Wolfgang Röhl / 05.07.2020 / 06:08 / Foto: Pixabay / 48 / Seite ausdrucken

Was fehlt hier?

Wer in den vergangenen Monaten im Land bleiben musste, lernte dessen Landschaften besser kennen. Die Corona-Krise hat manchem auch eine aparte Einsicht beschert: Deutschland ist zu weiten Teilen durch riesige Windräder verschandelt. Es werden immer mehr, sie wachsen weiter. Älteren scheint das mittlerweile wurscht zu sein. Und der Nachwuchs wird darauf getrimmt, das Monströse auch noch schön zu finden.

Der Landschaftsmaler Diedrich Rusch (1863–1959) war ein subversives Kunstelement. In dem halben Jahrhundert, da er in einem Haus auf dem Deich lebte, hat er etliche Male sein Heimatdorf Osten auf die Leinwand gebracht. Niemals jedoch das unübersehbare Bauwerk, das dort ab 1909 einen Fluss namens Oste querte. Die Schwebefähre, damals technisch der letzte Schrei, optisch wie ein aus dem Eiffelturm herausgeschweißtes Riesenstück Stahlspanten anmutend, ließ er in seinen Bildern konsequent aus. Er ignorierte sie tapfer.

Dies, obwohl – oder weil – ihm die Fähre förmlich ins Gesicht sprang, sobald er auf das Dorf schaute. Offenbar mochte er sein Lieblingsmotiv, das backsteinerne Dorfidyll mit der prächtigen Kirche am grüngesäumten Fluss, nicht durch die gewaltige Konstruktion verschandeln.

Rusch hat viele Landstriche gemalt, die meisten in seinem norddeutschen Beritt. Manche seiner Werke müssen sich vor denen der Worpsweder keineswegs verstecken, finde ich. Oder bin ich da als Besitzer eines Rusch befangen? Was ich, in den vergangenen Monaten hauptsächlich in meiner niedersächsischen Heimat auf Achse, jedoch definitiv weiß, ist dies: Der Maler weiter Landschaften, hoher Himmel, endloser Horizonte, er wäre heute arbeitslos.

Landschaft, das war einmal. Der „Energiewende“ genannte Versuch, die Stromversorgung eines Landes von den Füßen auf den Kopf zu stellen, hat eine in Jahrhunderten gewachsene Kulturlandschaft in ein Trümmerfeld verwandelt. „Die schlimmste Verheerung seit dem Dreißigjährigen Krieg“ nannte der Jurist und Politikwissenschaftler Hans-Joachim Mengel den Windradwahn vor 17 Jahren. Der zeitweilige Anti-Windkraft-Aktivist wechselte später die Seiten und verpachtete sein uckermärkisches Grundstück an Windpark-Betreiber.

Mit seiner ursprünglichen Einschätzung lag Mengel falsch. Der Bau von über 21.000 Onshore-Windrädern (Stand 2019), viele höher als 200 Meter, erinnert nicht so sehr an den Dreißigjährigen Krieg. Der tötete und beschädigte Menschen, verwüstete Dörfer und Städte, veränderte aber Landschaften nicht nachhaltig. 

Windkraft ist parasitär 

Der nunmehr rund vierzigjährige Krieg der Energiewendevortäuschungsindustrie ist dagegen auf gutem Wege, eine Art riesenhaftes neues Baku zu installieren, mit Rotorenfeldern statt Ölbohrtürmen. Taliban- oder IS-Terroristen, die sich kulturellen Errungenschaften vorzugsweise mit Sprengstoff nähern, hätten niemals gestalten können, was der Zappelstromzunft gelang.

