Herr Neuhof, endlich flammt das Thema mal wieder auf, denn aus #HongKongGate hat sich leider nie der verdiente Sh*tstorm entwickelt. Hoffentlich wird es dank dem Bundestagswahlkampf anders. Persönlich denke ich macht der Verlag hier etwas ganz normales. Für Auslandsinvestments in China sind Holding-Strukturen über Hong-Kong der Goldstandard. Oder besser: Als ich vor ein paar Jahren mich erkundigte, war dies der einzige Weg. Und mit einer deutschen Verbraucherschutz Marke nach Asien zu expandieren, hat einen Business-Case. Es kann gut sein, dass es sich um nichts anderes als ein Start-Up handelt. Da wird eine Kapitalgesellschaft eben gegründet bevor Personal eingestellt und ein Produkt realisiert wird. Eventuell ist die Youke Inc auch der Anteilskäufer womit die ganze Operation zu einem JointVenture würde. M.M.n. Unbedenklich. Das eigentlich Verstörende ist der Umgang der SPD mit ihrer eigenen unternehmerischen Tätigkeit. Totschweigen und verheimlichen, dass man etwas tut, das man bei anderen geißelt. Nicht nur, dass man evtl. Steueroptimierung betreibt - wie andere Unternehmen auch. Das wäre das schlechteste Szenario. Mein (vielleicht zu gut gemeintes) Szenario eines StartUp/JointVentures ist normales Unternehmertum. Statt damit für eigene Wirtschaftskompetenz zu werben, scheut man die ganze Sache wie der Teufel das Weihwasser. Und lässt es sogar auf einen Shitstorm im Bundestagswahljahr ankommen. Anscheinend will man - wie Ärzte, die ihren Patienten nie sagen würden, dass Globulis wissenschaftlicher Nonsens sind - die linke Basis nicht verschrecken mit solch mondänen Themen.
Na das wird ja ein “harter Kampf gegen Steueroasen” werden. Schon im Vorfeld wird wohl aussortiert wer dran glauben muß? Sicher nicht die Sozis, oder ? Schulz scheint ein Dampfplauderer zu sein. Und der will Kanzler werden ? Ich habe wieder angefangen zu beten, daß der liebe Gott das verhindern möge. Eine tolle Recherche von Ihnen Herr Neuhof.
Na ja, irgendwo müssen auch die Genossen ihre “gesparten” paar Groschen vor der Stuer verstecken.
Ist die SPD nun eine Partei, also eine politische Institution, oder ein Unternehmen? Mich beschleicht sehr stark das Gefühl, daß die SPD ein Janus-köpfiges Wesen ist. Politik machen im Interesse des eigenen Unternehmertums. Posten er Macht einnehmen, um Kohle zu generieren, durch die Posten selbst oder durch Geschäft. Hauptsache Kohle machen, das ist dann der “kumpelhafte” Teil der SPD, oder? Sozialdemokratische Wesenszüge erkennt man dabei natürlich auch nicht mehr.
Guten Morgen, mein Vertrauen ins Finanzgebaren der letzten deutschen Partei, der ich damals noch vertraute, der SPD, wurde mit der Kenntisnahme des so genannten “Trineckens-Skandal” in Köln in 2006 erschüttert. Der Kölner Müll-Verbrennungs-Unternehmer Trineckens hat um seine Genehmigung gezittert am Stadtrand eine neue, sehr teure Anlage bauen zu dürfen. Das Geschäft soll wohl eine Rendite von 400% erbringen. Der Kölner Stadtrat, beherrscht von der SPD, hatte ihm “Müll-Steine” in den Weg. gelegt. Doch plötzlich war alles anders. Trineckens soll eine Spende an die SPD gegeben haben. 200 Tausend. Die SPD konnte dies jedoch aus purem Anstand nicht annehmen. Sie hätte diesen Brocken Geld mit den üblichen Steuerfolgen in die Parteispendenliste aufnehmen müssen. Also bekamen viele Kölner Genossen den angemessenen Betrag auf ihre Privatkonten überwiesen, um sie freudig an ihre Partei weiterzuspenden. Ob es nach der Aufdeckung der Vorgangs tatsächlich ein Nachspiel gab, ist mir nicht bekannt. Ich bin kein Kölner Genosse.
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