Wolfgang Meins / 06.05.2019 / 14:00 / 22 / Seite ausdrucken

Warum wissenschaftliche Standards? Es geht doch gegen Menschenfeinde!

Kürzlich  publizierte die 2017 mit sage und schreibe gut 175 Millionen Euro Steuergeldern geförderte SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) eine weitere „Mitte-Studie“. Der düster bis mystische Titel: „Verlorene Mitte – Feindselige Zustände“. Als „zentrale Ergebnisse“ dieser Befragung präsentierte die FES unter anderem eine Verschlechterung von negativen Meinungen gegenüber Asylsuchenden und - in den letzten fünf Jahren konstant gebliebene -  „menschenfeindliche Vorurteile“ gegenüber Sinti und Roma. Dieses Mal scheinen die Autoren den Bogen jedoch etwas überspannt zu haben, denn die stramm auf anti-rechts getrimmten Ergebnisse stießen sogar bei SPD-Gabriel und ZDF-Kleber auf Kritik. 

Aus kritisch-sozialwissenschaftlicher Sicht drängt sich in der Tat die Frage auf, ob man es hier lediglich mit forschungsmethodischer Inkompetenz gepaart mit ideologischer Verblendung zu tun hat oder ob das Machwerk gar von vornherein in betrügerischer Absicht erstellt wurde. Wer sich genauer über die wissenschaftliche Mängelliste informieren will, findet hier und hier weitere Belege. 

Ein besonders dicker Klopfer ist zweifelsohne die Dreistigkeit, mit der die Antworten bei den folgenden zwei Fragen interpretiert werden: (a) „Bei der Prüfung von Asylanträgen sollte der Staat großzügig sein.“ (b) „Die meisten Asylbewerber werden in ihrem Heimatland gar nicht verfolgt.“ Stimmt man Aussage a nicht zu, was sachlich schlicht geboten wäre oder stimmt man Aussage b zu, was die sachlich richtige Antwort wäre, landet man im Topf derjenigen, die „asylsuchende Menschen“ abwerten. 

Stimmt man der Aussage „Sinti und Roma neigen zur Kriminalität“ zu, wird das als Beleg für eine „menschenfeindliche“ Einstellung gewertet. Tatsächlich handelt es sich bei dieser Aussage um eine zwar massiv tabuisierte, gleichwohl offene Frage, die erst einmal empirisch zu überprüfen wäre. Eine Zustimmung wäre nur dann bedenklich, wenn der Sachverhalt einer Kriminalitätsneigung bei Sinti und Roma falsch sein sollte. Denn nur dann würde es sich um ein „Vorurteil“ handeln. Träfe der Sachverhalt hingegen zu, dann könnte es noch um die Frage gehen, ob diese Kriminalitätsneigung unzulässig verallgemeinert wird, man also jede einzelne Person dieser Gruppe für kriminell erachtet. 

Das alles ficht die Studien-Autoren unter der bewährten Leitung von Psychologie-Professor Andreas Zick – dem langjährigen Vorsitzenden des Stiftungsrates der Amadeu Antonio Stiftung – aber nicht an. Sie nehmen einfach ihre Meinung beziehungsweise. ihr Vorurteil zum Maßstab und diffamieren dann die Abweichler mit dem unsäglichen Hass-Begriff „Menschenfeind“. Steht der in der Rangreihe unerwünschter Haltungen eigentlich vor oder hinter dem „Tierquäler“? Und wie verhält sich der „Menschenfeind“ eigentlich zum „Staatsfeind“?

Vermintes Gelände

Bisher hat sich in der Bundesrepublik niemand an die Aufgabe gewagt zu klären, wie kriminell die in Deutschland lebenden und/oder die sich hier vorübergehend aufhaltenden Sinti und Roma nun tatsächlich sind. Diese Unterlassung dürfte aber nicht nur an der Feigheit der in Frage kommenden Wissenschaftler liegen, sondern entscheidend auch an weiteren Hindernissen: nicht gelistete ethnische Zugehörigkeit in Kriminalitätsstatistiken, Schwierigkeiten bei der Akquise von Drittmitteln, Gefährdung der eigenen Karriere durch ein solch politisch nicht korrektes Vorhaben und die Befürchtung, die Ergebnisse könnten den „Rechten“ in die Hände spielen. 

Auch bekämen die Forscher es wahrscheinlich mit dem Vorsitzenden des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose zu tun. Denn wenn tatsächlich einmal über irgendwelche kriminellen Aktivitäten seiner Schutzbefohlenen an relativ prominenter Stelle berichtet wird, kann man ziemlich sicher sein, Herrn Rose, am nächsten Tag in der Tagesschau oder anderen Qualitätsmedien zu begegnen. Sein Sound klingt immer sehr ähnlich: relativierend, die Opferrolle hervorhebend, damit an die Schuld Deutschlands erinnernd und natürlich, dass „gerade jetzt die Gefahr von Gewalt gegen Sinti und Roma in Deutschland“ bestehe.

Kurz gesagt: So lange es offen ist, ob Roma und Sinti tatsächlich eine besondere Affinität zur Kriminalität haben, ist es nicht zulässig, aus bejahenden Antworten auf eben diese Frage auf Vorurteile, Abwertungstendenzen oder gar Menschenfeindlichkeit zu schließen. Genauso wenig wie es zulässig wäre, aus der Verneinung einer besonderen Kriminalitätsneigung von Roma und Sinti eine feindliche Gesinnung gegenüber Justiz und Polizei herzuleiten. 

