Eindeutig singen, wenn es nach der Berliner Morgenpost geht. In der heutigen Ausgabe widmet das Blatt dem Gesang des republikanischen Präsidentschaftskandidaten McCain in der tiefsten amerikanischen Provinz eine über die ganze Seite gehende Schlagzeile und einen langen Artikel. Darin wird in aller Ausführlichkeit erläutert warum die fünf nach einer Melodie der Beach Boys gesungenen Worte „Bomb bomb bomb ,bomb bomb Iran“ einen weltweiten Aufruhr wert sind. Um der Posse zusätzliche Bedeutung zu verleihen, wird gleich zwei mal an Ronald Reagan erinnert, der in den achtziger Jahren auf der Höhe des Wettrüstens bei einer Mikrofonprobe scherzhaft die Bombardierung der Sowjetunion angekündigt hatte. Das Reagan den damaligen weltweiten Proteststurm unbeschadet überstanden hat, scheint die Redaktion der „Morgenpost“ noch heute zu schmerzen.War da noch was? Ach ,ja .
Unter „Nachrichten in Kürze“ wird gemeldet, dass auf der südphilippinischen Insel Jolo gerade sieben entführte Christen geköpft worden sind. Kein Grund zu weltweitem Aufruhr.
Zwar zwangen die Abu-Sayyaf- „Rebellen“ zwei Lastwagenfahrer, die in Säcke gepackten Köpfe auf zwei Militärstützpunkten abzuliefern. Aber es handelte sich ja auch um eine Reaktion auf die Tötung mehrer ihrer Anführer.
Merke: Um wenigstens Schlagzeilen zu machen, sollten muslimische Mörder in Zukunft als Mordsbegleitung „Hack hack hack, hack hack to death“ singen.