Quentin Quencher / 02.08.2019 / 16:00 / Foto: Alex Grech / 34 / Seite ausdrucken

Wann würdest du kämpfen, Papa?

„Wann würdest du kämpfen, Papa?“, fragte gestern eine meiner Töchter. Die Kinder hatten untereinander darüber gesprochen, was sie tun würden, wenn jemand sie töten möchte. Sie hatten die Nachrichten gesehen. „Kämpfen oder Wegrennen?“, schob sie als Frage nach. 

„Wenn ich allein bin, dann würde ich versuchen, schnell wegzurennen. Seid ihr dabei, würde ich versuchen euch zu schützen, dass ihr wegrennen könnt.“ So meine Antwort, eine bessere habe ich nicht. Ich gab ihnen dann noch ein paar Ratschläge für das Verhalten im öffentlichen Raum. „Verschafft euch einen Überblick über die Fluchtmöglichkeiten eines Ortes und lauft schnell weg, wenn Gefahr droht. Wird die Gefahr akut, schreit laut und lauft so schnell, wie es die Füße hergeben!“

Zu fünft – drei der Kinder, meine Frau und ich – standen wir am Küchentisch. Keiner wollte sich setzten, jeder schaute jedem in die Augen. Wir sprachen noch eine Weile darüber, es ähnelte dem, was man Entwicklung einer Strategie nennt: Wie verhalte ich mich wo mit welchem Ziel!

„Verdammt!“, fluchte ich laut, als die Kids wieder in ihren Zimmern waren, „ich will meinen Kindern keine Angst machen“. Aber ich will sie auch nicht buchstäblich ins Messer laufen lassen, wenn ich ihnen die Welt in der sie leben, dieses Deutschland heute, schön rede.

 

Zuerst erscheinen in Quentin Quenschers Blog „Glitzerwasser

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Leserpost

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Bernhard Freiling / 02.08.2019

Zu Anabel Schunkes Beitrag schrieb ich heute, ich könne um die Opfer nicht mehr trauern und ich könne auf die Täter nicht mehr wütend sein. Dummes Zeug. Jetzt lese ich Ihren Beitrag und denke an Gespräche mit meinem Vater zurück. Kein Wort in dieser Richtung, was…. wenn… An meine Gespräche mit meiner Tochter in den 1980ern. Kein Wort in dieser Richtung, was…. wenn… Und dann lese ich, worüber sich ein Vater heute mit seinen Kindern unterhält. Und es treibt mir die Tränen in die Augen. Dann überkommt mich grenzenlose Wut und ich stelle sehr wohl fest, daß ich den Regierungen Merkel, ihren sämtlichen loyalen Mit- und Zuarbeitern, sehr vielen Berichterstattern der Mainstream- und der öffentlich rechtlichen Systemmedien sehr wohl die Pest an den Hals wünsche. Oder einen strenggläubigen Moslem mit dem Messer an deren Gurgel. Dann erschrecke ich mich vor mir selbst.

Leo Hohensee / 02.08.2019

Allein, dass wir in unserem ehemals zivilisierten Land solche Befürchtungen gedanklich durchspielen, hat nichts mit Hetze zu tun - liebe Mainstream-Medien - es ist der Umgang mit Befürchtungen. Ein dreifach hoch auf Angela Merkel !

Sabine Lotus / 02.08.2019

Au Backe. Und dann auch noch den Kindern erklären, wie sich das so mit den Phönotypen verhält. Und dann bitte schön differenzieren, auch wo man mit wem darüber spricht, bzw. sprechen darf (Schule, Kindergarten, Verein, etc.). Da kommen interessante Zeiten auf die Eltern zu. Richtig schön ist, wenn das sogar schon beim Thema Trump losgeht.

B.Klingemann / 02.08.2019

Ich habe meinen Kindern gesagt, dass da draußen der Dschungel ist. Sie nahmen das ernst und fühlten sich ernst genommen. Und sie fühlten sich sicherer, weil vorbereitet. Bei mir gibt es keine falsche Verarsche mehr.

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