Gerd Buurmann / 19.03.2022 / 10:00 / Foto: Bildarchiv Pieterman / 101 / Seite ausdrucken

Was ist eigentlich Faschismus?

Eine Begriffs-Definition und die Rede einer grünen Bundestagsabgeordneten

Der Faschismus ist eine Ideologie, die das Kollektiv, das alle anderen persönlichen Loyalitäten übersteigen soll, verherrlicht. Der Faschismus betont den Mythos einer gesellschaftlichen Wiedergeburt nach einer Periode, die als eine Zeit der Entbehrungen, des Zerfalls oder des Niedergangs bezeichnet wird.

Zum Zweck der gesellschaftlichen Wiedergeburt ruft der Faschismus nach einer kollektiven Kraftanstrengung gegen alle Zeichen des moralischen Niedergangs wie dem Individualismus. Der Faschismus zielt darauf ab, das gute und gesunde Kollektiv von andersartigen Kräften und Gruppen, die als Bedrohung der Gemeinschaft angesehen werden, zu reinigen.

Der Faschismus wirft allen Kräften, die sich der kollektiven Unterwerfung widersetzen, vor, zersetzend zu sein und die Gesundheit, sowie das Wohlbefinden des Volkes zu gefährden.

Der Faschismus behauptet, die „Freunde der Freiheit“ seien schuld daran, dass das Kollektiv nicht frei sein kann.

Der Faschismus negiert das Recht auf freie, persönliche Entscheidungen und tendiert dazu, das Individuum durch Zwang und Gewalt zu einer Teilnahme an der Erschaffung einer besseren und gesünderen Welt zu verpflichten. Diesen Zwang nennt der Faschist „Solidarität“.

„Nicht die Pflicht zur Gemeinschaft ist die Zumutung, sondern keine Pflicht zur Gemeinschaft. Es ist eine Zumutung für die solidarische Mehrheit.“

Der Faschismus ist ein politisches Verhalten, das gekennzeichnet ist durch eine obsessive Beschäftigung mit der eigenen Opferrolle. Um den vermeintlichen Status des Opfers zu verlassen und zu einer neuen Stärke zu gelangen, erschafft der Faschismus eine Gemeinschaft, in der durch kompensatorische Kulte der Einheit, Stärke und Reinheit ein Gefühl der Überlegenheit generiert wird.

Emotionale Bilder, bebende Stimmen und die Verbreitung von Angst und Schrecken gehören zum Standardrepertoire des Faschismus. Der Faschismus lässt keine Alternativen zu. Es muss entweder sein Weg sein oder gar kein Weg. Alle, die eine andere Lösung versuchen möchten, werden als gemeingefährlich verurteilt.

Mit Hilfe einer politischen Mehrheit und in Zusammenarbeit mit entschlossenen Aktivisten und einflussreichen Organisationen werden demokratische Freiheiten aufgegeben und durch eine als erlösend verklärte Gewalt und Pflicht ersetzt, um eine innere Säuberung zu erreichen.

Der Faschismus bedient sich dabei einer Bekenntnispflicht. Menschen, die sich unterworfen haben, zeigen dies durch kultische Abzeichen oder Dokumente, die der Faschismus zur Verpflichtung macht, um in der Gesellschaft akzeptiert zu sein. Oft macht der Faschismus das Recht auf Zugehörigkeit davon abhängig, wie der Körper beschaffen ist.

Der Faschismus erklärt jedes Individuum, das sich nicht der Ideologie unterwirft, zum Abweichler, der Millionen Menschen in Gefahr bringt. Alles Schlechte der Welt wird dem politischen Gegner vorgeworfen.

„Erst wenn alle den einfachen Schritt gehen, den auch ich gehe, erst wenn alle im Gleichschritt marschieren, können wir alle frei sein.“

Das ist Faschismus. Diese Faschismusdefinition stützt sich besonders auf die Werke von Matthew N. Lyons und Robert Owen Paxton. Und nun zum Deutschen Bundestag, wo Emilia Fester von den Grünen am 17. März 2022 diese Rede gehalten hat.

