Was machen die Grünen Frauen grad so? Ein Ranking

Grüne Politikerinnen kümmern sich nicht nur um feministische Außenpolitik. Hier sollen jene grünen Spitzenfrauen gewürdigt werden, die sich kurz vor der Wahl noch um feministische Innenpolitik kümmern.

1. Katrin Göring-Eckardt

Beginnen wir auf Platz eins mit Katrin Göring Eckardt. Diese leistete sich in der ARD-Talkshow „Hart aber fair“ einen kleinen Blindgänger. Zu Merz‘ Vorschlag, „Straftätern mit doppelter Staatsangehörigkeit den deutschen Pass zu entziehen“, hatte sie Folgendes zu sagen:

„Ich glaube, das hat mit dem Alltag der Menschen verdammt wenig zu tun. Glauben wir denn wirklich, wenn wir Hatice abschieben, wird Oma Gerda die Butter wieder bezahlen können? Nein!“

Da fragt man sich, auf welchem Planeten des Universums die Bundestags-Vizepräsidentin lebt. Die Migration und die Inflation sind zwei unterschiedliche Problemfelder für sich, aber das bedeutet weder, dass sie aufeinander keinen Einfluss haben, noch dass Migration keinen Einfluss auf das Leben der Bürger hat. Es reicht ein Blick in die Fußgängerzone deutscher Großstädte oder in die Polizeiliche Kriminalstatistik vom dem letzten Jahr, die besagt, dass „34,4 Prozent der Tatverdächtigen aller Straftaten Ausländer“ waren. Und es reicht ein Blick auf die Krankenkassenbeiträge, die Sozialversicherung und die Mieten.

2. Jette Nietzard

Die Sprecherin der Grünen Jugend postete auf X: Statt über Zwangsarbeit Bürgergeldbezieher*innen zu sprechen – wie wäre es mit verpflichtender gemeinnütziger Arbeit für die größte Gruppe der Arbeitslosen, den 800.000 Privatiers in Deutschland? Die liegen den ganzen Tag doch sowieso faul rum und brauchen das Geld nicht.“

Nach ihrem Verständnis sollte man also in erster Linie diejenigen zum Arbeiten bringen, die bereits gearbeitet haben, anstatt diejenigen, die gar nichts machen? Das gibt dem Begriff „Arbeitsdienst“ eine ganz neue Ausrichtung. Doch zum Arbeiten gezwungen werden sollte auch nach Frau Nietzard zunächst erst mal niemand, hieß es beruhigend. Aber es soll vorbei sein, mit dieser überholten Regel, dass es den Staat nichts angeht, wie „Privatiers“ zu ihrem Vermögen gekommen sind. Es sei denn, sie haben es unrechtmäßig erworben, dann hatten sich Polizei und Justiz im Rahmen des Strafrechts darum zu kümmern. Mehr nicht.

3. Claudia Roth

Den dritten Platz belegt Claudia Roth gemeinsam mit der eben erwähnten Jette Nietzard und Jakob Blasel von der Grünen Jugend. Diese stürzten sich letzte Woche auf einen aktuellen TikTok Trend: „We listen and we don’t judge“ und änderte diesen zu: „We listen and we judge“. Der Trend basierte ursprünglich auf Geständnissen, die Pärchen sich gegenseitig auf TikTok machten und die der Andere jeweils nur hören, aber nicht kommentieren sollte. Ob diese Strategie in der Politik hilfreich ist, bleibt zu bezweifeln.

