Wollen Sie erreichen, dass Erdogan Israel unterstützt? Dann müsste er seinen Glauben verlieren. Das wird er nicht tun. Politik ist nicht so, dass die USA sagen, was sie wollen, und es dann auch bekommen, weil sie ja Supermacht sind. Hier geht es nur ums eingrenzen. Kompromiss.
Ich las, daß Erdogan dem Nato-Beitritt Schwedens schon im Juli letzten Jahres zugestimmt hat.
Seit wann interessieren Grossmächte Menschenrechte? Niemand wird Grossmacht durch Wahrung von Menschenrechten. Und dass Biden Erdogan einlädt, verwundert keineswegs. Die USA umgarnen die Türkei - und zwar einzig und allein - wegen der regionalen Position des Landes am Zugang zum Schwarzen Meer. Man benutzt die Türkei, um die russische Einflusssphäre - im Extrem deren Durchbruch ins Mittelmeer - einzugrenzen. Dies ist der Grund für die NATO-Mitgliedschaft der Türkei, dies ist der Grund, aus dem insbesondere Deutschland seit Jahrzehnten zu Zugeständnissen gegenüber der Türkei gedrängt wird - incl. Aufnahme insbesondere von unzähligen Zuwanderern aus rückständigen türkisch/kurdischen Regionen. Erdogan könnte sich (fast) alles erlauben, in den USA wäre er trotzdem gern gesehener Gast. Europa ist schliesslich weit weg und der Atlantik ist breit und tief - mit der Distanz wächst die Toleranz. Der einzige Fehler, den sich Erdogan nicht erlauben dürfte, wäre die Drohung mit NATO-Austritt und “Überlaufen” zu Russland - in diesem Fall wäre ihm ein Schicksal a la Ukraine gewiss. Womöglich “eleganter” umgesetzt, aber im Effekt identisch. Grossmächte eben, machen wir uns nichts vor.
“Warum belohnt Biden Feinde und ignoriert Verbündete?” Weil Barack Hussein Obama es so will. Die USA sind das politische Grundübel dieser Welt. Alte ,weiße, kapitalistische Männer und ewige Sklavenhalter! Sehr hilfreich in diesem Zusammenhang: “The Democrat Party Hates America” von Mark Levin.
Der Autor hat, für Konservative schon fast die Norm, äußerst merkwürdige Vorstellungen davon wer die Freunde und Feinde der “Demokraten” sind.
Ich akzeptiere die Gründe für ihre Argumentation, kann aber die Schlussfolgerungen nicht gutheißen. In der Diplomatie ist nichts gefährlicher als der Abruch von Beziehungen, besser Biden nimmt die Einladung an, denn, wenn Politiker nicht mehr reden, wird es gefährlich. Zudem gibt es auch Türken, die keine glühenden Anhänger sind und im Gesamtzusammenhang, zählt noch die Geografie. Jeder, der es wissen will, erfährt durch Ihre und andere Arbeit die Hintergründe und Widersprüche, in denen sich beide Mächte verwickelt haben- sich unter Berufung und feierlichen Aplomb in die Wagenburgen der je eigenen überlegenen Moral zurückzuziehen führt zu gar keiner Lösung, eine Einladung annehmen löst nicht den Nahostkonflikt, schafft aber keine neuen Probleme.
Biden ist dazu kognitiv und psychisch nicht fähig. Er ist froh, wenn er weiß, welcher Wochentag gerade ist und freut sich ansonsten auf seinen nächsten Besuch in der Eisdiele.
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