Sehr interessanter Artikel. Dass es den vielen Philanthropen sehr häufig nur um das Aufbessern der eigenen Finanz oder des eigenen Images geht, ist ein viel zu selten diskutierter Punkt. Würden wir in einer Welt ohne Hilfsbedürftigkeit leben, hätten diese Leute kein Betätigungsfeld mehr. Insofern ist es in ihrem Interesse, diese Hilfsbedürftigkeit zu erhalten. Genau genommen, stehen die Philanthropen dieser Welt ihrem propagierten Ziel selbst im Weg.
Sehr geehrter Herr Seitz, Sie schreiben genau das, worüber ich mich schon seit Jahren so ärgere. Die Entwicklungshilfe für Afrika ist genauso ein Ausdruck des westlichen Zeitgeistes , wie die zur Zeit praktizierte Flüchtlingshilfe, ein sich Sonnen in der selbstgerechten Hilfsbereitschaft für die Bedürftigen der Welt. Aber man muß es schon von der Steuer absetzen können!!!! Würden alle die “Guten ” sich für ein gleichberechtigtes Wirtschaftssystem einsetzen, dann könnten afrikanische Bauern ihre eigenen Produkte besser vermarkten und wir müßten nicht gegen Massentierhaltung protestieren. Oder Monokulturen würden die Landschaften nicht ruinieren, wenn wir satten Europäer nicht dauernd einen anderen Biospleen in die Welt setzten. Wir müssen uns gewaltig ändern. Mit freundlichen Grüßen Marion Köhler
Man sollte vorsichtig sein, – das ist eines der Themen wo es wirklich drauf ankommt der Wahrheit so nahe wie möglich zu kommen. Sonst beharken sich nur zwei Lager. Die Bercihte über die Millenniumsziele, und das hohe Wirtschaftswachstum gerade auch südlich der Sahara, macht es für mich unwahrscheinlich dass es den Menschen dort schlechter geht als zum Ende der Kolonialzeit. Wobei man da sogar fragen müsste ob etwa eine Kolonialregime dann die bessere Lösung wäre? Die Wahrheit liegt wohl nicht in der Mitte, sie ist komplex. Offenbar gibt es aber im Westen Kreise die die öffentliche Meinung dominieren, für die es ein geradezu religiöse Bedeutung hat selbst 1. schuld an allem zu sein, 2. sich so mächtig zu fühlen dass man alle Probleme lösen kann, wenn man nur will und 3. “fremde Kulturen” beglücken zu müssen, notfalls auch durch Selbstaufopferung. Genauer genommen sollen sich die eigenen Mitbürger oder „der Staat” bis zum Letzten verausgaben. Man selbst sieht seine moralische Pflicht weitgehend erfüllt zu mahnen, gut bezahlt in der Hilfsindustrie oder den Medien- und Kulturbranche zu arbeiten, und gelegentlich steuerlich absetzbar zu spenden. Ds ist der gleiche Mechanismus wie im Zusammenhang mit der Immigrationskrise. Das Schwinden des Christentums in Deutschland wird begleitet vom Erstarken einer Ersatzreligion die ein süßliches Gemisch von Gottesglaube, „Empathie“ und Multikulti ist, wie Merkel. Göring-Eckardt und Ramelow in letzter Zeit zeigten. Wobei ich allerdings Merkel die Empathie nicht abnehme. Aber Heuchelei gehört ja zur Religion wie das Amen in der Kirche. Diese Quasi-Religion ist stärker denn je, versteht und outet sich aber nicht als Religion, wird aber ebenso unduldsam durchgesetzt. Sie ist eine Gefahr für uns selbst (je ärmer man ist desto mehr ist man davon negativ betroffen) und blockiert mit falschen Analysen auch Verbesserungen für Arabien und die 3. Welt. Es kann sein dass es wirklich nur noch echte Katastrophenhilfe geben sollte und ansonsten neue Ansätze, wie bessere Handelsverträge und Schließen von Steuerschlupflöchern. Die Quasi-Religiösen und die Profiteure der gigantischen Helferindustrie werden das aber vehement bekämpfen. Natürlich unter dem Deckmantel der „Humanität”. Dass mich dieses schöne Wort mal regelrecht anwidern könnte, hätte ich noch vor kurzem nicht für möglich gehalten…
Mit dem selbstdarstellenden Entwicklungshilfetourismus der abgehalfterten Prominenten gebe ich Ihnen recht, ansonsten haben Sie keine Ahnung! Die von Ihnen zitierten Afrikaner und wir haben es leicht mit einem vollen Kühlschrank, Bankkonto, einer vernünftigen Schulbildung im Hintergrund die Empfehlung auszusprechen, Afrika in Ruhe zu lassen. Mit dieser Unkenntnis der Verhältnisse gliedern Sie sich ein in die Reihe Grönemeyer und co. Mit freundlichen Grüssen
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.