›Chancengerechtigkeit‹ means, dass bei einem Marathon jeder mit dem Startschuss los laufen darf. »Chancengleichheit« bedeutet, dass man durch Planwirtschaft sicherstellen möchte, dass alle gleichzeitig durchs Ziel laufen. Dass Menschen unterschiedlich hart für ihre persönlichen Ziele trainieren, diese einfache Feststellung läuft dann bereits unter »Diskriminierung«. Mittlerweile werden sogar von 30.000 Finishern werden die meisten nicht gewertet, weil nur 10.000 Finischer*_Innen. Habe ich das so richtig verstanden? :)
@Andreas Rühl: Absolute Gleichheit in Jäger- und Sammler-Kulturen? Ich vermute nein. Während der Eiszeit wurde Großwild gejagt, worüber Knochenfunde Auskunft geben. Bei der Jagd musste man still sein um das Wild nicht zu vertreiben. Das verlangte nach einem einzelnen Entscheider. Es durfte keinen wortreichen Streit geben. Und doch musste koordiniert vorgegangen werden. Der Anführer bestimmte mehr mit Gesten als mit Lauten wie man sich dem Wild näherte. Alle anderen folgten ohne Vorbehalte zu hegen, denn schwächende Zweifel und Zögerlichkeit mindern den Jagderfolg. Für die Nachgeordneten gilt als höchster Wert: Maximaler Einsatz ohne selbst irgend etwas entschieden zu haben. Man folgte man wahrscheinlich gerne, denn Freude setzt Kräfte frei, die zweifellos vorhanden waren, wenn es gegen ein Mamut ging. Es bestand auch eine ausdifferenzierte Beisshemmung gegenüber dem Anführer, denn wie sollte ein einzelner sonst gegenüber einer Gruppe bestehen. Führungslosigkeit musste vermieden werden. Also genoss der Chef Ansehen und Schutz, so dass er gesund und kräftig blieb. Nach oben buckeln nach unten treten schwächte die Untergebenen in Ruhezeiten und schützte den Anführer. Starb er dennoch, dann musste die Lücke schnellstmöglich geschlossen werden denn in der Eiszeit konnte man wahrscheinlich nicht lange hungern. Die Eigenschaften des Anführers müssen also wie ein ruhendes Potential in den Nachgeordneten vorhanden gewesen sein. Nicht nur die Jagd verlangt nach Führung sondern auch der Krieg. So, vermute ich, war es im Falle des steinzeitlichen Mannes. Ich vemute keine Gleichheit. Alles hierarchisch. Ist heute noch so.
Die Gleichheit vor dem Gesetz ist ein intelligentes aber schwer umsetzbares Prinzip, obwohl es sich ganz einfach anhört. Die Gesetze müssen hinreichend abstrakt, widerspruchsfrei und einfach und klar formuliert sein, es darf keine Bevorzugung partikularer Interessen geben, wie etwa bestimmter Gruppen oder Stände. Die Gleichheit vor dem Gesetzt ist meines Erachtens kein moralisches Prinzip (was ist Moral?), sondern minimiert die innere Reibung in einer Gesellschaft und erhöht deren Effizienz. ++ Obwohl das Scheitern der Gleichheitsideologien eine empirische Tatsache ist (auch theoretisch erklärbar), will die Mehrheit der Menschen keinen liberalen Rechtsstaat. Solange die “Gleichheit” noch nicht realisiert ist, bringen irgendwelche psychologischen Prozesse die Menschen dazu den Verheißungen der Gleichheitsideologie zu folgen. Wenn die “Gleichheit” realisiert ist, dann ist es zu spät. ++ Wenn eine Gleichheitsideologie an die Macht kommt, dann entsteht in kurzer Zeit ein diktatorisch herrschender, privilegierter, hierarchischer Machtapparat, mit starker Tendenz zur Autokratie. ++ Wem nützt eine Gleichheitsideologie? (1) Gruppen, die noch “unten” sind, aber an die Macht kommen wollen, und damit an Privilegien. (2) Gruppen, die bereits an den Schalthebeln der Macht sitzen, um ihre Macht (und damit ihre Privilegien) unangreifbar zu machen. In der heutigen Zeit führt eine Gleichheitsideologie immer zu einem allmächtigen “Staat”. Im Klartext: Wenn ich auf einem privilegierten, steuerfinanzierten staatlichen Posten sitze, dann fordere ich “soziale Gerechtigkeit”, und erzähle meinen Mitmenschen irgendeinen Mumpitz über die bevorstehende Machtergreifung durch “Kapitalisten”.
