Analogie: Auch die Höhe null Meter über Meer kann man nicht messen oder definieren. Die Höhe des Meeresspiegels wird beeinflusst durch Wetter, Klima, Meeresströmungen, Winde, Temperaturen, Gezeiten. Letztere sind von der Sonne-Mond-Erde-Konstellation abhängig, und die ändert sich minütlich. Es heben und senken sich aber nicht nur die Meere, sondern auch die Landmassen und die Meeresböden - durch tektonische Aktivitäten. Man kann nun versuchen, das alles zu simulieren, zum Beispiel so: Jemand füllt Wasser in eine Wanne, stellt diese auf einen Erdbebensimulator, lässt den laufen, und versucht jetzt, den Wasserstand in der Wanne zu messen. Viel Glück! Wie will man also eine Meereshöhe null definieren können? Wenn nun gesagt wird, dass der Meeresspiegelanstieg in letzter Zeit im Durchschnitt 3,4 mm/Jahr betragen und sich gegenüber früher beschleunigt habe, setzt das doch die Kenntnis dieses absoluten Nullpunkts voraus, von dem aus diese Veränderungen des Meeresspiegels gemessen worden sind. Meiner Meinung nach ist das unmöglich.
Polemik eines Nicht-Experten und manipulative Pauschalisierungen sind weder Achse-Niveau, noch hilfreich, sondern verschleiern das wesentliche. Volkswirtschaftliche, physikalische und viele andere Durchschnittswerte – bis hin zu politischen Umfragen – können selten aus sämtlichen Einzelwerten gebildet werden, was ihren Sinn nicht aufhebt. Entscheidend ist, ob Methodik und Messpunkte in Bezug auf die zu ermittelnde Größe hinreichend, also „repräsentativ“, und möglichst um fremde Einflüsse bereinigt sind. Messreihen unter denselben Voraussetzungen können sehr wohl relative Veränderungen zu Tage fördern, die einen Erkenntniswert haben. — Temperature.global ist eine anonyme Webseite, offenbar interessegeleitet und möglicherweise mit Steve Milloy verbunden, von dem wohl auch die Satelliten-Story stammt. Temperature.global nutzt „unadjusted surface temperatures“ aus einem Netzwerk global ungleich verteilter Messpunkte. 30-Jahre-Durchschnitte mit aktuellen Messwerten zu vergleichen, scheint methodisch unsinnig, da Veränderungen im Pool der Messpunkte wetterunabhängig eine Veränderung der durchschnittlichen Messwerte bewirken. — Vorhin hatte ich mit einer Schülerin zu tun, die illegal Klimastreik-Plakate („1,5-Grad-Ziel“) an fremdem Eigentum ankleisterte. Hätte ich sie auf diesen Artikel hinweisen können, um ihr und ihrer Schulklasse fachlich etwas zum Nachdenken mitzugeben? Leider nein.
Sehr verehrter Herr Gorus, ich finde,daß Sie es sich mit Ihrer Kritik an der globalen Durchschnittstemperatur etwas zu einfach machen. Sehen Sie ,ich habe mich schon seit Längerem auf einem ähnlichen Gebiet(natürlich auch streng wissenschaftlich)umgesehen,nämlich der Durchschnittstelefonnummer von Koblenz seit den 60er Jahren. Während die durchschnittliche Nummer in den 60er Jahren bei ca.67465 lag,stieg sie in jeder folgenden Dekade Um ca.10%,sodaß Sie in den 70ern bei ca.74432 angekommen war ,bis sie nun in den 20ern des neuen Jahrtausends die 100000er Marke überschritten hatte.Ob das Ganze nun einer Kausalität oder einer Korrelation unterliegt,werde ,ich noch herausfinden,aber ich werde es mit Sicherheit nicht veröffentlichen-es könnte zu viele Menschen verunsichern.
@Thomas Szabó—Folgen Sie der Spur des Geldes! Wer profitiert von den inzwischen hunderten von Milliarden, die überall im Westen in den letzten Jahren für den Humbug zum Fenster rausgeschmissen wurden?
@ Dr. Thomas Dörfler, ich hatte auch schon hin und wieder im Sinn des Artikels kommentiert. Aber wir kommen nicht weiter. Der Unsinn ist weit verbreitet. Neulich hatte man doch den heißesten Juli seit 120 000 Jahren, wohl gerechnet nach dem ewigen Saurierkalenlender, ermittelt.
@ Herbert Priess - ” und der Meeresspiegel ist seit 2005 um 3,7cm gestiegen” - Und je nach Region ist auch das noch fraglich, denn bei den “uns” verkauften Inseln der Südsee, die angeblich langsam absaufen, immerhin nach persönlicher Anreise von Bärbock und Cl. Roth vor Monaten noch mals bestätigt, könnte es sich real um eine Absenkung de dortigen Erdmassen handeln, denn meines Wissens schiebt sich die Ozeanische Platte unter die kontinentale Asiens. Aber das zu Verstehen sind die beiden genannten Damen offenbar zu wenig “kreativ”. Und sicher spielt es auch noch eine Rolle, daß der Export von vor den Küsten “abgebaggertem” Sand als Baumaterial für finanziell potentere Länder dort ein gängiges Geschäftsmodell ist. Aer wer will das schon wissen, auch wenn die Folgen diesbezüglich “Menschen gemacht” sind, aber vor Ort und nicht durch deutsche Energiewirtschaft.
Gegen die Klimareligion kommt man leider genauso wenig mit Fakten an wie den den anderen Religionen. Wobei alle Religionen auch ein ganz profanes Geschäfts- und Macht-Modell sind. Religion für die kleinen Doofen, Geschäft und Macht für die cleveren Großen. So geht eben die Weltgeschichte. Schon immer.
Die WELT verbreitete heute ein Kompilat der DPA mit dem Titel “Schlechte Nachricht für Klimawandel-Skeptiker”, denn in einer Studie wird erklärt, die Breite von Baumringen sei kein verlässlicher Indikator für Warmphasen und damit sei unabweislich widerlegt, dass es im Mittelalter schon einmal wärmer gewesen sei als jetzt, im Juli: “Damit sei eine natürliche Klimaschwankung als Ursache für die aktuelle Erwärmung praktisch ausgeschlossen.” Bestimmt hat Hitzeminster Kalle die Studie nachts, wenn wir nichts Besseres zu tun haben, als arglos zu schlafen, für uns gelesen hat. Von heißer Luft zu keine Ahnung geht es dann im Text aber auch schon in wenigen Absätzen, da maximal lokale Wetterphänomene beschrieben werden. Die ganz, ganz neue und praktisch unfehlbare Gewissheit menschgemachten Wandelklimas gälte erst einmal nur für die Nordhalbkugel, dann nur noch für Skandinavien, schließlich nur noch für Fundstätten von Baumproben. Weitere Untersuchungen wären also nötig - Forschungsgelder, ick hör euch trapsen. Aber die Autoren legen noch eins drauf. Denn ihre Studie würde perfekt “die Klimamodelle” (wir erinnern uns an “die Zahlen”) beweisen. also deren Richtigkeit beweisen. Peinlich nur, dass die hier herausgeforderte Idee der “Messung” von Temperaturen mittels Baumringbreiten, um die die Klimahysterie störende mittelalterliche Warmzeit zu denunzieren, noch wenige Jahre vorher von prominenter Seite als Methode galt, “die Klimamodelle” (wir erinnern uns: “die Zahlen”) als ganz exakt zu beweisen, wie hier in: “Baumringe bestätigen: Klimawandel verschärft Dürren seit 1900” (National Geografic, 6.5.2019)!
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.