„Gejudged“ wurde nämlich Kanzlerkandidat Friedrich Merz, der Migrantenkinder als „kleine Paschas“ bezeichnete, und von „Sozialtourismus“ der Gruppe „Geflüchteter“ sprach und gesagt haben soll: „Solange sich der Wowereit [ehemaliger Regierender Bürgermeister von Berlin, der sich 2001 als schwul outete] mir nicht nähert, ist mir das egal“. Außerdem meinte Merz in Bezug auf die vermeintliche „Klimakrise“: „Es ist nicht so, dass morgen die Welt untergeht.“

Es ist peinlich, wenn eine Politikerin wahllos irgendwelche Trends in ihren Social Media Auftritt einbaut, die gar keine Reaktion des „Gejudgden“ zur Folge haben sollen, obwohl das eigentlich zum politischen Diskurs dazugehören sollte. Ohne Merz‘ Person verteidigen zu wollen: Warum schießen sich alle gerade so auf Merz ein, als wäre er der leibhaftige Inbegriff des bösen Rechten? Damit potentielle Rechtswähler lieber ihn statt die AfD wählen? Den potenziellen Koalitionspartner der Grünen?

4. Lisa Paus

Die Bundesministerin für Familien, Senioren, Frauen und Jugend Lisa Paus tat sich unterdessen in ihrer Suche nach gesellschaftlichen Opfern hervor. Beginnen wir mit dem neunten Altersbericht der Bundesregierung, der seit 1993 einmal pro Legislaturperiode vorgelegt wird. Diesen stellte Paus am 8. Januar vor. Der Spiegel titelte dazu: „Fälle von Altersdiskriminierung um 70 Prozent angestiegen.“

Man fragt sich, was das bedeuten soll. Werden ältere Menschen etwa nicht mehr in den Supermarkt gelassen, von der restlichen Bevölkerung aus der Gesellschaft verstoßen? Oder werden sie beispielsweise per Digitalisierung vom Zugang zu vielen Diensten ausgeschlossen? Was ist hier laut Lisa Paus „alarmierend und „nicht hinnehmbar“? Nein, es geht natürlich nicht darum, dass die Rente für viele Bürger zu wenig ist, dass man nicht mehr bar bezahlen oder ohne Smartphone ein amtliches Formular ausfüllen kann – oder dass Seniorenheime geschlossen und zu Asylbwerberunterkünften umgebaut werden. 

Nein, Lisa Paus in ihrer Rolle als Grüne und Feministin hat natürlich andere Opferkategorien, die sie bedauern möchte. Es sind die Frauen – vor allem mit Migrationshintergrund – und die Queeren. Wie sollte es anders sein? Und schuld daran sind laut Bericht die „Regeln einer vermeintlichen Mehrheitsgesellschaft“, nach denen Pflegeeinrichtungen ausgerichtet seien. Was erlauben die sich, auch im Pflegeheim deutsch mit den Bewohnern zu sprechen?

Sie sehen – und sind sicherlich nicht überrascht – die Grünen sind noch nicht fertig und werden uns sicherlich auch in Zukunft mit interessanten Vorschlägen beglücken. Vielleicht ja zusammen mit Friedrich Merz.

 

Marie Wiesner, Jahrgang 1999, arbeitet in der Redaktion der Achse des Guten.

Foto: Tim Maxeiner

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Leserpost

netiquette:

Stefan Riedel / 15.01.2025

@Thomas Szabó / 15.01.2025: “Welche Schwachköpfe wählen die Grünen?” Gehirngewaschene Opfer unseres, Achtung!, (staatlich finanzierten B i l d u n g s s y s t e m s, also der Steuer Michel). Das deutsche Gehirnwäsche Schul- und Uni System (wo liegen die Hochburgen der Naturanbeter, genau, in Städten mit Unis) läuft auf Hochtouren! Also sofort abschaffen?

Gerd Heinzelmann / 15.01.2025

Geht es um Claudia Roth? Heil, Antifa! Wir haben nichts gemeinsam.

Klara Altmann / 15.01.2025

@ Volker Kleinophorst: Ihr offen frauenverachtendes und sexistisches Zitat, das Sie offensichtlich ernst meinen und notdürftig danach als Satire verkleiden, erinnert mich an folgenden Scherz über Männer, der nur ein klein wenig sexistisch ist, aber eine wirklich grundlegende und unumstößliche Wahrheit ausdrückt: Was sagt ein Mann, der bis zur Hüfte im Wasser steht? “Das geht über meinen Verstand.” Und damit ist schon alles Wesentliche gesagt.

