Ich finde auch Herr Kulke, immer diese Aufregung vor jeder von oben verordneten Reglementierung ist überflüssig und zeitraubend. Wie Sie treffend ausführen; erst regt sich jeder auf, will sagen, echauffiert sich nahezu künstlich, um dann doch den ganzen verteufelten Braten zu fressen! Mann, was habe ich mich über das erste Windrad aufgeregt, und erst über jedes Folgende! Über den ganzen staatlich verordneten Klimairrsinn, der durchgezogen wird trotz der öffentlichen Empörung! Und jetzt zur Strafe wird nach dem Atom, auch noch Kohle verboten. Bald gibt es nur noch Wind, Sonne und staatliche Reglementierung. Und, ist deshalb bisher auch nur ein Windrad weniger gebaut worden? Ich bin ganz bei Ihnen, der gemeine Otto the Normalverbraucher erkennt nicht wirklich die guten moralischen Gründe rot-grün-linker Logik per se und - an. Er muß an die Hand genommen werden. Gemütlich von Stau zu Stau cruisen, von Geschwindigkeitsbegrenzung zu Geschwindikeitsbegrenzung, da macht der Individualverkehr wieder Spaß! Was??? Das paßt Ihnen nicht?? - Schnappatmung- dann nehmense dochn Zuch! Der kommt auch zu spät!
Sehr geehrterr Herr Kulke, Ihrer Argumentation kann man sich ja gar nicht entziehen, wenn man seit vielen Jahre Ihre Veröffentlichungen wegen iher Faktentreue und sachlich ausgewogenem Urteil schätzen gelernt hat. Ihr Plädoyer für T130 berücksichtigt aber nicht, dass sich nur ein Drittel der Verkehrsunfälle mit Todesfolge auf Bundesautobahnen ereignen. Und warum nicht Tempolimit 150 oder 120? Hat man denn vielbefahrene gefahren- und stauträchtige Autobahnabschnitte schon einmal als “Pilotprojekt” mit einem Tempolimit belegt und studiert, wie sich das auf Unfallgescchehen und Verkehrsfluss auswirkt? Gibt es wirklich die Hoffnung, dass auf zweispurigen Streckenabschnitten die Fahrzeuge bei T130 noch Platz auf der Autobahn finden werden? Ein generelles Tempolimit wird nämlich unweigerlich dazu führen, dass sich mehr Benutzer länger und gleichzeitig auf der Autobahn aufhalten und damit streckenweise deren Aufnahmefähigkeit überfordern werden. Das Verkehrsvolumen bleibt ja durch Tempolimit unverändert! Ein weiterer Aspekt gehörte erwähnt, zu dem die Versicherungswirtschaft anhand ihrer Schadensstatistiken präzise Auskunft geben könnte: Sind es tatsächlich die besonders großen, schweren, schnellen Fahzeuge, die einen statistisch herausragend hohen Anteil am Verkehrsunfallgeschehen auf Autobahnen haben? Ich glaube nein! - Schade, dass in hysterischen Zeiten mit drohenden und strittig begründeten Fahrverboten und ideologischen Anti-PKW-Kampagenen ein notwendiger Gedankenaustaussch über das generelle Tempolimit emotionslos kaum noch möglich ist.
Lieber Herr Kulke, Ihrem glänzenden Plädoyer für ein Tempolimit ist nichts hinzuzufügen. In Studien wird auch gezeigt, dass der Zeitgewinn bei unlimitierter Raserei (bei normalem Autobahnverkehr) so minimal ist, dass er gar nicht ins Gewicht fällt. Die Gegner des Tempolimits wollen nur eins: Rasen, rasen, rasen! Den Rausch der Geschwindigkeit spüren, an Grenzen gehen, sich fühlen wie Supermann/frau! Allen diesen eine Empfehlung: Werdet doch Rennfahrer oder rast über extra dafür eingerichtete Minirennstrecken! Die gibt es doch? Aber lasst die “normalen” Autofahrer in Ruhe (und am Leben)!
Vielleicht sollte man das mal mathematisch angehen. Ein Diagramm von 0-400km/h, mit zwei Kurven. Eine mit den tödlichen Unfällen pro Jahr auf Autobahnen, eine andere mit der Anzahl der Leute, die sich durch ein Limit bei X km/h eingeschränkt fühlen. Bei 1km/h gibt es sicher nur noch wenige Unfälle (auch das werden manche Fahrer noch verbocken), aber alle fühlen sich eingeschränkt. Bei 400km/h fühlen sich höchstens die 32 Bugatti Veyron Fahrer ein DE eingeschränkt, die Unfallzahl ist dann wohl genauso hoch wie jetzt. Irgendwo in der Mitte schneiden sich die Kurven, und das ist sicher nicht bei 130. Warum kein allgemeines Limit bei 180? Das würde die wirklich schweren Unfälle verhindern, und nur wenige wären dagegen bzw. betroffen. Als V8-Fetischist könnte ich mit einem 180-Limit leben, 250+ muss man auf öffentlichen Autobahnen wirklich nicht fahren. Oder ein gestaffeltes generelles Limit. Auf 2-Spurigen Strassen 130, auf 3-Spurigen 160, und auf 4-Spurigen 180km/h. Schliesslich ist die Geschwindigkeit an sich nur selten das Problem, ehr die Differenzgeschwindigkeit zu den anderen.
