in die gesellschaftliche Debatte einbringt - denn nur davor haben sie Angst.
Da auch noch alle Medien bis hin zur WELT ins gleiche Horn tuten wird der ganze Zirkus wohl bis zum Bürgerkrieg weitergehen.
Je größer die Lüge, die dem Volk aufgetischt wird, desto mehr ist Zensur vonnöten. Je weiter weg vom Realitätssinn regiert wird, desto mehr Propaganda ist vonnöten. Wenn viel Meinungsunterdrückung im Spiel ist, muss die Wahrheit unterdrückt werden, darf etwas nicht ans Tageslicht kommen. Die Meinungsunterdrücker haben Angst vor der Wahrheit, weil sie im Grunde wissen, dass sie falsch liegen. Um so größer wird ihr Bemühen und ihre Anstrengung diese Wahrheit zu verdecken. Sie setzen ihre ganze Energie in dieses Verdecken und in die Verhinderung der freien Meinungsäußerung. Man sieht es an ihren Gesichtern in Talkshows oder bei Interviews nach Wahlen. Sie sind verbissen in dem Versuch, etwas Offensichtliches nicht aussprechen zu lassen. Als wenn sie alle hinter dem Kind, das auf den nackten Kaiser zeigen will, stünden und nur darauf warteten, sich auf ihn zu stürzen, sobald es den Finger hebt, um ihm den Mund zuzuhalten. Das geht wohl allen so, die im Namen einer Ideologie oder im Namen einer einer Ideologie vergleichbaren „Idee“ handeln. Alle Tatsachen, die dieser Idee nicht entsprechen, müssen unabhängig davon, ob sie stimmen oder nicht, unterdrückt werden. Das ist auf Dauer anstrengend. Lässt sich aber organisieren.
Meinungsfreiheit? Aber natürlich gibt es sie und das ist schon am Urteil eines Arbeitsgerichtes zu sehen das VW die Kündigung eines sich öffentlich als Salafisten bekennenden Mitarbeiters verbot, der selbst eine Güteangebot mit einer Abfindung von 60 000 Euro ausschlug und nun lieber seine Meinung weiter verbreiten möchte auf der Lohnliste der Autobauer. Sehen Sie, das ist Meinungsfreiheit und so literarische Meckerer wie Tellkamp sollten sich ein Beispiel am staatstragenden Grünbein nehmen. Keine Wahrheit heißt kein Aufruhr. Ob das auch etwas mit der von der Kritik in der letzten Zeit verrissenen Gedicht-Produktion Grünbeins zu tun hat wird wohl Suhrkamp wissen.
Das Lied handelt davon, dass sich zwar Meinungsäußerungen, unterdrücken lassen - bis hin zum “Neusprech” - nicht aber die quälenden Widersprüche zwischen Reden und Handeln von Despoten und ihren Ideologen. Frau Stange offenbart nur, wie tief ihr die Schizophrenie des SED-Wesens ins Fleisch gewachsen ist. Sie ist nicht die einzige, die uns zwingen möchte, nach DDR-Muster den Kopf einzuziehen.
In der DDR wußte jeder was er laut wo und wann sagen darf und was nicht. Offiziell wurde so geredet, privat so. Das war jedermann klar und nur eine Handvoll Leute mokierten sich darüber. Außer denen wäre niemand auf die Idee gekommen zu fragen, wo denn die Meinungs- und Redefreiheit ist. Sie spielte in allen Äußerungen der Partei - und Staatsführung der DDR keine Rolle. DAS ist aber das perfide an dem System Bundesrepublik Deutschland. Offiziell wird ständig von der Partei- und Staatsführung die Meinungs- und Redefreiheit propagiert, ja, wenn die Größte Kanzlerin aller Zeiten fremde Länder bereist, schuriegelt sie immerfort deren Machthaber und mahnt Rede- und Meinungsfreiheit ein und das liegt im öffentlichen Bewußtsein aus, wie ein leckeres Honigbrot. Es ist aber niemanden klar, daß nur die Freiheit besteht, die Meinung der Partei- und Staatsführung zu äußern, die von den ÖR verbreitet wird. Wer über diese Grenzen hinausgeht, im verständlichen Irrtum er hätte ein Recht auf freie Meinungsäußerung, der wird an den Pranger gestellt. Er verliert, wenn er als uneineinsichtig eingestuft wird, seine Freunde, Bekannten, seinen Arbeitsplatz, sein Eigentum und, wenn es ganz böse kommt, seine Freiheit. In dieser Beziehung war das Leben in der DDR ehrlicher. Die Beziehungen waren klar.
Nein. Hass und Hetze sind keine Meinung’s Freiheit. Wer hasst und hetzt gegen Minderheiten wie die Muslime, die Geflüchteten und Frauen der hat nichts in unserer Gesellschaft zu suchen. Flüchtling’s Heime werden von den Rechten regelmesig angezündet, Menschen mit dunkler Haarfarbe und Hautfarbe müssen sich nacht’s in der U-Bahn fürchten von Skinhead’s zertreten und abgestochen zu werden! Geflüchtete die den Weg tausende Kilometer über’s Meer und dann durch ganz Europa zu uns geschafft haben müssen hier hungern - und werden dann von Nazi’s bei der Tafel ausgeperrt!!! “Flüchtlinge unerwünscht. Nur für arische Deutsche!” Was ist das blos für ein rassistisches Land geworden?! Wir müssen alle gemeinsam geschlossen zusammen stehen und Gesicht zeigen gegen Recht’s! Und “Menschen” wie diesem hetzenden Blut triefenden “Schriftsteller” wünsche ich das Gefengnis. Isolierte Einzel Zelle. Im Keller.
In keiner Gesellschaft kann man alles sagen, was man denkt. Das lernt man mit 3 bis 6 Jahren, und das ist auch richtig so. – Schlimm ist, dass man z.Zt. wichtige Fragen, die das Gemeinwesen betreffen, nicht ansprechen darf. Das zerstört die Demokratie. Es ist aber etwas anderes, als “alle” Dinge sagen zu dürfen. So viel Genauigkeit sollte auch hier sein. – Richtig ist: die politische Korrektheit nimmt vernünftige Regeln privater Höflichkeit und benutzt sie, um die politische Diskussion abzuwürgen. *Das* ist das Verwerfliche.
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