Was ich als Sohn eines geflohenen Persers von Steinmeier halte

Seit zwei Jahren ist Frank-Walter Steinmeier nun Bundespräsident. Angela Merkel hatte ihren engen Vertrauten damals für das höchste deutsche Staatsamt auserkoren, und ihr Schachzug sollte sich keine zwölf Monate später auszahlen. Als nämlich nach dem Sondierungsfiasko mit Grünen und FDP eine Bundestagsneuwahl unausweichlich schien, die Merkels Ende als Kanzlerin besiegelt hätte, war es Steinmeier, der seine störrische SPD zu einer Neuauflage der „Großen Koalition“ verdonnerte, um sich bei Merkel erkenntlich zu zeigen. Seither ist Steinmeier quasi Mitglied der Bundesregierung, was ihm gemäß unseres Grundgesetzes eigentlich verboten ist.

Doch das scheint ihm egal zu sein. Nur zu gerne flankiert er die Regierungspolitik mit Folgsamkeitsappellen an die Bürger oder Warnungen vor der Gefährlichkeit Andersdenkender. Wehmütig erinnert man sich an große Bundespräsidenten, die ihr Amt als Staatsmann ausfüllten. Dank der Rettung durch Steinmeier hat Merkel ihr historisches Projekt der Umwandlung unseres Staatsgebietes in einen alimentierten Lebensraum für die Welt inzwischen vollenden können.

Er selbst ist in seiner Amtszeit bisher vor allem unangenehm aufgefallen. Schon seine Antrittsrede war auf Spaltung angelegt, indem er jenen Teil der Bürger abkanzelte, der sich dem Chor regierungsfreundlicher Hurra-Rufer nicht anschließen mochte. Es ist aber insbesondere seine eigentliche Aufgabe der Außendarstellung Deutschlands, in der Steinmeier immer wieder aus dem Rahmen fällt – in seiner Rolle als Außenminister ebenso wie als Bundespräsident.

2016 hatte Steinmeier, damals noch als Außenminister, gegen die Entscheidung der Briten gegiftet, der Europäischen Union den Rücken zu kehren. Dass es sich um eine legitime Volksabstimmung einer der ältesten bestehenden Demokratien Europas gehandelt hatte, kümmerte ihn nicht. Genauso wenig interessierte sich Steinmeier dafür, dass wenig später auch das amerikanische Staatsoberhaupt nicht etwa durch einen Putsch, sondern durch eine demokratische Wahl an die Macht gekommen war. Als „Hassprediger“ beleidigte Steinmeier damals Donald Trump.

Eine besondere Affinität zu islamistischen Regimen

Hingegen hofiert er als Bundespräsident mit großer Leidenschaft den türkischen Machthaber Erdoğan, dem er im vergangenen Jahr nicht nur eilfertig zur Wahl gratulierte, sondern auch den „roten Teppich“ in Berlin ausrollte. Ebenso scheint Steinmeier das iranische Mullah-Regime am Herzen zu liegen. Zu Ehren des 40. Jahrestages der „Islamischen Revolution“ übersandte er der iranischen Führung ein Telegramm, in dem er „im Namen meiner Landsleute herzliche Glückwünsche“ übermittelte. Es scheint, als habe der Bundespräsident eine besondere Affinität zu islamistischen Regimen.

Wie sonst wäre es zu erklären, dass er auch zu den ärgsten Gegnern einer Verurteilung des türkischen Völkermordes an den Armeniern gehört? Oder ist Steinmeiers Handeln, der in seiner Partei seit den Hartz-Gesetzen den Ruf eines „Neoliberalen“ genießt, tatsächlich nur mit wirtschaftlichen Überlegungen zu erklären? Immerhin ist der Iran nach Israel Deutschlands wichtigster Handelspartner im Mittleren Osten.

Apropos Israel: Dass der Iran den israelischen Staat am liebsten von der Landkarte tilgen will, stört Steinmeier in seinem Überschwang offenbar gar nicht. Ebenso wenig, dass die Mullahs landesweit Homosexuelle ermorden lassen und regelmäßig Jagd auf freie Journalisten und Blogger machen. Bis heute hat es kein iranischer Staatspräsident vermocht, der religiösen Führung des Landes wirksam Paroli zu bieten, die im Inneren jeglichen Widerspruch mit gnadenloser Härte beantwortet und unter Außenpolitik die Unterstützung eines weltweiten Terrornetzwerks versteht.

Ein Bundespräsident, der zwar keine Grußadressen an den Sudan, Syrien und Nordkorea verschickt, dafür aber umso herzlicher dem iranischen Terror-Regime gratuliert und sich damit dem Verdacht aussetzt, die Würde seines Amtes deutschen Konzerninteressen zu opfern, ist als „Erster Mann im Staat“ völlig ungeeignet. Der Eindruck ist nicht neu, doch hat Steinmeier mit seinem Glückwunsch-Telegramm nach Teheran nun eine rote Linie überschritten.

Als Sohn eines Persers, der im Frühjahr 1979 zu Fuß vor den mordenden Schergen des iranischen Ayatollah-Regimes fliehen musste, kann ich nicht glauben, dass dies auch mein Bundespräsident sein soll. Wer es für richtig hält, linksextreme Bands zu unterstützen, und kein Problem damit hat, antisemitische Menschenrechtsgegner zu bejubeln, ist als Staatsoberhaupt für mich untragbar. Am 17. Juli steigt übrigens die große Jubelfeier zum 80. Geburtstag des iranischen Revolutionsführers Ali Khamenei. Sie sind doch sicher dabei, Herr Steinmeier, oder?

