Irfan Peci, Gastautor / 30.04.2019 / 13:30 / 32 / Seite ausdrucken

„Was der Islam ist, bestimmen wir!”

Am letzten Donnerstag war ich zu Gast in der Talkshow „Talk im Hangar 7“ des österreichischen Senders Servus TV. Unter den Gästen war eine Dame namens Ferah Ulucay, die als Generalsekretärin des Islamrates Schweiz auftrat. In dieser Diskussion habe ich folgendes gelernt: Wenn unangenehme Fragen gestellt werden und kritisch nachgehakt wird, gibt es seitens solcher Vertreter des Islams nur noch eine komplette Diskursverweigerung.

Sobald man das übliche Programm, welches man in Deutschland auch von anderen Vertretern muslimischer Verbände kennt, nicht zulässt, indem man unterbricht und kritisch nachfragt, wird der Diskurs einfach mal so verweigert.

Mit dem „üblichen Programm“ meine ich das Vorspielen der Opferrolle. Die Muslime sind nur Opfer einer islamophoben, rechtsextrem durchsetzten Gesellschaft. Dafür werden sogar falsche Zahlen und Statistiken verbreitet, so sprach Frau Ulucay von „600 Islamisten“ in Deutschland, in Wahrheit sind es alleine über 11.000 Salafisten und davon rechnet man ganze 2.240 dem islamistisch-terroristischem Personenpotenzial zu, denen man laut Bundesverfassungsschutzpräsident Haldenwang „jederzeit einen Anschlag zutraut“, wie er kürzlich in einem Interview erklärte.

Doch Frau Ulucay ging noch weiter: Es sei alleine Sache der Muslime „den Islam zu definieren“, der Staat habe hierbei nichts zu sagen. Das mag vielleicht stimmen, wenn es um theologische Diskussionen geht. Was Frau Ulucay hier jedoch in Wirklichkeit sagen wollte, ist, dass der Staat nicht das Recht hat, den Muslimen irgendwelche Vorschriften zu machen und Grenzen vorzugeben, wie beispielsweise das von ihr erwähnte Schweizer Minarett- und Burkaverbot durchzusetzen. Das würde sie als Muslimin in ihrer Religionsausübung einschränken. Auf meinen Einwand, ein Minarett oder der Niqab seien nicht einmal im Islam selbst eine Pflicht, entgegnete sie nur spöttisch: „Ah, bist du jetzt Shaikh (Gelehrter) geworden“.

"Politischer Schauprozess"

Solche Islamvertreter haben es natürlich viel lieber mit Vertretern des linken politischen Spektrums zu tun, oder mit gewissen Kirchenvertretern, die sich allzu oft auf die Seite muslimischer Funktionäre schlagen, um den seit vielen Jahren geführten „interkulturellen Dialog“ nicht zu gefährden, der bislang eigentlich zu was konkret geführt hat?!

Kenner ihrer Ideologie oder Aussteiger wie mich, denen das Innerste ihrer Weltanschauung aus eigener Erfahrung vertraut ist, sind extrem unangenehm für sie und wirken entlarvend, wie auch viele Zuschauer im Kommentarbereich auf verschiedenen Seiten dazu festgestellt haben.

Kritische Fragen meinerseits wurden dann von ihr schlicht ignoriert und nicht beantwortet, wie beispielsweise:

Wie glaubwürdig ist ihre Distanzierung von islamistischen Terror, wenn sie Propagandavideos mit dem Vertreter der Al-Qaida in Syrien, Al-Muhaysni, drehen und dafür sogar einer ihrer Leute verurteilt wurde?

Als Antwort kam, es war ein „politischer Schauprozess“. Nach der Sendung saßen wir noch mal alle zusammen in der Bar/Lounge, wo ich sie fragte, warum sie die „Hilfsorganisation“ Ansaar in öffentlichen Videos verteidige, obwohl es vor Kurzem bundesweite Razzien gegen die Verantwortlichen gab, weil der Verdacht der Unterstützung der Hamas bestand, einer Terrororganisation. Auch das sei lediglich politisch motiviert und die deutsche Justiz habe keinerlei Beweise dafür, so Ulucay. Darüber hinaus wäre die deutsche Polizei bei den Durchsuchungen extrem brutal vorgegangen und hätte sogar einen 85-jährigen Mann am Boden gefesselt. Ja natürlich… ausgerechnet die deutsche Polizei! Die Polizei, dessen Sondereinsatzkommando aus Respekt vor Muslimen sogar bei Razzien(!) in Moscheen erstmal die Einsatzstiefel auszieht!

"Die Sunna-Beschneidung der Frau ist legitim"

Auf andere unangenehme Fragen, wie beispielsweise, wieso die Frauenbeschneidung auf der Seite des offiziellen Islamrates Schweiz  verteidigt werde, kam erst gar keine Antwort.

