Danke Herr Heinsohn, für Ihren Beitrag, der mir hilft die aktuelle Lage in Venezuela im Koordinatensystem realistisch einzuordnen. Wie immer dürfte ich in meinem Denken, wie durch Ihren Kriegsindex zu grundlegenden Einschätzungen kommen, die die persönliche Lagebeurteilung drastisch verschärfen. Ich gehöre auch zu denen, die sich nach dem Fall des eisernen Vorhangs einem trügerischen Sicherheitsgefühl hingegeben haben. Erst, seit 2015 sehe ich klar, dass es Sicherheit nie wirklich gab und, dass es Sie nur für naive Erwachsene dauerhaft gibt. Erst durch Ihre Beiträge hier, ist mir klar geworden, dass die Zeit angebrochen ist, wo der Bürger sich wieder ernsthaft mit dem Thema Krieg und der eigenen Verteidigungsbereitschaft befassen muss. Der zeitliche Korridor für geeignete Debatten dürfte m. E. für ganz Europa langsam enden. Gerade vor dem Hintergrund, dass man im aktuellen US Präsidenten nicht mehr den sieht, der er qua Amt ist, nämlich einer der bestinformierten Menschen auf dem Planeten. “Mr Gorbatschow tear down this wall!” lässt permanent grüßen. Aber es ist wie im Sport, die meisten Zuschauer hören und kapieren nicht, was auf dem Spielfeld neben den ganz offensichtlichen Aktionen geschieht. War die Ansage von Präsident Bush wirklich so anders, als zwischen einem Freistoßschützen, der beim Fußball dem Torwart vorher zuruft, wo der Ball einschlägt? Ja, Äpfel und Birnen, man muss Sie halt doch häufiger vergleichen, mindestens der Unterschiede wegen.
Wieso sollten die USA nicht wieder Partner in der Erdöl-Verwertung werden? Wenn es zu einem grundlegenden Regimewechsel in Venezuela kommt, dann ist eine strategische Umorientierung durchaus möglich. Aus den USA kamen ja entsprechende Signale.
Die Gegenwart Venezuelas, die Zukunft Deutschlands !?
Der Blick nach Venezuela ist für uns wie ein Blick in die Glaskugel. Unsere wohlstandstragenden Industrien werden gerade sukzessive abgewickelt, und auch das Glücksministerium ist nicht mehr in weiter Ferne. Man hat bereits begonnen, den politischen Focus auf das Glück bzw. Unglück der zu Regierenden zu lenken indem man die Einsamkeit hervorhebt, die es zu bekämpfen gibt. Die Lösung wird aller Erfahrung nach in ungefähr so aussehen, dass man die Einsamen in geeigneten Wohnformen mit geselligem Charakter zusammen bringt, um mit dem frei gewordenen Wohnraum das Wohnungsproblem für die weniger Einsamen zu lösen. Klingt zu abstrus? Nicht abstruser als Vieles, das die Regierung Merkel in den letzten Jahren angestoßen und durchgepresst hat. Und noch sehr harmlos gegen das, was manchen Grünen und Linken so vorschwebt.
So witzig ein gluecksministerium erscheint, so bezeichnend ist es. Die Vorstellung, dass der Staat glueck erzeugen kann, ist das Grunduebel auch unseres staatsverstaendnisses. Genau darin liegt das eigentliche Problem verborgen. Denn, um auf staatlichem Weg glueck zu erzeugen, muß der Staat entscheiden, was glueck ist. Genau diese Vorstellung eint alle rousseauisten aller Zeiten: Sozis, gruene, Nazis. Allein, was glueck ist, ist dann Gegenstand der Auseinandersetzung. Da es keine allgemeingültige Antwort auf eine solche Frage gibt, gewinnt der Streit manichäische Züge und die vernunft tritt ab. Folge ist notwendig, dass die Wirtschaft ruiniert wird. Schaut auf Venezuela und ihr schaut in die Zukunft des merkelschen und macronschen Europas.
“Deshalb wollen wir erreichen, dass der übergroße Wohlstand unseres Landes, die großartige wirtschaftliche Entwicklung, die unser Land seit 2005 genommen hat, allen zugutekommen kann und allen zugutekommen wird.” Aus der Regierungserklärung Merkel vom 21.3.18. Wenn ich jetzt noch an ihre Äusserung denke: “unser Wohlstand wird sich ändern, aber so, daß wir dies nicht als Verlust erleben werden” - dann wurde bei uns doch das Glücksministerium schon längst eingeführt. Schwarze, rote, grüne, gelbe Sozen scheinen doch alle den gleichen Sockenschuß zu haben. Und nein, es ist nicht nur einfach Pech, von solchen Leuten regiert zu werden. Erlebe das höchste Glück, indem du deinen Wohlstand mit der ganzen Welt zu teilen bereit bist. Fehlt nur doch der Zusatz, da der Islam ja zu Deutschland gehört: Und auf den Teil der sich nicht als Frau fühlenden Bevölkerung warten im Jenseits gewiß überirdische körperliche Freuden, die ihn für Alles entschädigen werden.
Wie gut, dass wir so etwas in Deutschland nicht brauchen. Hier ist jedes Ministerium und jeder Abgeordnete für das Glück der schon länger und noch nicht so lange hier Lebenden verantwortlich. Die Grünen kümmern sich zusätzlich noch um das Glück von Biene und Blume (eine heftige Mehrbelastung). Dazu dann noch die Glücksritter in Brüssel, manchmal ist es kaum auszuhalten. Der “World Happiness Report 2018” (den gibt es tatsächlich!) zieht die Schlussfolgerung “je zufriedener die Einheimischen sind, umso glücklicher sind auch die Zuwanderer”. Wenn also mal wieder einer mit dem LKW in einen Menschengruppe fährt liegt es nur an uns, wir haben ihn einfach nicht glücklich genug gemacht.
Ein “Amt für leere Versprechen” muss geschaffen werden- da ist der Erfolg leicht zu überprüfen. Nicht nur in Venezuela!
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