Robert von Loewenstern / 08.09.2018 / 13:00 / Foto: Bene16 / 45 / Seite ausdrucken

Spaß für Kanalarbeiter

Möglicherweise zählen Sie nicht zu der Million Menschen, die das #wirsindmehr-Konzert live in Chemnitz oder online verfolgten. Dann quält Sie bestimmt die Frage, welche kulturellen Höhepunkte Sie verpasst haben. Kein Problem, das Achse-Service-Ressort hilft. Da wären zum Beispiel die Deutschrapper von K.I.Z. Hier ein Auszug aus ihrer Bühnendarbietung vom vergangenen Montag, mit freundlicher Empfehlung des Bundespräsidenten:

Ich war in der Schule und habe nix gelernt / Doch heute habe ich ein Affen und ein Pferd / Ich mach Mousse aus deiner Fresse / Boom verrecke / Wenn ich den Polenböller in deine Kapuze stecke / Die halbe Schule war querschnittsgelähmt von mein Nackenklatschern / Meine Hausaufgaben mussten irgendwelche deutschen Spasten machen / Gee Futuristic ich krieg Durchfall von die Bässe / Ich ramm die Messerklinge in die Journalistenfresse / […] 

Trete deiner Frau in den Bauch, fresse die Fehlgeburt / […] Hab ‘ne Kiste voller Gold und mach es regnen auf euch Schweine / Ist eine Frau nicht nackt, dann beschmeiss ich sie mit Scheine / Macht sie sich dann nackt, dann beschmeiss ich sie mit Steine / […] Eva Herman sieht mich, denkt sich, was‘n Deutscher / Und ich gebe ihr von hinten, wie ein Staffelläufer / Ich fick sie grün und blau, wie mein kunterbuntes Haus / Nich alles was man oben reinsteckt kommt unten wieder raus / […]

Lassen wir das Feuilleton sprechen

Bevor Ihr Blutdruck durch die Decke geht: Ist alles nur ein lustiger Spaß! Beziehungsweise Kunst. Beziehungsweise beides. Lassen wir das Feuilleton sprechen, das kann es besser erklären als wir. Die Edel-Lyriker von K.I.Z sind nämlich „bekannt für ihre provokanten Texte, die voll sind von Ironie und Sarkasmus, schwarzem Humor, Parodien und Übertreibungen“. Auf jeden Fall handelt es sich um Kunst, und dafür gilt nun mal: „Kunst ist Geschmackssache“, so die Sachverständigen von der „Neuen Westfälischen“.

Soll heißen: Heutzutage geht doch alles – solange es nicht „rechts“ ist, natürlich. Falls Sie immer noch ein gewisses Unbehagen ob mancher Formulierung verspüren, denken Sie bitte über Ihre Motive nach, denn: „Wer kritisiert, dass die Sprache der Widerrede zu vulgär sei, der möchte ablenken. Es ist die falsche Debatte. Es sind Nebelkerzen, privilegiertes Feuilletongelaber, während draußen die Faschisten den Arm zum Hitlergruß heben“, erklärt „Spiegel Online“.

Ähnlich sieht das auch die „Süddeutsche“. Es gibt am #wirsindmehr-Konzert rein gar nichts zu meckern – mit einer klitzekleinen Ausnahme: „Nun gab es am Montag tatsächlich etwas zu kritisieren, nur verschwiegen das sowohl die Welt als auch die FAZ. Die Tatsache nämlich, dass in Chemnitz fast keine Frauen und kaum Menschen mit migrantischen Hintergründen auf der Bühne standen.“

Aber sonst war alles feinste Sahne. Jetzt so weit klar bei Ihnen? Gut. Dann als Bonus zum Wochenende hier ein weiteres Stück K.I.Z-Kunst: „Urlaub fürs Gehirn“. Passt, oder?

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netiquette:

Dirk Jungnickel / 08.09.2018

Da würde jeder Psychiater das Handtuch schmeissen !

Karla Kuhn / 08.09.2018

Ergänzung zu Teil I : WAS würde geschehen, wenn solche “TEXTE”  bei einer AFD Veranstaltung “gesungen” würden ??  “Sage mir, mit wem du umgehst, so sage ich dir, wer du bist; weiß ich, womit du dich beschäftigst, so weiß ich, was aus dir werden kann.”  Johann Wolfgang von Goethe.

Peer Munk / 08.09.2018

Bei Leuten wie Jonas Leppin (Spiegel online) und Consorten ist alle Hoffnung vergebens und alle Mühe, durch sachliche Argumentation in die verstrahlten totalitären Hirne vorzudringen, sinnlos.

