Mir ist es schnurzpiepe, ob sich Künstler oder die sich dafür halten, gegen die C -Maßnahmen protestieren. Natürlich haben sie ihren Promi - Bonus, und die Aktion von #allesdichtmachen hat möglicherweise Manche zum Nachdenken verführt. Den Deutschen Michel aber wohl eher nicht. Der würde sich auch auf Grönland maskieren, wenn es die Erleuchtete befielt. Was aber hoffentlich Aufmerksamkeit bekommt: Wenn die Querdenker in Berlin mit ihrer Demo für Frieden und Freiheit Tausende auf die Barrikaden bringen, sinnbildlich gesagt. Vor allem wenn dort kompetente Wissenschafler zu Wort kommen. Vielleicht verfasst ja Drosten, der Bundesvirologe, diesmal ein Grußwort. Immerhin hat er sich einen gut dotierten Wissenschaftspreis erschwurbelt. ZDF ( Zentrum für Fakes ) und ARD ( “Aufrichtig” / ” Rechtsstaatlich “/ “Demokratisch” ) werden wieder verzweifelt nach Reichsbürgern und Neo- Nazis spähen. Alles vorprogrammiert ....
“Hat es nicht Tradition, dass politischer Widerstand gerade auch in der Kulturbranche Widerhall findet und von dort wichtige Impulse des Ungehorsams ausgehen?” Das systemkonforme Verhalten der “Künstlerenden” ist aus meiner Sicht noch viel verwerflicher, als im Text angedeutet, denn sie fielen nicht nur über Liefers und Mitstreiter her, sondern sind als Gruppe auch über die Maßnahmenkritiker hergefallen, die vielerorts auf die Straße gingen oder sich sonst zu Wort meldeten, indem sie diese als Rechts Verquere Systemfeinde diffamierten und weiter diffamieren, sich so zum Vasallen der politischen Strippenzieher und Gates-Soros-Fraktion machen. Zu den bereits genannten Aufmüpfigen möchte ich auch noch Uwe Steimle nennen, der seit der Ausbootung durch den MDR einen eigenen Blog betreibt, und natürlich Monika Gruber mit ihren erfrischend offen formulierten Absagen an die Politstümper.
Wer’s noch nicht kennt und Humor hat: Helge auf YT “Heute hab ich gute Laune”. Genial wie immer. Abgesehen davon: Selbst “Katzeklo” ist klüger als jede Pressekonferenz mit dem Tierarzt, der Bundesregierung oder ähnlichen Kompetenz-Simulanten. Dass Schneider es zwar ehrlich versucht, dann aber konsequent abtritt, wenn es offensichtlich nicht funktioniert, hat Klasse und zeigt Mut. An ihm könnten sich der Bankkaufmann und andere ein Beispiel nehmen.
Helge Schneider ist ein Künstler? Aha. Naja. Kann sich ja jeder Künstler nennen, ist ja nicht geschützt, der Begriff. Das Wandelnde Katzenklo hat aber gesagt, dass er wegen des Caterings seinen Auftritt abgebrochen habe, das Herumrennen der Catering-Mitarbeiter sei ihm auf den Nerv gegangen.
Nein, nicht der Protest tut weh. Helge Schneiders Auftritt beizuwohnen … das sind wahre Schmerzen.
Künstler sind an vielen Stellen verletzlich. Abgesehen von den wenigen berühmten Vertretern jeder Kunstgattung sind sie auf Arbeitsverhältnisse angewiesen, die man in vielen Branchen als prekär definieren würde. Sie können sich Skandälchen leisten und damit sogar ihre Karriere vorantreiben, nicht aber Auftritte, die als echte Skandale bewertet werden. Überraschend die Hose runterziehen oder ungeschminkt auftreten, das geht (inzwischen auch bei Frauen). Ein Satz, der einen Künstler als “Klimaleugner”, “Covidiot” oder Ähnliches ausweist, das geht nicht, denn das ist rächz. Die Situation besonders der Schauspieler, Kabarettkünstler und Musiker wird außer durch schikanöse “Schutzregeln” auch durch die zunehmende Verarmung des Publikums verschlechtert, das immer öfter überlegen muss, ob es sich eine teure Eintrittskarte noch leisten kann oder sich vom Geld besser eine Bluse bei H&M kauft. Als materiell abgesichertere, teils sehr prominente Schauspieler den hashtag #allesdichtmachen in Szene setzten, stellten sie sich dabei auch hinter unbekannte Kollegen, die sich einen solchen Auftritt jahrelang hätten überlegen müssen. Aber auch der große Erfolg von #allesdichtmachen konnte diesen Kollegen ja nicht unmittelbar helfen. Journalisten wie Boris Reitschuster stehen zwar auch unter zensorischem Sperrfeuer, sind aber existenziell weniger gefährdet. Das fehlende, aufständische Ethos der Künstler, die von öffentlichen Auftritten oder als bildende Künstler von Ausstellungen abhängig sind (auch aus den Ausstellungen kann jemand schon wegen mangelnder linksliberaler HALTUNG oder einer “Nähe zu Querdenker-Positionen” ausgeschlossen werden), lässt sich damit erklären, dass sie und ihre noch dazu gegebenenfalls von Sippenhaftung bedrohten Angehörigen sich überhaupt kein solches Ethos leisten können. Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral. Das hat Brecht übrigens mal als linken Spruch gesagt.
Die meisten Künstler stehen sich selbst im Wege, um eine angemessene Kritik zu üben. Und warum stehen sie sich im Wege? Na, weil sie ihre linke Ideologie nicht verraten wollen. Sie hassen es wie die Pest, wenn Konservative sie instrumentalisieren wollen.
Also wenn ich Helge Schneider ansehe und anhöre, dann kommt bei jedenfalls keine Stimmung auf - egal ob im Strandkorb oder vor der Glotze. Clapton, super, since he didn’t shoot the deputy ... .
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.