 

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Gert Buurmanns Webseite „Tapfer im Nirgendwo".

Foto: Bildarchiv Pieterman

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Leserpost

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Jürgen Hofmann / 19.03.2022

Die anspruchsvolle und selbstgerechte Thunberg Generation. Klassensprecher Niveau. Solchen jungen Menschen wird im Bundestag ein Podium geboten. Vielleicht kommt der Tag an dem sie die Menschen totschlagen werden, die sie, wie sie meinen, sie um ihre Zukunft betrogen haben.

rolf schwarz / 19.03.2022

Diese Reden zur Durchsetzung des Impfzwangs sind wirklich unerträglich. Bar jeglicher Argumente triften die Ideologen zunehmend ab in die Hygienediktatur.  Anstand und Ehrlichkeit wird von diesen Kreisen eigentlich schon lange nicht mehr erwartet.

Hartmut Laun / 19.03.2022

„Der Faschismus sollte Korporatismus heißen, weil er die perfekte Verschmelzung der Macht von Regierung und Konzernen ist.“ Benito Mussolini

Stanley Milgram / 19.03.2022

“Wo sind die Faschisten?” “Hier!” “Was trinken sie?” “Bier” “Und was trinken Grüne?” “Smoothies Smoothies, hält sie gesund.” (wenn der Faschismus zurückkehrt, wird er nicht sagen, hier ist der Faschismus. Nein, er wird sagen: “Wir sind die Grünen.”

Alexander Mazurek / 19.03.2022

Ayn Rand sieht in “The Comprachicos”, dass unsere “Bildungssysteme” intellektuelle Monster produzieren. Ob Bolschewiki, Faschisten, Nazis, Liberale oder Die Grünen, alle sind sie Aktivisten einer Revolution des Nihilismus, wie es Hermann Rauschning im Hinblick auf die Nazis 1938 schrieb.

Rudi Knoth / 19.03.2022

Nach ihrem “Lebenslauf”, den sie zum Besten gegeben hat, ist diese Frau direkt vom Hörsaal in den Plenarsaal gewechselt. Nun gut sie sieht in dem “Ungeimpften” die Ursache für die Einschränkungen, obwohl sie ja selber nur ein geringes Risiko hat. Hat denn diese Frau mal darüber nachgedacht, daß man nur mit den jetzigen Impfstoffen bei der Omikron-Variante keine “Herdenimmunität” erreichen kann?

A. Ostrovsky / 19.03.2022

Was die Grüne da erzählt hat, ist m.E. gequirlte Sch… Faschismus ist die offen terroristisch Diktatur des Finanzkapitals. PUNKT! Dieses Mädel ist nicht wirklich verrückt. Sie ist verrückt gemacht worden von den Verbrechern, die aus Habgier dieses Virus entwickelt, aus Dummheit freigesetzt haben und dann ihre verbrecherische Taten durch Lügen und ANNGRIFF auf die Vernunft, die Wissenschaft und die solidarische Gesellschaft wegschreien wollten. DIE TÄTER MÜSSEN SCHWER BESTRAFT WERDEN! ALLE! Die Lügen müssen auseinander genommen werden, bis auch das letzte verdummte Kind begreift, was für ein gigantisches Verbrechen das war!!!

sybille eden / 19.03.2022

Die Faschokratie ( = Faschismus mit demokratischer Fassade ) erzeugt seine Demagogen und Fanatiker. Und besonders junge Menschen sind ja ihr Opfer. Das war doch bei Adolf auch schon so. Ist doch völlig logisch, warum darüber aufregen ? Scholzland ist Putinland ganz hart auf den Fersen. Die Michel wollen es doch so. Lebt EUER Leben und sucht euch die “Nischen” dafür. Hat doch in der SBZ ganz gut geklappt.

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