Peter Grimm / 07.02.2020 / 13:20 / Foto: U.S. Department of State / 67 / Seite ausdrucken

Warum muss Uschi nicht zurücktreten?

Diese tollen Tage in Thüringen ändern so manches. Wurde die AfD bislang in nahezu allen Medien und den meisten Politikern als rechtspopulistisch bezeichnet, so handelt es sich seit ihrer Stimmabgabe für den FDP-Politiker Thomas Kemmerich unüberhörbar oft um „Faschisten“. Offenbar ist es besonders schlimm, wenn Rechtsausleger einen Liberalen wählen.

Aber unabhängig vom Wandel der Sprache wird allenthalben der Eindruck vermittelt, dass es für einen Amtsinhaber quasi unausweichlich ist, zurückzutreten, wenn er sich mit Stimmen von Rechtspopulisten hat wählen lassen. Aber stimmt das? Hat es vor Thomas Kemmerich keinen Deutschen und keine Deutsche in einem Wahlamt gegeben, das er oder sie nur dank rechtspopulistischer Stimmen antreten konnte?

Im Pulverdampf des aktuellen medialen Trommelfeuers übersieht man zuweilen vieles, und so bedurfte es auch bei mir erst des Hinweises eines Freundes auf die Wahl von Ursula von der Leyen zur EU-Kommissionspräsidentin durch das EU-Parlament. Was schreibt da das Handelsblatt im Juli des letzten Jahres?

Ihren Wahlsieg hat Ursula von der Leyen vor allem den Rechtspopulisten zu verdanken. Denn die Stimmen aus den proeuropäischen Fraktionen hatten nicht für eine Mehrheit gereicht.“

Warum hat im Sommer eigentlich niemand Uschis Rücktritt gefordert? Oder darf man sich von manchen Rechtspopulisten wählen lassen und von anderen nicht? Oder darf sich die eine von Rechtspopulisten wählen lassen und der andere nicht? Irgendwie entstehen laufend neue Fragen in diesen Tagen!

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Peter Holschke / 07.02.2020

Das waren eben andere Faschisten.

Brigitte Miller / 07.02.2020

@Thomas Holzer in diesem Fall , dass AfD Ramelow wählen würde, gäbe es sofort Erklärungen, warum es in diesem Fall ein muss und opportun wäre, die wahl anzunehmen.

Waltraud Köhler / 07.02.2020

Wenn zwei das Gleiche tun ist es noch längst nicht dasselbe. Uschi wurde von Merkel in die EU entsorgt damit sie sich in Deutschland nicht verantworten muss für ihre Taten. Da kamen die Stimmen der Rechten gerade zu pass. Kemmerich dagegen wollte weder den Beratern noch den Parteichefs dienen, sondern hatte wohl soetwas unmögliches vor, wie dem Land und dem Volk zu dienen - so jemand muss vernichtet werden.

Karla Kuhn / 07.02.2020

Was schreibt da das Handelsblatt im Juli des letzten Jahres?  „Ihren Wahlsieg hat Ursula von der Leyen vor allem den Rechtspopulisten zu verdanken. Denn die Stimmen aus den proeuropäischen Fraktionen hatten nicht für eine Mehrheit gereicht.“  “Warum hat im Sommer eigentlich niemand Uschis Rücktritt gefordert? Oder darf man sich von manchen Rechtspopulisten wählen lassen und von anderen nicht? Oder darf sich die eine von Rechtspopulisten wählen lassen und der andere nicht? Irgendwie entstehen laufend neue Fragen in diesen Tagen!”  Das ist wie bei der ZWEIKLASSENMEDIZIN, der eine bekommt sie wenn nötig, der andere muß drum kämpfen.  Die BEGNADETE Frau Leyen hat ja immerhin schon bei DREI Ministerien bewiesen, wie es geht, ohne jede Kompetenz sich hervorragend über Wasser zu halten, bei der BW hat sie wohl ihr DIPLOM errungen, SO gut ist ihr der fast Untergang gelungen, daß die armen Kerle nicht mal neue Stiefel erhalten und mit BRAVOUR hat sie doch bis HEUTE ihre UNSÄGLICHE MILLIONEN BERATERAFFAIRE überstanden, WER sich da über die läppischen paar RÄÄCHTSPOPULISTEN (was sind eigentlich Rechtspopulisten ? Populus das Volk ergo das rechte Volk welches sich ans Recht hält, ergo ein richtiges Volk, wer ist dann das falsche ?? Die Politiker ?? ) erregt, ist wahrscheinlich im Falle Leyen kein Demokrat. Wer sich aber über den FDP MP echauffiert, der ist in den Augen der “Elite” ein richtiger Demokrat. Und Merkel, die “Oberdemokratin” schnurrt ihren Blödsinn ZEH OH ZWEI BELASTEND sogar noch aus Südafrika herüber. WANN KOMMT DIESE FRAU, die jetzt schon so abgearbeitet (von was ? ) aussieht , jedenfalls für mich ENDLICH AUFS ALTENTEIL ?? WIR “POPULISTEN” sollten Ihr höflichst aber SCHNELLSTENS dabei helfen !  Martin Rühle, sehr gut !

Karl Dreher / 07.02.2020

Die Frage stellt sich doch nicht! Immerhin wurde eine GUTMENSCH*IN (in Lübeck: GUTMENSCH:IN) gewählt. Ironie aus: Quod licet Iovi, non licet bovi (sinngemäß: “Was ‘Kasernen-Barbie’ erlaubt ist, ist ihren Kritkern noch lange nicht erlaubt”). Wikipedia schreibt dazu: Der Spruch stellt das Handeln Jupiters, des höchsten römischen Gottes, dem eines Rindviehs oder Ochsen gegenüber und spricht die aus ihrem jeweiligen Status resultierenden unterschiedlichen Befugnisse an. Folglich soll zum Ausdruck gebracht werden, dass bei der Bewertung von Handlungen nicht diese selbst, sondern der Handelnde im Vordergrund stehe. Linksrotgrüne nebst Mutti und AKK wie Christian L. nehmen das aus meiner Warte sinngemäß genauso für sich in Anspruch ... aber auch bspw. GAUland (zB beim KfZ-Parken).

Karin Adler / 07.02.2020

Von Rechtspopulisten gewählt zu werden, ist nicht verwerflich, wenn es der größten Staatsratsvorsitzenden im fedidwgugl-Land genehm ist. Dann gibt es auch keinen Aufschrei in den Medien, von Links und Merkels Sturmtruppen (Antifa) müssen auch nicht eingreifen. Das ist Demokratie definiert in Deutschland. Warum verstehen Sie das nicht, Hr. Grimm?

Andreas Mertens / 07.02.2020

Also wirklich .. was erlauben! Haben sie denn nicht den Bauernhof der Tiere gelesen. Natürlich sind alle Tiere gleich, aber manche Tiere sind eben gleicher. Schon die Römer lehrten den zurückgebliebenen Barbaren => Quod licet Iovi, non licet bovi.  Brüssel ist eben das neue Rom. (zumindest glaubt es das)

Karsten Dörre / 07.02.2020

Herr Grimm, solch Konstellation hat man beim Fernsehsender Phoenix (Phoenix-Runde, 6.2.20, 22:15 Uhr) zur thüringerschen MP-Wahl so erklärt: nur wenn die Stimmen mehrheitlich von Rechtspopulisten bei einer geheimen Wahl jemanden ins Amt hieven, sind Stimmen von Rechtspopulisten nicht akzeptabel. Sind es nur paar wenige, fällt das unter den Mantel der geheimen Wahl und sei hinnehmbar.

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