Karla Kuhn / 08.09.2018

Ich war in der Schule und habe nix gelernt / Doch heute habe ich ein Affen und ein Pferd / Ich mach Mousse aus deiner Fresse / Boom verrecke / Wenn ich den Polenböller in deine Kapuze stecke / Die halbe Schule war querschnittsgelähmt von mein Nackenklatschern / Meine Hausaufgaben mussten irgendwelche deutschen Spasten machen / Gee Futuristic ich krieg Durchfall von die Bässe / Ich ramm die Messerklinge in die Journalistenfresse / […] Trete deiner Frau in den Bauch, fresse die Fehlgeburt / […] Hab ‚ne Kiste voller Gold und mach es regnen auf euch Schweine / Ist eine Frau nicht nackt, dann beschmeiss ich sie mit Scheine / Macht sie sich dann nackt, dann beschmeiss ich sie mit Steine / […] Eva Herman sieht mich, denkt sich, was’n Deutscher / Und ich gebe ihr von hinten, wie ein Staffelläufer / Ich fick sie grün und blau, wie mein kunterbuntes Haus / Nich alles was man oben reinsteckt kommt unten wieder raus / […] Hat STEINMEIER sich mit diesem “SCHMUTZ”  auseinandergesetzt, bevor er den “Sängern” den “Heiligenschein”  verpaßt hat ? Und Merkel und ihr Anhang begrüßen SO EIN “KONZERT” als Gegendemo gegen RASSISMUS und HETZTE ? Dieses Lied ist eine einzige RASSISTISCHE Hetzerei. Ich hoffe, es finden sich genug Menschen, die dagegen juristisch vorgehen. !!! Diese Konzertbesucher wollen auch noch “wir sind mehr” sein ? Gott verhüte diese MEHRHEIT.  Die OB von Chemnitz muß dafür zur Rechenschaft gezogen werden für diese Hetze. Und Steinmeier sollte sich entschuldigen.  Eigentlich müßten alle Politiker, die diese ” “Volksverhetzung”- so sehe ich das, das ist Aufruf zur GEWALT !!( Trete Deiner Frau in den Bauch….....) in höchster Potenz ! SOFORT ZURÜCKTRETEN !!  “„bekannt für ihre provokanten Texte, die voll sind von Ironie und Sarkasmus, schwarzem Humor, Parodien und Übertreibungen“. Auf jeden Fall handelt es sich um Kunst, und dafür gilt nun mal: „Kunst ist Geschmackssache“, so die Sachverständigen von der „Neuen Westfälischen“. Schwarzer Humor ?? KUNST ?? Wahnsinn !!

Werner Arning / 08.09.2018

Auf der Bühne stehen kaum Musiker mit Migrationshintergrund? Wurden denn wenigstens ein paar Flüchtlinge hinzugeholt? Oder nicht einmal das? Für wen ist denn das Ganze? Alles nur für gutmenschelnde linke Deutsche? Feiern sie sich denn nur selbst? Erbauen sie sich an der guten Tat? Am heldenhaften Haltungzeigen? Oder mögen nur einfach junge Muslime diese Musik nicht? Haben diese ein ganz anderen Geschmack? Wussten die jungen Muslime überhaupt, dass es um sie ging? Oder hatten sie einfach an dem Abend nur schon was Besseres vor? Hätte ihnen ja zumindest mal einer Bescheid sagen können. Immerhin geht es ja um ihren Schutz vor Nazis. Auch das hätte ihnen doch mal jemand erklären können. Woher sollen sie das denn auch wissen? Man kann ja nicht alles erraten. So ein Flüchtling muss schließlich wissen, vor wem er sich zu fürchten hat. Und wer ihn beschützt. Und mit der Musik? Da muss er dann halt durch.

Jürgen Grandeit / 08.09.2018

Das Konzert war eine großartige Demonstration gegen die rechte Gewalt und eine “Hommage” an die Opfer, die getötet und schwer verletzt worden sind. 60 000 können doch nicht irren, oder?

Joachim Lucas / 08.09.2018

Da gab es noch so einen Künstler mit “sarkastischem”, “schwarzen Humor”: Ilja Ehrenburg (das Gegenstück zu Julius Streicher) aus der Sowjetunion, ein erprobter Kampfdichter des Kommunismus gegen die Deutschen während des Krieges 1941-1945. Hängt man seine Texte an das Affengestammel dieser, vom Staatsoberhaupt in D offensichtlich geschätzten “Musikgrößen” dran, wird man keinen Unterschied finden. Aber das Niveau dieser Menscheitsbeglücker war so zu erwarten, mehr ist bei diesem Abschaum nicht drin.

Petra Wilhelmi / 08.09.2018

Nun gut, Gossensprache und übelstes Kriminellendeutsch ist heutzutage also Kunst. Dekadenz in Reinkultur, würde ich dazu sagen. Wer über K.I.Z. und andere diverse Gruppen ins Kreischen gerät, wie die anwesende Jugend bei diesem ominösen Konzert in Chemnitz, der ist verloren und verdient seine Zukunft. Übrigens das Video wurde entfernt.

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