Ohne Betrachtung der Conditio Humana geht’s halt nicht. Die Kirche und die Philosophen wissen es seit Ewigkeiten: Der Cocktail an “Lastern” ist bei jedem anders, aber die Trägheit gehört, in unterschiedlichem Ausmaß, immer dazu. Das “Energiesparprogramm”, eben. Wer davon eher stärker betroffen ist, tut gut daran, links zu wählen, denn da gibt’s lecker Umverteilung ..., aber natürlich keine Gleichheit.
“Aber unsere Gesellschaft in ihrer Gesamtheit zu kritisieren, ist sinnlos” —- Dem stimme ich nicht zu. Das private Geldschöpfungsprivileg aus dem nichts ist die Ursache wachsender Vermögen auf der einen, wachsende Armut auf der anderen Seite. Städtische Krankenhäuser in den USA unterscheiden sich heute kaum noch von vielen in der sogenannten 3.Welt. Und daß der amerikanische Congress nach DOTT-FRANK-ACT noch als demokratisch bezeichnet werden kann, überlasse ich Propagandisten.
Friedrich von Hayek hat den Selbstwiderspruch derjenigen, die staatlich verordnete Gleichheit verlangen, in einem Satz zusammengefasst: da alle Menschen verschieden sind, bedeutet staatlich verordnete Gleichheit, dass der Staat alle Bürger notwendigerweise ungleich behandeln muss. Zu glauben, man könne mit erzwungener Ungleichheit Gleichheit erzielen, ist somit töricht.
Der intelligente Linke weiß, dass eine linke Gesellschaft keine Egalität herstellt, ja genau darauf baut er: er will endlich Herr sein. Der dumme Linke ist dagegen ein Schaf, das sich im Namen der Gleichheit scheren und schlussendlich schlachten lässt.
Es ist wichtig zu sehen, wo Ungleichheit überall zu finden ist. Das spricht nicht dagegen, auch einen Wettbewerb auszurufen, um z. B. g ü n s t i g e Steuerungskompetenz. Das machen die Schweizerischen Genossenschaften, die sagen: Ein CEO bei uns (der Migros, dem Coop), verdient nicht mehr als - - die Hälfte dessen, was er bei der Konkurrenz verdienen würde. Ähnlich verhält sich die Schweizerische Post: Herausforderungen für Petersons Denk-System anhand praktischer Beispiele: Keiner hat das letzte Wort…
Man darf wohl getrost annehmen, dass Gleichmacherei der menschlichen Natur widerspricht. Menschen unterscheiden sich. Deshalb ist das sozialistische Projekt wohl zu immer wieder neuem Scheitern verurteilt. Und bestraft man Ungleichheit, unterdrückt man das Menschliche. Davon ist der Liberale überzeugt. Deshalb verträgt sich Sozialismus und Liberalismus so schlecht. Entweder gleich oder frei. Beides zusammen geht nicht. Deshalb ist Fortschritt wohl nur unter liberalen Vorzeichen denkbar, und Stillstand unter sozialistischen.
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