„Windkraft zerstört das Land mehr als jede Industrie“, schrieb der „Welt“-Redakteur Wolfgang Büscher vor fünf Jahren. Die alten Industriebarone hätten einzelne Reviere ruiniert, etwa das Ruhrgebiet und Oberschlesien. „Die Windbranche gibt sich damit nicht zufrieden, sie möchte das ganze Land ihrer moralisch galvanisierten Industrie unterwerfen.“

Lassen wir mal den Fakt beiseite, dass die Windradbranche, genau betrachtet, keine Industrie ist. Industrie schafft nach allgemeinem Verständnis massenhaft Arbeitsplätze, die Windbranche sehr wenige. Herkömmliche Industrien sind produktiv, Windkraft ist parasitär. Wie jeder feststellen kann, schaut er nur auf seine Stromrechnung. Gescheiterte Industrien werden auch für gewöhnlich nicht endlos am Leben erhalten – heutzutage nicht mehr. 

Dass es sich bei der Energiewende, die ihre Wunder vorwiegend durch Windkraft entfalten sollte, von Anbeginn um nichts anderes als um eine „große Luftnummer“ handelte, beschrieb der „Spiegel“ schon anno 2004 in einer Titelgeschichte. Aber das war in der für den Spiegel noch ziemlich goldenen Ära des robusten Chefredakteurs Stefan Aust. Unter Austs erfolgsfreien Nachfolgern geriet eine Entzauberung grüner Wunschgespinste nie mehr in die redaktionelle Diskussion, geschweige denn ins Blatt. 

Sei’s drum. Die Energiewende in ihrem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf. Und wenn das Ganze dann irgendwann kollabiert, wie die DDR wegen Erschöpfung der finanziellen Ressourcen, dann sind alle, die den Kladderadatsch angerichtet haben, längst tot. Beziehungsweise in Staatspension, auf einem Aufsichtsratsposten oder in einem EU-Spitzenjob. 

Wie Kinder in den Müllbergen von Neu-Delhi

Interessanter finde ich, unlängst unterwegs in Hotspots der Windradseuche wie Husum, Dithmarschen und dem Cuxland, die Frage, wie wohl die heute Jungen auf bereits fertiggestellte Wüsteneien blicken. Und wie das die nächste, noch gar nicht geschlüpfte Generation tun wird.

Die nach uns kommen, vermute ich, werden kaum noch eine Vorstellung davon haben, wie Landschaften einstmals ausgesehen haben, vor dreißig, vierzig oder sechzig Jahren. Wer nichts anderes kennt als eine kaputte Umgebung, hält diese für den Normalzustand. Sicher, der eine oder andere wird gelegentlich historische Fotos betrachten und sich wundern. Wo sind da all die Türme, die nachts rot blinken? Ein Horizont ohne Rotoren, ja gibt’s denn sowas?

Aber vermissen, nein, vermissen werden sie die alten Zustände nicht. Wie Kinder, die in den Müllbergen von Neu-Delhi oder Nairobi aufwachsen, auch keine Erinnerung, nicht mal eine Ahnung davon besitzen, dass es an den Backwaters von Kerala oder im Amboseli-Nationalpark anders ausschaut. Die Kinder von der Kippe wären nicht mal imstande, sich einen Villenvorort in Indien oder Kenia auszumalen, weil sie nie einen betreten haben. Ein gleichaltriger Kollege erzählte mir mal, dass es spannend für ihn war, nach dem Krieg in den Ruinen von Hamburg-Altona zu spielen. „So viel zu entdecken!“ 

Dass das Verrückte als neue Normalität unaufhaltsam vorankommt, erschließt sich sogar dem langjährigen Konsumenten deutscher Fernsehhausmannskost. Noch vor ungefähr 15 Jahren waren Produzenten von launigen Küstenkrimis oder von Schmonzetten der Liebe-am-Meer-Klasse darauf geeicht, für die Außenaufnahmen landschaftliche Sahnestücke aufzutun. Immerhin gilt diese Form von TV-Bespaßung nebenher als regionale Tourismusförderung und wird dafür aus diversen Töpfen gefördert. 

Im Fall der ZDF-Serie „Der Landarzt“ funktionierte das prächtig. In den 297 Folgen, die zwischen 1986 und 2012 gedreht wurden, rutschte so gut wie nie ein Windrad ins Bild. Nur die wogenden Schilfgürtel der Schlei, Segelboote, sanfte Hügel, Rapsfelder, alte Häuser. Freilich war die Gegend um die Schlei so gut wie nicht gebeutelt vom Windwahn. Sie ist erstaunlicherweise bis auf den heutigen Tag fast frei davon, wie ich neulich feststellte. Aber das wird bestimmt noch! 