Ich zitiere aus der besagten Fatwa auf Seiten des Islamrates Schweiz:

„Die Beschneidung der Frau findet in der öffentlichen Diskussion fast ausschliesslich vor dem Hintergrund der „pharaonischen“ Geschlechtsverstümmelung  statt – so wie sie etwa in weiten Teilen Ostafrikas religionsübergreifend praktiziert wird. Doch gibt es neben dieser unislamischen, brachialen Variante auch noch eine moderatere, die durchaus in der islamischen Normativität verankert ist.

[…]

Die Gelehrten sind sich in der überwiegenden Mehrheit einig, dass die Sunna-Beschneidung der Frau islamisch legitim ist und dass sie durch die normativen Quellen belegt ist.“

Dazu gibt es noch einen praktischen Tipp:

*Rechtshinweis: Aufgrund der gesetzlichen Verbote von FGM in einigen Ländern, darunter auch der Schweiz und der Unklarheit hinsichtlich dem rechtlichen Status der Sunna-Beschneidung, ist es ratsam, dass man sich durch eine Fachperson beraten lässt, bevor man einen solchen Eingriff in Erwägung zieht.“

Dies zeigt, wie ernst man die Gesetze des Landes nimmt, sobald sie dem eigenen Religionsverständnis widersprechen.

Sobald einem die Fragen oder die Gegenrede nicht gefällt, verweigert man einfach den Diskurs, nachdem man zuvor noch zweideutig antwortet und versucht, die Zuschauer zu täuschen, die aber nicht so dumm sind, wie viele der muslimischen Vertreter denken. Sie bemerken diese Täuschung, wie man anhand der Kommentare sehen kann.

Frau Ulucay erwähnte irgendeinen ominösen Schweizer Islam-Hasser, der Waffen gehortet und es angeblich auf den Islamrat abgesehen hatte, aus Angst vor einer Islamisierung der Schweiz. Ich kenne diesen Fall nicht, meine Frage daraufhin lautete dann sinngemäß, ob nicht zumindest diese Angst nachvollziehbar wäre, da doch gerade sie eine Islamisierung der Schweiz anstreben.

Freudige Islamisierung

Erst nach mehrmaligen Nachhaken kam dann die zweideutige Antwort sinngemäß „Ja ich freue mich für jeden Menschen der den Islam annimmt“ woraufhin ich sie fragte „und was passiert wenn alle Schweizer dann Muslime sind?!“

Klar, das Ergebnis wäre eine völlige Islamisierung der Schweiz. Wieso ist die Angst vor einer Islamisierung schon „Islamophobie“, wie Frau Ulucay nachher behauptete, wenn sie indirekt zugab, genau diese Islamisierung auch zu wollen bzw. sich darüber zu „freuen“?

Auch gab sie eine sehr interessante Definition von Islamophobie wieder, nachdem es Islamophob ist wenn „Angst vor dem Islam gezielt geschürt wird und dadurch Verbote entstehen wie zum Beispiel das Kopftuchverbot, Minarettverbot, Niqabverbot usw…“

Anzumerken sei hier, die Angst vor dem Islam muss nicht von Nichtmuslimen erst geschürt werden, die islamistischen Terroristen tun bereits genug dafür.

Frau Ulucay versuchte anschließend, ihre Aussage etwas zu relativieren, indem sie sagte: „Ich habe kein Problem damit, wenn man den Islam sachlich, fundiert kritisiert.“ Daraufhin kam der berechtigte Einwurf von FPÖ-Politiker Maximilian Krauss: „Aber sie bestimmen was sachlich und was fundiert ist?“  Ulucay: "Ja! Weil ich als Muslimin definiere, was der Islam ist!"

Das heißt im Umkehrschluss, der souveräne Rechtsstaat hat in Sachen Islam und Muslime nichts mehr zu melden, sondern muss seine Souveränität an muslimische Vertreter wie Ulucay abgeben, die dann bestimmen, welche Gesetze Islamkonform sind und welche islamophob. Wenn es dazu kommen sollte, dann können wir uns vom Rechtsstaat, der Demokratie, dem Säkularismus und vor allem von der Freiheit verabschieden!