Dieser Beitrag erscheint auch auf Ramin Peymanis Liberale Warte

Siehe zum gleichen Therma auch DIE WELT hier.

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Leserpost

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Werner Lange / 25.02.2019

Sehr geehrter Herr Peymani, sollte es Sie trösten - mein Präsident war er auch nie - und wird es auch NIE sein! Ich hatte um die persische “Wendezeit” einige brufliche Kontakte mit Menschen aus Persien; es waren durchwegs sehr gebildete angenehme Menschen, die natürlich in geschäftlichen Verhandlungen versucht haben das Beste für sich rauszuholen - so geht “Geschäft” nun mal. Nach der Machtergreifung der Ayatollahs hat das schnell aufgehört, die Gentlemen wurden nicht mehr ins Ausland gelassen…  Herzliche Grüße, Werner Lange

Bernd Bernd / 25.02.2019

Ich halte Herrn Steinmeiner als Bundespräsident gleichfalls für vollkommen ungeeignet. Er war noch nie in der Lage, seine Parteipolitik abzulegen und als Bundespräsident aller Deutschen aufzutreten. Zudem füllt er das Amt in keiner Weise aus. Er wirkt wie ein SPD-Politiker in einem viel zu großen Anzug. Ich bin froh, wenn wir wieder einen wirklichen Repräsentanten als Bundespräsidenten haben.

Robert Jankowski / 25.02.2019

Eine paranoide Naziverfolgung in Deutschland und währenddessen wird weltweit die Zusammenarbeit mit islamistisch-faschistischen Regimen gesucht. Dazu, als perfekte Ergänzung zu Steinmeier dann noch Heiko Maas, der immer wieder betont, dass Auschwitz ihn in die Politik gebracht hätte. Demokratie geht anders liebe SPD, aber nachdem ihr den Arbeitnehmern über so viele Jahre jetzt Sand in die Augen gestreut habt, wirkt dieser nicht mehr. Die SPD ist eine einzige Lüge, genau wie Steinmeier. Ein Parteikarrierist im schlimmsten Sinne des Wortes. Als Exil-Iraner würde ich an Ihrer Stelle wahrscheinlich noch kotzen, über seinen Umgang mit den Menschenschlächtern aus Teheran. Aber das zeichnet mittlerweile unsere gesamte Außenpolitik aus: man geht lieber mit Islamisten um, als mit einem demokratisch gewählten Staatsoberhaupt. Sei es nun Trump oder Orban.

Peter Weber / 25.02.2019

Vielen Dank Herr Peymani, sie sprechen mir aus dem Herzen!

Marc Blenk / 25.02.2019

Lieber Herr Peymani, erst einmal danke für den Artikel. Es ist zum Verzweifeln und ich schäme mich, dass in meinem Namen dem Terrorregime im Iran gehuldigt wird. Steinmeiers wiederholt beschämendes Verhalten, Erdogan und den Mullahs zu huldigen, aber einem demokratisch gewählten Präsidenten der USA nicht, zeigt mir eines: Dieser Mann ist kein wirklicher Demokrat und er war es auch nie. Er selbst hofiert linksradikale Bands wie Feine Sahne Fischfilet, und pampert die empor kommenden islamistischen Kräfte in der SPD. Er stellt sich wiederholt auf die Seite von Antidemokraten, Antisemiten und stellt sich gegen die eigene Bevölkerung, sobald sie politisch anderes als den Politsprech der Merkelagenda kundtut. Seine ideologische Grundausrichtumng ist zutiefst antiwestlich. Seine Peinlichkeiten übertreffen denen von Lübke, der schlicht in seiner Amtszeit nur dement war, bei weitem. Gut nur, dass der deutsche Präsident nicht gar so viel Macht hat, sonst müsste einem Angst und Bange werden. Dieser Mann ist eine Schande für dieses Land. Wie kann dieser Mann noch einem der Abermillionen Opfer des Mullahregimes in die Augen schauen. Er, der sich in Isreal am allerdevotesten verhalten hat, ist in Wahrheit ein Feind Israels, der Juden und des Westens. Und dann kommt noch nicht einmal ein Wort der Entschuldigung. Nichts. Er sollte so schnell wie möglich seines Amtes enthoben werden. Ein Zeichen muss her, ganz dringend, dass Deutschland noch zur westlichen Gemeinschaft gehört. Die Islamophilie führender deutscher Politiker ähnelt immer mehr der von Adolf Hitler. Und wie dieser den Islam als förderndes Element zur Durchsetzung der nazistischen Ideologie begriff, so nutzt die heutige Linke, jedenfalls ihre maßgeblichen Teile,  ihn für die Durchsetzung ihrer Interessen. Daher rührt auch die linksmotivierte Massenmigration. Ganz vorne dabei: Der Bundespräsident.

Sara Grabinsky / 25.02.2019

Fun Fact: Es gibt im arabischen und allen anderen islamischen Sprachen keine Unterscheidung zwischen islamisch und islamistisch. Es gibt da nur ein Wort. Die Extremisierung mit dem Wörtchen islamistisch ist eine Erfindung des Westens um davon abzulenken, dass es nur einen Islam gibt.

Rex Schneider / 25.02.2019

BRAIN DAMAGE Da draußen ist der Wahnsinn! Da draußen ist der Wahnsinn! Sie treiben Spiele, basteln Gänseblümchenketten, machen Witze. man muss die Verrückten im Zaum halten! Pink Floyd aktueller den je…

Martin Stumpp / 25.02.2019

Not my president! Mehr gibt’s dazu nicht zu sagen, außer vielleicht, dass darüber welcher der vielen Präsidenten dieser Welt, die ein Land repräsentieren ein Hassprediger ist, noch zu diskutieren wäre.

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