Mein Gott, der SPIEGEL! Er spiegelte einst die Wirklichkeit. Mal rauh, mal mit der feinen Klinge, aber meist mutig und kontrovers. Unser Land hat dieser Zeitschrift viel Aufklärung zu verdanken. Sie rieb sich an Regierungen und selbst der öffentlichen Meinung. Wenn man das erlebt hat, kann man nur erschüttert den Kopf schütteln: Welch ein Absturz in Belanglosigkeit. Und schlimmer: In tendentielle Berichterstattung! Die vergangene DDR lässt grüßen. Hofberichterstattung vom Feinsten. “His masters voice.” Nun denn: Gelernt ist gelernt… Aber nicht mehr mit meinem Obolus.
Sehr gut, Herr Steinhöfel, und auch sehr gut was Ines Schumann dazu schreibt. Auch ich vergleiche sehr gerne den Spiegel oder andere glorreiche Blätter mit dem Neuen Deutschland (Zentralorgan der SED). Generell kaufe ich keine Journalistischen Ärgernisse mehr, seit langem. Es gibt aber immer noch (oder vielleicht sogar immer mehr) guten, sogar sehr guten Journalismus. Man muß ihn suchen, man findet ihn. Das Markenzeichen ist: die Mächtigen hetzen gegen ihn.
Aus den Poren des Spiegel trieft und spritzt der faktenfreie Antiamerikanismus. Wenn das kein Populismus-Extremwunschtraum-Magazin ist, weiß ich auch nicht. Früher war es mal ein Nachrichtenmagazin, das Geschichte schrieb. Jetzt schreibt es nur noch Geschichten, von Nachricht keine Spur.
Wir gehörten viele Jahre zu den Spiegel-Lesern “Spiegel-Leser wissen mehr” -was für ein hirnrissiger Slogan aus heutiger Sicht - mehr Schwachsinn, ja! Das Fass zum Überlaufen und damit unseren Entschluss zur Kündigung des Abos brachten 2015 die Ausgaben “Dunkles Deutschland” und “Helles Deutschland”. Was dort an nicht mehr zu ertragenden Lügengeschichten und noch schlimmer als zu DDR-Zeiten im"Neuen Deutschland” aufgetischt wurde, war der Höhepunkt einer bereits länger andauernden traurigen Bergab-Entwicklung deutschen Journalistentums! Wobei zur Ehrenrettung des ND gesagt werden muss, dass jeder wusste, das in diesem Wurstblatt auch nur staatlich gewollter Müll geschrieben war. Von dieser Ausgabe an haben wir kein Spiegelheft mehr in die Hand genommen und für deren Schreiberlinge nur tiefste Verachtung übrig. Dieser Beitrag sagt uns wieder mal, wir haben alles richtig gemacht. Man kann nur inständig hoffen, dass immer mehr Leser die Nase voll von dem Staatsjournalismus haben und diese Zeitschrift ihre Existenzberechtigung in baldiger Zukunft verliert! Unseren Segen haben sie!
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.