Die SPD profitiert auch, wenn vor allem Grüne hinzugewinnen, denn sie strebt stets linke Mehrheiten an und es erhöht die Chancen auf eine eigene Regierungsbeteiligung, wenn bürgerliche Parteien (nur) durch eine Wahlrechtsänderung an Zustimmung verlieren. Das Problem mit dem Wahlalter liegt nicht nur an der mangelnden politischen, sondern auch der mangelnden wirtschaftlichen Reife: Ein Gymnasiast zahlt keine Steuern und begeistert sich daher schnell für hohe Ausgaben, die ihn nicht treffen. Es sind (wenig fortgeschrittene) Theoretiker, die kaum Lebenserfahrung und keinen Beruf haben. Davon abgesehen sind solche jungen Menschen (auch deshalb) noch stark auf Autoritäten geprägt wie Eltern, Lehrer oder auch dominante Freunde. Das hört (noch) nicht mit 18 auf - jedenfalls bei vielen. Doch ein früheres Mitbestimmungsrecht leitet sich daraus jedenfalls nicht ab. Zudem werden Jugendliche - mit Verlaub - tendenziell derzeit kindischer und nicht früher reif. Doch die Diskussion führen wir ja ohnehin unter dem falschen Lable: Wie Sie richtig erkannt haben, geht es den Linken wieder nur um einen Ausbau, einer Aktivierung des eigenen Wählerklientels. Alles andere, die Begründung ist nur Show.
Wenn als Prüfungsaufgabe in Politischer Bildung an einer ba.wü. Berufsschule der Prüfling für eine Maler- oder Fleischerlehre „beweisen“ soll, dass die AfD verfassungsfeindlich sei, kann ein 16jähriger, der von dieser Schule politisch indoktriniert wurde, keine vom Lehrkörper unbeeinflusste freie Wahl treffen. Jugendliche und Heranwachsende sind aufgrund der heutigen langen Ausbildungswege und abgebrochenen Ausbildungen und mehrfacher Aufnahme eines Studiums erst sehr spät wirtschaftlich und organisatorisch selbständig, manche Jungmänner noch mit 30 „Spielkinder“, wie u.a. im Buch „Generation Doof“ geschildert. Aus diesem Grunde bin ich mit dem Autor für ein Wahlalter erst nach Erreichen der Volljährigkeit, wissend dass auch dies eine willkürlich gezogene Grenze darstellt. Hinsichtlich des passiven Wahlalters gehe ich noch weiter und würde die Möglichkeit einer Kandidatur für politische Ämter aller Ebenen an den Nachweis einer mindestens fünfjährige. Berufstätigkeit nach dem Abschluss des Studiums oder der Berufsausbildung koppeln. Dies entspräche in meinem ehemaligen Beruf der Weiterbildung zum Facharzt, in anderen Berufen z.B. der Qualifizierung zum Meister. Nur so wären abgehobene Parteikarrieren vom Kreißsaal über den Hörsaal in den Plenarsaal zu vermeiden, wie bei einem Arbeitsminister, der nur Funktionär in Partei und Jugendorganisation war. Dem jungen Autor für seine klare Sicht und „settliche Reife“ meine Hochachtung. In diesem Jahr werden Sie ja volljährig, und dann Glück zu und alles Gute!
Besser sollte man zum Wählen einer Kammer erstens Kompetenz in einem umfassenden Test nachweisen können und auch nur halb gezählt werden, wenn man auf Subventionen und Sozialleistungen nicht verzichtet, damit Demokratie nicht zur Systemkorruption verkommt. Diese Kammer darf Gesetzte einbringen. Eine zweite Kammer zur Primärfunktion der Demokratie vor Tyrannei zu schützen dann eine Stimme für Jeden über 21, wobei Eltern eine halbe Stimme pro Kind unter 21 bekommen, Diese Kammer hat ein suspendiert Veto und wählt zu2/3 den Bundespräsidenten- sonst nix. Passives Wahlrecht nur für Menschen, die 5 Jahre in den letzten 10 Jahren steuern von einem ordentlichen Beruf bezahlt haben - und nach diesem Durchschnittseinkommen werden sie dann auch bezahlt frei e einmalige 6- Jahresperiode. So können Demokratie fit machen. Viel anders kaum.
Meinetwegen können die das auf 16 Jahre absenken. Doch finde ich:: Wer alt genug ist zu wählen, der sollte auch alt genug sein die volle Härte des Justiz zu erfahren (wie eben ein Erwachsener auch), wenn er großen Quatsch macht und vor Gericht muss.
Ich wäre eher dafür das Wahlrecht auf 40+ zu setzen. Lebenserfahrung ist tatsächlich durch nichts zu ersetzen. Aber man kann das machen. Es ändert nur die Dynamik. Also mathematisch betrachtet werden jüngere Wähler dann spätere Entwicklungen die zwangsläufig eintreten werden, nur beschleunigen. Also wir fahren dann unseren Staat oder unsere Kultur nur etwas eher gegen die Wand. Interessant wäre aus der Sicht des Historikers ob man das vorhersagen kann.
@Dietmar Schubert: Zunächst verwöhnen Sie uns mit Konjunktiven, wie „sollten erste Lebensentscheidungen gefallen sein“ oder „Normalerweise sollte man“ oder „würden 16 jährige konservative wählen“, um dann über den Umweg einer sinnfreien Relativierung („manche können das mit 50 nicht“) zum Finale ein Orakel zu präsentieren („hätte der Autor sicher eine ganz andere Meinung“). Hut ab! Und dabei nicht ein Argument des Autors tangiert. Also, wenn ihr Text auffällig sein sollte: Das ist Ihnen gelungen…
Kreißsaal, Hörsaal, Plenarsaal…....
Menschen, die noch nie eigentverantwortlich für sich gesorgt haben, haben in den seltensten Fällen überhaupt eine Vorstellungskraft was es heißt jeden Tag arbeiten zu gehen, Steuern zu zahlen, .... Gerade diese Menschen sind aber ganz schnell dabei Gelder umzuverteilen oder Entscheidungen zu Treffen, die das Leben enorm verteuern. Dementsprechend bin ich absolut gegen eine Absenkung des Wahlalters. Wenn 5 Füchse und ein Hase über das Abendessen abstimmen, mag die Entscheidung zwar demokratisch sein, aber nicht fair und sinnvoll. Und wenn Menschen, die keine oder kaum Steuern zahlen über das Erheben und Verteilen von Steuern und anderen Lasten abstimmen, dann erinnert mich das an die Füchse und den Hasen.
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