Das Rauschen der Windräder von der Tonspur tilgen

Spielten TV-Spiele an anderen Gestaden, etwa in Ost- oder Nordfriesland, mussten die Kameraleute bei Schwenks gut aufpassen, dass keine Rotoren ins Bild kamen. Location scouts achteten darauf, Außendrehs nicht in die Zentren des Schreckens zu legen. Gern filmte man im Garten einer hyggeligen Reetdachkate, wo dichtes Gestrüpp den Blick ins Weite verstellt. Das Rauschen der Windräder notfalls von der Tonspur zu tilgen, war ein Klacks.

Derlei Empfindsamkeiten sind passé. Offenbar sehen Fernsehmacher dafür keine Notwendigkeit mehr. In einer ansonsten ganz hübschen Krabbenfischer-Komödie aus dem Jahr 2017, vor Kurzem in der ARD wiederholt, radelt Axel Prahl dick und munter durch Windradfelder. Die Landschaft? Das reinste Elend, versteht sich. 

Wirklich? Oder sieht das nur für alte Knochen so aus? Aber, sind nicht gerade die Zuschauer von ZDF und ARD die Grauköpfigsten von jenen, die überhaupt noch fernsehen? Steht also auch der Oldtimer-Anteil der Bevölkerung bereits unter ästhetischer Vollnarkose? 

Alle Fragen offen.

„Eine brutalere Zerstörung der Landschaft, als sie mit Windkrafträdern zu spicken und zu verriegeln, hat zuvor keine Phase der Industrialisierung verursacht", hatte Botho Strauß in einem Spiegel-Essay geschrieben. Aber auch das ist sehr lange her, und Strauß hat längst aufgehört, als Stichwortgeber für eine Gegenströmung zum rotgrünen Mainstream zu taugen. Bocksgesang hat Ruh. Es gebricht an Böcken. Ein Sarrazin macht noch keinen Frühling.

Natürlich hätte einer wie Strauß, dessen Betrachtungen abzudrucken der Spiegel heutzutage einen Teufel tun würde, sowieso keinen Stich mehr im Spiel. Wer Windräder ablehnt, so läuft das mediale Framing, leugnet den Klimawandel; wer den Klimawandel leugnet, ist ein Klima-Nazi und wählt wahrscheinlich AfD. Da aber die Nazikarte inzwischen denn doch etwas abgerammelt ist, hat sich die Windradlobby was Neues einfallen lassen, um die ab und zu noch aufflackernde Kritik an ihrem kecken Treiben zu parieren. 

Die Bakuisierung der Landschaft als Schönheitskur

Wird irgendwo ein neuer Windpark ans Netz gebracht und in der Lokalzeitung, wo seine Profiteure inserieren, mit den handelsüblichen Lügen laudiert („Kann eine Stadt von 8000 Einwohnern mit Strom versorgen“), dann wird die Umgebung zum Event geladen. Meist gibt es irgendwas für lau, Würstchen oder so. Peanuts, die kommen à la longue wieder rein. 

Strategisches Ziel ist die Gewöhnung an das Hässliche, gefolgt von dessen Affirmation. Dem erwähnten Welt-Autor Büscher verschlug es die Spucke, als ein alter Kumpel aus der Grünenszene ohne Weiteres zugab, selbstverständlich seien Windräder hässlich. Aber: “Ein Gesicht wird erst schön durch kleine Fehler. Allzu perfekt ist es kalt. So ist es auch mit Landschaften, unberührt sind sie kitschig. Erst durch menschliche Eingriffe, und ja, Wunden, werden sie schön, etwa durch Windräder.“

Die Bakuisierung der Landschaft als Schönheitskur, das ist Dialektik vom Feinsten. Hätte man Diedrich Rusch, den Maler mit der Aversion gegen das Stahlgebilde am Oste-Fluss, rechtzeitig mit dieser Idee infiziert – manche seiner Bilder wären vielleicht anders ausgefallen. Und ich hätte mir keinen Rusch an die Wand hängen können.