Foto: Pixabay

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Leserpost

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S. Marek / 30.04.2019

Sehr geehrter Herr Irfan Peci, da leider unsere politischen, medialen und theologischen IDIOTEN die ängstlich Ihr Maul halten, Symbole aller Religionen, außer der einen, in Rahmen der “Säkularisierung” verstecken bzw. entfernen wollen und den Islam als Quelle der Gewalt gegen jeden und alles “unislamisches” wie auch die extreme Frauenversklavung, sieh z.B. FGM, verneinen bzw. verniedlichen, bis es fast unmöglich wird aufklärend gegen diese Unwissenheit über den Islam und seine äußerst gefährlichen IDIOTEN vorzugehen?! Da diese von psychopathischen Eintrichter dieser äußerst barbarischen faschistoiden Ideologie instrumentalisieren werden, um für irgend welche im Paradies(?) versprochene 72 Weiber als IDIOTEN derselben Ideologie herhalten müssen, und sich als nutzloses Kadaver gehorsam in die Luft Sprängen bzw. andre Selbstmordattentaten verüben. Dabei schlachten sich diese “Islamgläubiger” unterschiedlicher Richtung auch fleißig untereinander, da die unterschiedlichen Islam Generäle die jeweils anderen als höchst “unislamisch”, nicht anerkennen und somit zur Ausrottung frei geben. Dadurch klappt es auch mit der islamischen Welteinteilung in “Land des Friedens”, d.h. unter islamischer Kontrolle, und “Land des Krieges”, d.h. alle restlichen Länder der Welt bis diese islamisch werden, auch nicht wirklich. Es ist eine Krux, da leider niemand vorhersagen kann wann und ob jeder beliebiger Moslem, männlich wie weiblich, plötzlich beschließt in den Jihad gegen die “ungläubigen” zu ziehen zu müssen. Dabei ist Jihad alles was den “ungläubigen” schadet bzw. diese endgültig eliminiert. Schwer zu sagen auf welcher Seite die IDIOTIE größer ist, da auch unsere Arschgeigen in den Visier der Islam Antreiber so oder so geraten werden

Martin Schott / 30.04.2019

Solche “Experten” wie Frau Ulucay sind nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Ralph Giordano hat es islamischen Verbandsfunktionären immer wieder auf den Kopf zugesagt: “Die kritische Methode ist dem Islam total unbekannt! Und Sie selbst geben hier das beste Beispiel dafür ab.” Dass sich linke Politiker und Kirchenleute im “interkulturellen Dialog” - der sich freilich fast ausschließlich um den Islam dreht - besonders hervortun ist rasch erklärt. Die Linken glauben, in den Muslimen neue Mündel gefunden zu haben, nachdem Proletariat und Arbeiterklasse so gut wie verschwunden sind. Und die Kirchen hoffen nach Jahrzehnten des schleichenden Bedeutungsverlusts auf Einfluss und Aufwertung durch ihr Engagement im “Dialog” mit den mächtigen Islamverbänden. Eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Kritiker stören da nur.

marc von aberncron / 30.04.2019

Ich finde Ihre Arbeit u. Ihre Beitraege wertvoll u. grossartig! Besten Dank! Weiter so!

Perry Eschwege / 30.04.2019

In diesem Zusammenhang könnte man auch mal an die sicher nicht wenigen denken, die ihren Glauben für sich leben, Kraft, Trost, Liebe daraus ziehen, ohne dabei andere zu nerven oder bekehren zu wollen, ohne Besitzansprüche und Alleinstellungsmerkmale setzen zu wollen. Wer auch nur die geringste Achtung für seinen Gegenüber empfindet, wird sein Verhalten nicht mit irgendeiner noch so gearteten Religion begründen.

Margit Schwanzer / 30.04.2019

Ich habe die Sendung auch gesehen und wieder viel gelernt: Nachdem ich immer wieder vermittelt bekommen habe, dass es DEN Islam nicht gibt, steht es offenbar einer amtierenden Salafistin zu, zu definieren,  was DER Islam ist und was er von einem Staat, einer mehrheitlich nicht-muslimischen Gesellschaft fordern darf oder gar muss.

Stefan Riedel / 30.04.2019

“...Ferah Ulucay, die als Generalsekretärin des Islamrates Schweiz auftrat”. Islamrat Schweiz? Dann doch lieber die schweizer Kuckucksuhr. Irgendwie glaubwürdiger.( Entschuldigung liebe Schweizer!)

M. Schneider / 30.04.2019

Die einzige Frage, die immer wieder gestellt werden muss, ist: Warum geben wir uns freiwillig auf, warum agieren wir in den meisten Fällen in vorauseilendem Gehorsam und knicken so oft ein, in der Rechtsprechung, im Umgang mit Straftätern mit Migrationshintergrund etc. etc. Immer wieder erleben wir die einseitige Rücksichtnahme auf die Opfermentalität von Muslimen. Können wirklich so viele derer, “die hier schon länger leben”,nur noch so wenig mit dem Begriff Freiheit” anfangen, dass sie gar nicht merken, wie sie uns allen vom links-grünen Meinungsdiktat Schritt für Schritt genommen wird und die Islamisierung langsam immer weiter voranschreitet ?  Gründe für diese Beobachtung gibt es reichlich, nur sie werden geleugnet und viel zu wenig diskutiert. Da ist Talk im Hangar 7 die Ausnahme, nur wer sieht das schon um die späte Zeit?

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