Danke lieber Herr Prof. Habermann ! Das ist wieder einmal ein hervorragendes ” Grundsatzreferat” für den Liberalismus und meinen kleinen liberalen Club.
Es ist die Diktatur des Prekariats, bei den alten Griechen Ochlokratie genannt.
„Der Antirassismus entwickelte sich zur Zivilreligion der Post-Moderne, die mit anklagender Rhetorik permanent die Feindseligkeit aller gegen alle schürt.“ (Pascal Bruckner) Der Versuch, alles egal zu machen, Menschen zu verquoten, ist die Verlängerung des Marxismus in jeden kleinsten, auch privaten Winkel. Der Sozialismus, heute im Kleid des Anti-Rassismus, vernebelt kleine Hirne, seine Ziele sind achso lieb und moralisch, die Ausführungen immer menschenfeindlich. Gustave le Bon schrieb: “Wir sollten nicht darauf hoffen, dass die Absurdität der meisten sozialistischen Theorien ihren Triumph verhindert kann. Diese Theorien enthalten letztlich nicht mehr unwahrscheinliche Trugbilder als religiöse Überzeugen, die die Völker so lange beherrscht haben. Und weiter: “Mit all meinen Kräften verweigere ich mich dem Sozialismus, da er unvermögend, unmoralisch und nur dazu geeignet ist, Betrüger und Diebe hervorzubringen.”
Der Begriff “Chancengleichheit” ist nichts als eine Worthülse von Vielen. Sehr gerne benutzt von Typen, welche einer totalitären Regierungsform nicht abgeneigt sind. Es gibt noch andere Begriffe, wie Antifaschismus, der am Liebsten von denen gebraucht wird, die eigentlich nichts anders als selbst nur rot lackierte Faschisten sind. Es geht wohl bei “Chancengleichheit” eher um Gleichmacherei, aber nur für die Untertanen. Die Machthaber erheben sich selbst über das Volk und genießen ihre Macht in vollen Zügen. Faschismus, Kommunismus, Sozialismus ist im Prinzip nichts anderes als zentral gesteuerter Staatsmonopolismus. Die Machthaber unterdrücken, gängeln und beuten ihr eigenes Volk aus, in der Regel zum eigenen Vorteil. Es geht immer um das Gleiche, Macht und Reichtum für Wenige und Machtlosigkeit und Armut für den großen Rest. Die Chancen des Einzelnen hängen ab vom Wohlwollen der Herrschenden. Wer besonders “artig” ist, der bekommt dann gönnerhaft auch mal ein “Leckerli”, in Form einer Urkunde, einer kleinen Prämie und sonstiger “Auszeichnungen”. Schließlich muss man sich die vielen kleinen “Helfer”, Mitläufer, Spitzel, Denunzianten und sonstige nützliche Idioten “warm” halten. Das dient dem langfristigen Machterhalt. Wer dem Staat nichts mehr bringt ist wertlos geworden. Darum durften die meisten Rentner in der DDR auch ausreisen. Aus ihnen war nichts mehr heraus zu holen, sie kosteten dem Staat nur noch Geld. Auch diese Inklusion, begleitet von vielen phrasenhaften Wortschöpfungen, wird scheitern, weil sie wieder nur leere Hülsen sind und das ganze Experiment zum Schluss doch nur die altbekannte Wiederholung einer zig-Mal gescheiterten Ideologie ist.
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