Frage: Würde dieser Rusch, lebte er heute, irgendwann anfangen, die jetzt auch an der ehemals beschaulichen Oste 200 Meter hochragenden Wunden zu malen, welche eine Landschaft doch erst so richtig schön machen? Positiv: Bisher habe ich noch kein Kunstwerk aus meiner Region gesehen, welches die gewaltigen Monumente der Leugnung physikalischer Gesetze glorifiziert. 

Bin aber überzeugt: das kommt, das kommt.                                                         

Foto: Pixabay

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Stefan Leikert / 05.07.2020

“Grüne” Politik ist kulturlos. Ästhetik und auch Logik sind da fremde Begriffe. Und darin liegt dann auch die Chance: sie wird sich nicht am Leben halten können, weil sie sich nicht ans Leben hält. Dauert allerdings noch, bis es zusammenkracht.

Frank Holdergrün / 05.07.2020

Windräder sind heute nichts als Kunstwerke zur Darstellung heutiger Politiker: Sie drehen sich mit jedem Wind und kommen doch nicht vom Fleck. Der Sturm gewaltiger Entrüstung gegen diese Schandmale wird kommen.

Angela Seegers / 05.07.2020

Danke Herr Röhl. Jo, wir sind Auslaufmodelle, die noch so etwas wie Ästhetik im Geiste und auch in der Architektur kennengelernt haben. Mit einer spürbaren „Message“. In den letzten Jahren, angefangen hat es natürlich vor Jahrzehnten, ist es kaum noch zu ertragen. Muss aber ertragen werden, da es uns das „totale Glück und die Unabhängigkeit von anderen Strom erzeugenden Rohstoffen rsp Verfahren“ weis machen will. Im gleichen Atemzug wird, ganz kapitalistisch, daraus Gewinn geschlagen, die EEG Umlage. Diesen ideologischen Firlefanz verstehe wer will, ich habe die Schnauze voll. Ich kann aber auch nichts mehr dagegen sagen, dann bin ich eine Umweltsau, was ja nicht so schlimm wäre, aber bei Nazischlampe geht’s mir dann doch zu weit. Es sind wilde Zeiten. Verwirrte Geister, wohin das Auge blickt. Genießen Sie Ihren Rusch an der Wand Herr Röhl und lehnen sich zurück. Ist nicht verboten - noch nicht.

Rolf Mackenroth / 05.07.2020

Ich war kürzlich mit dem Wohnwagen auf einem Campingplatz an der Nordsee.I In der Nähe von Büsum. Grauenhaft. Eine Beleidigung für das Auge. Überall Windräder. Der Gedanke war wohl: Setzt Windräder in die Landschaft. Und jetzt? Windräder sind da. Aber wo ist die Landschaft? Ich bin dann weitergefahren. Insel Nordstrand. Auf der Insel selbst ist die Landschaft noch da. Aber dann: Nachts. Leichter Nordostwind. Und dabei ein ständiges “sch…., sch…, sch…”, also nicht gleichmäßig “scccccccchhhhh”. Selbst mit Ohropax noch zu hören. Ich wunderte mich. Weit und breit war kein Windrad zu sehen. Doch dann sah ich in der Ferne die Nachtlichter blinken. Das nervige Geräusch kam von einem Windpark, der etwa in 4 bis 5 Kilometer Entfernung nordöstlich entstanden ist. Die armen Leute, die noch dichter wohnen, tun mir wirklich leid. Das ist echter Terror, was mit denen gemacht wird.

