Die Grünen werden aus Ablaßgründen (ich fliege zwar häufig und fahre SUV, aber zeige durch meine Wahl, dass ich für den Umweltschutz bin) und Wohlfühlgründen (seht her, was für ein guter Mensch ich bin) gewählt. Sie sind eine Partei für Menschen, die keine Probleme außer selbsterfundenen (Gender, Abgaswerte...) haben und weit weg von der Realität leben. Die kommende Wirtschaftskrise wird alle hart auf dem Boden der Realität aufprallen lassen und ihnen deutlich machen, was wirklich wichtig ist. Spätestens dann werden die Grünen nur noch eine geringe oder gar keine Rolle mehr spielen. Die Bedeutung der AfD als der Partei, "die schon immer gewarnt hat", wird zunehmen. Wird AKK, also Merkel 2.0, die neue Parteivorsitzende, setzt sich der Niedergang der CDU fort. Die Wähler wollen keine Fortsetzung der Merkel-Politikg. Das können die CDU-Delegierten aus vielen Umfragen entnehmen und werden hoffentlich Merz als denjenigen, der mit der Merkel-Politik (anders als Spahn und AKK) nichts zu tun hatte, wählen, obwohl er politisch eine "Black box" ist. Die Einschätzung von Nahles als "frisch und sympathisch" überrascht mich. Ich nehme sie als ordinär und - darin allerdings ähnlich wie Sie - als maximal inkompetent wahr. Aber ich weiß natürlich nicht, welche Ansprüche SPD-Mitglieder an ihren Parteichef stellen.
Die Grünen: Schulz lässt grüßen. Auch die FDP hatte früher sagenhafte Resonanz und ist dann so zusammengeschmolzen, dass sie nicht mal mehr in den BT kam. Die Grünen sind augenblicklich die Personifizierung vom amerikanischen Serienfernsehen gebahnter Vorstellungen, hochgeschrieben von 80% der Medien. Der Einfluss und Inhalt aber dessen, was aus den USA zu uns lange Zeit vorstellungslosen Europäern herüberkommt, wird sich ändern und letztlich die Grünen und die SPD in den Staub verwandeln, der sie in anderen Staaten von Haus aus oder inzwischen geworden sind (Italien, Frankreich, Österreich etc.) Dazu gehört es allerdings eines gesunden Patriotismus (also Nationalismus) wie es ihn in Ländern (z. Bsp. Italien) gibt, die regelmäßig von uns belacht werden, weil sie doch so bankrotte Konstrukte sind. Es erstaunt mich im übrigen, Herr Sarrazin, dass Sie glauben, vor allem die von vorn herein konservativen SPD-Wähler würden zur AfD tendieren. Das ist ein Trugschluss. Vielen geht nicht um Konservativismus im Sinne politischen Haltung. Es geht vor allen Dingen um Sicherheit und Recht, das gerade für diejenigen Bedeutung hat, die früher die Kernklientel der SPD waren, unter Missachtung von Regeln und Gesetzen mehr leiden als urbane Comealongs und "Eliten", also direkte Profiteuere des Staates und seiner Instituionen. Die damit ausgelöste Restitution wird am Ende weit mehr erfassen, als nur ein paar Regierungen, oder politische Lager, sondern ganze Denk- und Lebensweisen, unsere gesamte Vorstellungswelt in Kultur, Architektur und Kunst. Das dies nicht ohne Streit und Kampf, ohne Spaltung von statten geht, ist zwangsläufig. Deutschland wird dabei wahrscheinlich hauptsächlich kopieren und nachäffen - weil uns ja das moralische Recht fehlt, etwas anders zu tun. Ohne UN, EU und Globalisten wie Macron (ein zu recht ins Bodenlose fallender "Stern") aber werden die Grünen schließlich wie die SPD auf der Strecke vom Zug fallen oder einsam aussteigen müssen.
Wer soll der SPD eine Träne nachweinen?