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Wolfgang Richter / 06.05.2019

Was die fragliche Affinität zu Krimininalität der im letzten Absatz genannten Ethnien angeht, gibt es bereits aus den 1980ern sog. “Bonusurteile”, die in der Urteilsbegründung dazu ausführten, daß selbige bekanntermaßen ein anderes Verständnis von “Eigentum” haben als die hier schon länger Lebenden. Da ist die Bewertung einer Handlung als kriminelles u./o. strafwürdiges Delikt wohl nur völlig relativ. Das findet aktuell seine Fortsetzung bei “Kinderehe” , “Ehrenmord” und sonstigen zugewanderten Problemfeldern.

Gertraude Wenz / 06.05.2019

Dass die ethnische Zugehörigkeit in Kriminalitätsstatistiken nicht gelistet ist, zeigt doch nur, wie sehr man fürchtet, dass es da Auffälligkeiten geben könnte, die man im willkommenstrunkenen Deutschland nicht sehen will. Die Politiker sind so dumm, dass sie das noch nicht einmal merken oder so überheblich (und verantwortungslos), dass sie glauben, WIR (die Bevölkerung) würden es nicht merken! Übrigens sind Vorurteile besser als ihr Ruf und waren und sind (!) immer nötig, um sich in einer oftmals feindlichen Umwelt zu behaupten. Man war/ist auf Erfahrungswissen von anderen und sich selbst angewiesen, um eine Situation/einen Menschen einschätzen und entsprechend handeln zu können. Vorsicht war /ist meistens angebracht. Alle Vorurteile (die Wissenschaft spricht von Stereotypen) haben einen durch Erfahrung gewonnenen Kern, also einen kognitiven Aspekt, der dann mit der neuen Erfahrung abgeglichen wird. Neuere Forschungen haben gezeigt, dass Stereotypen sogar recht genaue Abbilder der Wirklichkeit sind. Die Korrelation zwischen Stereotyp und Wirklichkeit beträgt bei ethnischen Stereotypen etwa 0,7. Wer sich für diese spannende Thematik interessiert, ist bestens bedient mit dem Buch: “Völkerpsychologie” des Historikers und Anthropologen Andreas Vonderach.

Aquiel Atreides / 06.05.2019

Zum Thema Menschenfeinde. (Geht das auch umgekehrt?) Nein, vergib ihnen nicht, (denen die an der Steuerung sitzen) denn sie wissen alle ganz genau was diese anrichten. Dies, wenn es um Manipulation und gelenktes Denken geht. Wie wäre es der Realität ins Auge zu schauen, dies von und durch jenen die mit Migranten, Migration aus aller Herren Länder jeden Tag zu tun haben. (Wann gibt man diesen Stimmen Gewicht?) Ein Bild wenn ich dies hier so zitieren darf, obwohl der ganze Artikel gelesen sein sollte. Schliesslich geht es nicht nur um Roma oder Sinti, es geht auch um eingeprägte Weltanschauung und, Ehrenkodex und vieles mehr. (liest das übrigens irgendwer in den jeweiligen Regierungen, oder macht man gefällt die Augen vor der Wahrheit zu?) „Während ein überproportional hoher Anteil von Zuwanderern im Aufnahme- und „Willkommens“-Land seiner Gratisversorgung und kostenlosen Rundumbetreuung schwere Straftaten begeht, importiert ein anderer großer Teil im Stile von Siedlern seine reaktionären und grundrechtswidrigen Sitten und Bräuche in Gestalt von Kinderehen, Zwangsheiraten, Verwandtenehen und Beschneidungspraktiken. Als Grundlage hierfür dient oftmals das hartnäckige Festhalten an Clanstrukturen und der islamischen Scharia als unantastbare Richtschnur. Viele muslimische Schüler betonen stark ihre sozialisatorisch eingeimpfte männliche Gewaltbereitschaft, würdigen deutsche Mitschülerinnen und Mitschüler herab und bekunden Verständnis für islamisch-patriarchalisch motivierte Ehrenmorde. Mit Nachdruck weisen wir darauf hin, dass die medial verbreiteten schönfärberischen Narrative über Flüchtlinge als durchgängig „arme“ „hilfsbedürftige“ und „dankbare“ Menschen sowie generell das pauschale Stereotyp von den „friedliebenden Muslimen“ nicht der Wahrheit entsprechen.“ Artikel: „Pressemitteilung der „Initiative an der Basis“ zur neuen Mitte-Studie“ der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung“ 30-4-2019.

Thomas Taterka / 06.05.2019

Wichtiger als alles andere ist der Hinweis darauf,  daß solche ” kunstvollen Aufklärungen” im intellektuellen ” MILIEU ” einer stasibelasteten Vergangenheit entstehen.  Und ganz allgemein gilt der Grundsatz : WIR WÜNSCHEN KEINE BELEHRUNG VON LEUTEN MIT DRECKIGER VERGANGENHEIT . Oder deren Trabanten. Schon gar keine ” Psychologie “. Ohne vollständige Aufklärung dieser Vergangenheit kann es keine Diskussion geben- Punkt IHR SEID DURCHSCHAUT !!! Es kann NICHTS diskutiert werden ohne Wiederherstellung des Vertrauens. Die Bundesrepublik ist nicht der Nachfolgestaat der DDR. Und solche Manipulationsversuche sind absolut inakzeptabel. Trotzdem - netter Versuch.

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