Hjalmar Kreutzer / 05.07.2020

Wer stoppt diese Wahnsinnigen noch?!? Bis 2038 definitiv Ausstieg aus der Kohle, KKW nicht einmal als Reserve belassen, sondern mit voller böser Absicht durch Sprengen unbrauchbar gemacht. Alle Medien jubeln. Kritik an Regierung gibt es nur, weil 2038 angeblich zu langsam ist. Selbstbdie Lausitzer Kraftwerker und Kohlekumpel scheinen mit der Aussicht auf Abfindung und Umschulung ruhig gestellt. Woher soll verdammt noch mal der Strom kommen? Massive Einkäufe aus den Nachbarländern unabhängig von der Art der Stromproduktion, US-Fracking- und / oder russisches Erdgas, gezielte Flächenabschaltungen, wie noch in meiner Kindheit in den 60ern der DDR miterlebt? Wieso kommt es hier nicht zum Aufschrei, zu Massenprotesten? Alle Greta-Gaga? Meine Hoffnung ist nur, dass mich, Jahrgang 1957 im Jahre 2038 schon der Rasen deckt, gleichgültig wie viele Windräder darauf stehen. Nachdem ich wieder zu Atem gekommen bin, danke ich Ihnen für die Entdeckung des Malers Diedrich Rusch und wünsche Ihnen einen schönen Sonntag.

Rolf Lindner / 05.07.2020

Ich denke an ein Video der holländischen Rockband Golden Earring zu ihrem Titel “When the Lady Smiles”. Darin wird einem sexuellen Wüstling (Sänger der Band, Barry Hay) zur Therapie seines auffälligen Verhaltens ein Stück Gehirn entfernt. Am Schluss des Videos wird der Gehirnamputierte seligen Gesichtsausdrucks von einer Pflegekraft (attraktive Partnerin im Video) im Rollstuhl durch eine hässliche Industrielandschaft gefahren und gefragt: “Are you okay, Mr. Hay?”  Mr. Hays Antwort: “It’s so beautiful, so beautiful.” Ihr Kommentar: “It’s sure it is, Mr. Hay. It’s sure it is.” Ein besseres Gleichnis auf große Teile der deutschen Bevölkerung (von Volk kann man nicht mehr schreiben) kann ich mir nicht vorstellen. Und diese Teile wählen mehrheitlich als oberste Pflegekraft das Merkelmonster für ihr gehirnamputiertes Dasein. Da hat man noch tiefer gegraben als bei Mr. Hay.

Hansgeorg Voigt / 05.07.2020

Just am Freitag habe ich mir ein “Debrief” meines Chef-Chef angehört, dass unser Vorstand von uns wissen will, wie wir uns ein “New Normal” vorstellen könnten. Abgesehen von den mittlerweile tollen Themen zum Thema Gender und gendergerechter Sprache auf den Intranet Seiten der Firma, finde ich, dass unser Vorstand bereits ökologisch “gebrainwashed” wurde, denn unser CEO war öfter bei der Regierung und den Politikern. Und wer maximal kein Rückgrat hat und nur Angestellter ohne wirklich Unternehmensverantwortung ist, kann da nur hoffen, dass er das richtige sagt, denn sonst wird man von Louisa oder Greta medial gekillt. Mein “New Normal” sieht so aus, dass ich überwiegend von zu Hause aus arbeite. Das ist deshalb positiv, weil ich dann die zwanzig Windräder zwischen Euskirchen und Wisskirchen nicht sehe, die sich die meiste Zeit nicht drehen - so zumindest meine Erfahrung im “Old Normal”. Die Birne von Kohle und Atomausstieg scheint jetzt endgültig geschält zu sein und so sollte man meinen, dass Politik und “Wissenschaft” mal um die Ecke kommen, wie viele Solarpanels wird brauchen und wie viele Windräder wir in die Landschaft stellen. In einem lustigen 3D Planspiel könnte man die mal über die Sozialistische Ökorepublik Deutschland verteilen - vielleicht in Herzchenform. Leider muss man die Windräder auch näher an die Großstädte heranbauen, da man sonst diesen Pröll von Stromtrassen bauen muss. Ich setze da eindeutig auf die NIMBYs und die alimentierten Ökoverbände NABU, BUND und Greenpeace, denen es mit Feldhamster und Bachstelze gelingen wird auch das zu verhindern. Ach ja, hat eigentlich schon mal einer ausgerechnet, wie viel Kies und Zement wir für die Fundamente brauchen, d.h. wo Kies und Zement herkommen sollen - ein paar Löcher am Niederrhein (NIMBYs bereits vor Ort) und ein Ausbau von Lafarge in der Eifel (NIMBYs bereits vor Ort). Ich bin mindestens 10 Jahre zu jung! ;-)