L. Luhmann / 15.01.2025

Es gab mal eine Online-Seite, die “AMIGA” hieß. Das war die Abkürzung für “Aber Meiner Ist Ganz Anders”. Auf der Seite sammelten sich die Frauen, denen nach Misshandlung und Ausbeutung irgendwann doch klargeworden ist, dass ihre arabischen und nordafrikanischen Liebhaber nichts als reinste Ausbeuter waren ...

L. Luhmann / 15.01.2025

“L. Luhman / 15.01.2025 - So sehr ich den Islam und seine Anhänger;Innen verachte, eins machen die Muselmanen vollkommen richtig - sie behandeln ihre Frauen:Innen genau so, wie es ihnen gebührt!” —- “T. Schmidt-Eichhorn / 15.01.2025 - @ L. Luhman : Worauf beruht die in Ihrem Kommentar - ebenso wie in den Beiträgen mancher anderen Kommentatoren - zum Ausdruck gekommene negative Einstellung gegenüber Frauen schlechthin ? Ich vermag diese Ablehnung nicht zu teilen. Ich habe mich zeit meines Lebens durchweg besser mit Frauen als mit Männern verstanden. Und meine - leider vor ein paar Jahren verstorbene - Ehefrau hätte eine solche negative Einordnung erst recht nicht verdient: Sie war lieb, gutaussehend, klug, beruflich erfolgreich und ein wundervoller Mensch. Allerdings war sie auch etwas, das heutzutage eher selten geworden sein dürfte: Sie war eine Dame.” - Ich ziele auf die westlichen Frauen, die einfach nicht verstehen, dass der Islam zu den frauenfeindlichsten Organisationen der Welt überhaupt gehört. Anders ausgedrückt: Mir ging es um aufklärerische Provokation.

Klara Altmann / 15.01.2025

@ Friedrich Richter: Die Privatiers, die ich meine, sind Erben. Durchaus gebildet und theoretisch in der Lage etwas beizutragen. Aber sie haben tatsächlich selbst nichts erarbeitet und nützen das geerbte Geld auch nicht wirklich, um etwas Neues auf die Beine zu stellen. Und wie schon gesagt - man kann die Vermögensverwaltung auslagern und sich nützlich machen. Weil - wenn nicht bald mal jeder, der es kann, in diesem Land den Allerwertesten hebt und seinen Beitrag leistet, leben wir demnächst in einer völlig dysfunktionalen Umwelt und das ist mein voller Ernst. Oder Arbeit wird unbezahlbar. Dieser Ampelstaat steht dem komplett im Weg, dass sich Menschen für die Gemeinschaft engagieren. Ich kenne auch nicht wenige Menschen, die wollen zwar arbeiten, aber keine Steuern zahlen an einen Staat, der ihr Geld nachher lustig auf den Kopf haut, während es anderswo dringend gebraucht wird. Verstehe ich auch. Aber es gibt eine rein gesellschaftliche Ebene der Arbeit und auf dieser halten immer weniger Menschen das System aufrecht. Das wird so nicht funktionieren, das kann so nicht funktionieren, die reine Überlegung zeigt das. Stellen Sie sich vor, Sie wären Dagobert Duck , hätten den Geldspeicher voll Gold und draußen in Entenhausen wäre niemand, der bereit wäre, etwas zu arbeiten. Und Donald war als Erster im Bürgergeld.

dr. gerhard giesemann / 15.01.2025

Volltreffer, @L. Luhmann. Der verständige Mann liest nochmal Esther Villar, “Der dressierte Mann” und sucht das Weite. Sollen es sich die blöden Weiber doch selber machen.

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