Falscher Ansatz, Herr Kulke, das Problem auf den Autobahnen stellen nur z.T, die sogenannten Raser dar, die übrigens wie am Wochenende wieder auf der A7 erlebt, mit mind. 120 km/h durch die Baustelle fahren. Die überwiegende Masse der PKW fahren auf unlimitierten Abschnitten einer dreispurigen Autobahn zwischen 120 und 150 km/h je nach Wahl der Fahrspur bei geringer Verkehrsdichte. Dass man mit 150 km/h überholt wird, kommt bezogen auf eine zurückgelegte Strecke von 10 km/h ca. ein- zweimal vor. Daher halte ich das Argument, dass das Fahren auf unlimitierten Autobahnen eine stressige Angelegenheit sei, nicht für stichhaltig. Das ach so entspannte Dahingleiten auf tempolimitierten Autobahnen in unseren Nachbarländern lädt vielmehr dazu ein, sich mit anderen Dingen nebenbei zu beschäftigen, zumindest aber mit nachlassender Konzentration zu fahren. Als Beispiel hierfür fällt mir ein Überholvorgang auf einer belgischen Autobahnen ein, bei dem ein belgischer PKW-Fahrer eine Strecke von 3 km benötigte, um an einem neben ihm fahrenden fast gleichschnellen Fahrzeug vorbeizukommen. Ich fuhr mit ausreichendem Sicherheitsabstand hinterher. Als ich das Auto schließlich passierte, sah ich den Fahrer beim Essen und gleichzeitig gestikulierend mit seiner Beifahrerin. Mag ein Einzelfall sein, könnten Sie jetzt einwenden, das ist derjenige, die mit unangepasster Geschwindigkeit durch Baustellen fahren, aber dann auch. Nur letzterem kommt man durch Geschwindigkeitskontrollen bei, dem unkonzentriert vor sich hin fahrenden Verkehrsteilnehmer, der ebenfalls ein Unfallrisiko darstellt, jedoch kaum. Und bitte, was ist denn so frevelhaft daran, mit 200 km/h über eine leere Autobahn zu brettern. 50g CO2 zusätzlich pro Kilometer? Sie sind doch schließlich ein selbsternannter Klimaleugner, also ist doch alles gut.
Viel Spaß beim Durchsetzen des Tempolimits bei islamischen Neubürgern. Dieser Vorschlag ist an Unfairness und Deutschenfeindlichkeit nicht zu überbieten, denn mit der gehörigen Portion Verachtung, mit der die Orientalen unserem Rechtssystem begegnen, wird sich von denen kaum einer an ein Limit halten (müssen). Bin überrascht, sowas auf Achgut zu lesen, aber natürlich froh über den Meinungspluralismus. Die Idee gehört trotzdem in die Tonne.
Wie gesagt: ein generelles Tempolimit braucht kein Mench. Kann mir vorstellen, dass es, wenn all die 130-oder-weniger-Verfechter konsequent RECHTS fahren würden, auch weit weniger Streß auf deutschen Autobahnen gäbe. Gerne bin ich schnell gefahren, was sich mittlerweile altershalber ein wenig gegeben hat. Denn: wen interessiert schon, wie hoch mein V6 springen kann? Den meisten Ärger verursachten meiner Erfahrung nach notorische Schläfer auf den linken Fahrspuren, und die, die hinter einem LKW herausziehen, um tapfer errungene 5 km/h beschleunigen, und sofort nach erreichen der Überholspur den Blinker setzen ... Immer aber habe ich darauf geachtet, niemanden zu gefährden. Ich kann, der STVO entsprechend, “rechts” wie “links” (Stichwort Rechtsfahrgebot) Niemand muß mir also noch mehr vorschreiben als ohnehin schon. Ich brauche keinen Nanny-State (hab ich schon). Schlußendlich wäre zu fragen: sind wir ein Volk von Idioten, dass man das Vernünftige immer vorschreiben muß?? Was für eine besch*** Welt ...
Ich würde mich ja gern überzeugen lassen gegen ein allgemeines Tempolimit, aber sämtliche hier angeführten Gegenargumente sind hohl. Ich bleibe also bei meiner Ansicht: 140km/h auf Autobahnen. Noch dringender ist jedoch, die Krawall-Leicht-LKW (“Sprinterklasse”) wirksam zu entschleunigen auf max. 80km/h außerorts sowie die schweren LKW innerorts auf max. 40km/h. Die Zahl der Opfer dieser derzeit viel zu schnell fahrenden LKW ist sicherlich noch höher als die Zahl der durch ein Autobahn-Limit zu verhindernden Opfer.
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