Markus Schmitz / 05.07.2020

Schlimm, wie man schon in Gewohnheit versunken ist ohne es zu merken. Mein erster Gedanke beim Lesen der Überschrift, ohne den weiteren Text auch nur überflogen zu haben: “Es fehlt ein Windrad”. Erst mein zweiter Gedanke war: “Ein schönes Bild, eine Gegend die ich gerne besuchen würde, wo wurde es aufgenommen?”  Soweit ist es schon gekommen.

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Wolfgang Röhl / 19.04.2024 / 06:00 / 72

Künstliche Intelligenz vs natürliche Dummheit: Wer siegt?

Mainstream-Journalisten fürchten, dass ihre Jobs durch KI entbehrlich werden. Zu Recht. Die herrschende Meinungseinfalt können auch Maschinen bewerkstelligen. Doch ein paar Journos werden an Medienbord…/ mehr

Wolfgang Röhl / 03.03.2024 / 10:00 / 68

Ist Peak Woke schon erreicht?

Zeitgeist-Buster Alexander Wendt (Foto oben) untersucht, wie es zum Aufstieg der Moralbourgeoisie und ihrer Glaubenssätze kommen konnte. Und ob der Scheitel der Erwecktenschwemme mittlerweile überschritten ist. Wer…/ mehr

Wolfgang Röhl / 08.02.2024 / 06:00 / 119

Anständigenaufstände: Zwischen Sebnitz und Potsdam

Kampagnen von Medien und Parteien gab es schon immer. Gerne gegen Rechts. Aber manche Kreuzzüge entpuppten sich rasch als haltlose Flops. Eine Blütenlese im Dschungel der Empörungskulturen. „Eine…/ mehr

Wolfgang Röhl / 26.01.2024 / 06:15 / 53

Der „Putin-Schleimer“ und andere lupenreine Experten

Ein von der ARD gepriesener „Russland-Experte“ hat von dort viel Geld kassiert. Auch bei anderen Themen und Medien werden lupenreine Lobbyisten als „unabhängige Fachleute“ präsentiert.…/ mehr

Wolfgang Röhl / 17.12.2023 / 10:00 / 56

„Mikroaggression“: 50 Jahre Bullshit-Bingo

Während auf Straßen und in Schulen reale Gewalt explodiert, gehen akademische Linksradikale mit einem verstaubten Gewaltkonstrukt auf Weißen-Bashing. Mittels sogenannter Mikroaggressionen würden angeblich Marginalisierte ausgegrenzt,…/ mehr

Wolfgang Röhl / 02.12.2023 / 06:15 / 81

Den Schuss nicht gehört. Deutschland im Krimiwahn

Ohne Krimi geht der Deutsche nie ins Bett. Verrückt: Je stärker die reale Kriminalität steigt, desto lieber lassen sich Menschen von fiktiven Krimistoffen oder Podcasts…/ mehr

Wolfgang Röhl / 30.10.2023 / 06:00 / 61

Umfrage: Glanz und Elend der deutschen Journos

Endlich durch eine Studie bewiesen: Journalisten sind viel besser als ihr Ruf. Sie vermitteln das Geschehen unparteiisch anhand verlässlicher Quellen, befähigen Menschen zur Meinungsbildung, beleuchten…/ mehr

Wolfgang Röhl / 09.10.2023 / 06:00 / 49

Fernsehen: Wenn die Weltrettung zum Flop wird

Der Bundesverdienstkreuzträger, Planetensanierer und Corona-Fanatiker Dirk Steffens verwurstet bei RTL die einstige Edelmarke GEO zu einem albernen Öko-Brei. Die gute Nachricht: Seine Show geht geradewegs den Quotenbach…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com