Es ist in der Tat eine etwas verzwickte Situation derzeit. Warum? Weil es keine Demokratie mehr gibt in Deutschland. Die hat Merkel zerstört, um bis zum bitteren Ende weiter regieren zu können. Sie hat ja noch einen Auftrag zu erfüllen: Deutschland und Eiropa mit Migranten zu fluten. Zwar bekommen viele in der Union kalte Füße. Aber Merkels Auftraggeber haben vorgesorgt. Irgend wie hat man den Grünen Wachstumshormone verpasst. In welcher Form auch immer. Dagegen werden Millionen aufgewndet um die AfD zu zerstören. Die Unterschrift unter den Migrationspakt darf ja nicht gefährdet werden. Die SPD hat sich in dem Moment selbst zerstört, als sie wieder in eine GroKo eingestiegen ist. Wer es als Kanzler/ln fertig bringt, solche parlamentarische Mehrheiten hinter sich zu bringen, dass ein Misstrauensvotum scheitern muss, hat in der Tat einen festen Arbeitsplatz. Zum Schaden der Kanzlerpartei und zum Schaden Deutschlands und seiner Demokratie.
Der SPD fällt verdientermassen ihr grenzenloser Opportunismus gegenüber dem jeweiligen Zeitgeist bei gleichzeitiger Vernachlässigung der Anliegen ihrer eigentlichen Wählerklientel höchst verdientermassen auf die Füße. Angefangen vom engen Schulterschluss mit dieser unsäglichen Friedensbewegung in den 80er Jahren, die in der selbstbetrügerischen Analyse gipfelte, dass die Brandt/Bahr´sche Appeasementpolitik gegenüber Breschnew der Wiedervereinigung den Boden bereitet hätte bis in die heutige Zeit, wo ihr dieser Gender-Quatsch wichtiger ist als wahre Sozialpolitik, es passt nichts. Hat man von der SPD bisher z.B. ein Wort zur in die Urne gefahrenen Gesundheitspolitik gehört, zu dem Irrsinn, dass Krankenhäuser über irgendwelche Kapitalgesellschaften finanziert werden und Gewinne erwirtschaften müssen anstatt Menschen zu heilen? Nur ein Beispiel von vielen!
Ich habe gelesen, Nahles sei beim Debattencamp auf dem Catwalk gelaufen. Es gibt dazu aber keine Bilder. Glück gehabt? Dies nur nebenbei.Zu den Grünen fällt mir ein, dass ihr sensationeller Aufstieg etwas zu schnell geht. Trotz zehnjährigem Niedergang der SPD und Vergrünung der CDU blieben sie Special - Interest Partei zwischen acht und elf Prozent. Und nun größer Zwanzig? Was ist in den wenigen Wochen geschehen? Ich glaube eher an ein Gefühlsding. Solange die meisten Wähler Merkel vertraut haben, bekamen sie SPD- und Grünenpolitik mit Merkel als Sahnehäubchen, wenn sie nur CDU wählten. Man fühlte sich wohl und irgendwie war alles gut, sofern man nicht genau hinsah. Nun ist Merkels Ruf hin und was machen die Leute? Wählen die Grünen. Nette junge Leute, die sich nicht streiten, wie sie es bei CDU und SPD tun. Man fühlt sich wieder wohl und irgendwie ist wieder alles gut, sofern man nicht genau hinsieht. Es könnte eine Blase sein, die sich da aufbaut. Die Grünen als neue Volkspartei? Oder als die neue Partei derjenigen, die sich nicht wirklich mit Politik beschäftigen wollen?
Ich folge im wesentlichen Ihren Vorhersagen, Herr Sarazzin. Allerdings könnte die AFD Stimmen dazugewinnen, wenn sie einen charismatischen Sympathiefänger an ihre Spitze wählen würde. Eine Frau oder einen Mann, welcher den soliden, bürgerlichen Kern der AFD repräsentiert, nicht mit jeder Rede Steilvorlagen für die "Guten" gibt und damit potenzielle bürgerliche Wähler abschreckt. Zweitens könnte die AFD von einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation infolge einer Krise, wahrscheinlich einer Bankenkrise profitieren. Die Marxisten hatten den Krisenzyklus mit 10- 12 Jahren bestimmt. Das wäre dann noch vor 2021.
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