Gunter Weißgerber / 28.04.2023 / 12:00 / Foto: Pixabay / 80 / Seite ausdrucken

Wärmepumpen: Bundestags-Heizung nicht umrüstbar

Der Bundestag kann nicht so ohne Weiteres von Gas auf Wärmepumpen umgestellt werden. Die Heizsysteme seien für die heute verfügbaren Wärmepumpen-Systeme „nicht geeignet“. Es müsste wohl eine Fussboden-Heizung mit niedrigen Vorlauftemperaturen her. Doch das geht nicht mit vertretbarem Aufwand. Gibt’s jetzt eine Ausnahmeregelung?

Wo ist Christo? Die Bundestagsvoraluftemperatur ist in Not. Frank Schäffler MdB/FDP twitterte am 27. April 2023 „Nur mal so: der Bundestag heizt derzeit mit (Bio-)Öl und Gas. Dies kann lt. Bundestagsverwaltung nicht so einfach umgestellt werden. Die Heizsysteme seien „für die heute verfügbaren Wärmepumpensysteme (…) nicht geeignet.“ Die Berliner Morgenpost ergänzt „Grund: zu hohe Vorlauftemperaturen (110 ). Man war seinerzeit übrigens besonders stolz auf das hochkomplexe Heizlüftungssystem des Bundestages.

Nun aber ran! Der Gesetzgeber muss Vorbild sein. Das liebe Volk zu Wärmepumpen verdammen, egal ob in Neu- oder Altbauten, und dann das eigene „Hohe Haus“ weiterhin wetterschädlich erhitzen? Andersrum wird ein Schuh draus: Zuerst den Reichstag und seine 1990er Altbauten wärmepumpenmäßig auf Habeckschen Vordermann bringen und dann die Bevölkerung am funktionierenden Beispiel überzeugen! Was natürlich ein Ding der Unmöglichkeit bleiben dürfte. Ohne Fußboden-/Flächenheizung machen Wärmepumpen mit ihren niedrigen Vorlauftemperaturen keinen Sinn. Nicht mal im Bundestag, der sich seit Merkel auch als Naturgesetzgeber versteht. 

1995 zauberten Jeanne-Claude und Christo. Sie verhüllten den Reichstag, umwoben ihn mit ihrem Zauber und entließen das Gebäude vier Jahre später sozusagen mit neuem Geist in ein neues Leben aus der Verhüllung und das mit moderner Heizung. Vierundzwanzig Jahre und einen Habeck später kann das Reichstagsgebäude samt ehedem moderner Heizung mit der neuen Zeit nicht mehr mithalten und ist wettertechnisch rechtsaußen gestrandet. 

Das Reichstagsgebäude samt der dazugehörigen Bundestagsgebäude (was ist mit dem Transformationskanzleramt?) sind für den großen Sprung in den grünen Himmel nicht geeignet. Weder kann das Heizsystem von 110 Grad Celsius Vorlauftemperatur auf 35 Grad Celsius gestürzt werden noch dachten des Kaisers Parlamentarier beim Bau an Fußbodenheizungen. Auch die Abgeordneten der 90er Jahre hatten das nicht auf dem Schirm. Pech der vorgrünen Geburt. 

Der Bundestag wird also ab 2024 Buße tun müssen. Fünfzigtausend Euro sollen dann für nichtvollzogene Umstellung auf Wärmepumpen fällig sein. 

Ist der Bußbetrag einmalig oder jährlich fällig und wird die jeweilige Objektgröße herangezogen? Wenn der Normalbürger für seine Nichtumrüstung fünfzigtausend Euronen berappen soll, müsste dann nicht der Bundestag für das Vergehen hundert- oder tausendfach löhnen und das jedes Jahr? Fragen über Fragen. 

Dem Bundestag wird wohl nichts anderes übrigbleiben. Er muss Christo (1935 bis 2020) wiederauferstehen lassen und nach Berlin rufen! Nur Christo vermag den Reichstag und die Bundestagsgebäude mythisch zu verhüllen und diese energetisch transformiert und gegendert wieder zu entblättern. 
 

Foto: Pixabay

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Leserpost

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Bernd Oberegger / 28.04.2023

Deutschland wird nun zum zweiten Ninive. Wenn sich die Weibinnen und Männinnen auf der Flucht nach ihren fetten Pfründen umschauen, werden sie zu Wärmepumpen erstarren.

Klaus Keller / 28.04.2023

Ich erinnere daran das sich der Bundestag nicht immer Reichstagsgebäude versammelt hat. Der die Not wendende Umbau des Gebäudes ist eine gute Gelegenheit sich ggf einen neuen Regierungssitz zu suchen. In Bonn gibt es noch ein paar genutzte Gebäude. Ggf müsste z.T. neu gebaut werden. Damit könnte auch ein anderes Problem gelöst werden. Zitat: Olaf Scholz: Als Bundesarbeitsminister hatte ich mein Büro im Gebäude des früheren Reichspropagandaministeriums von Joseph Goebbels, in dem sich heute bekanntlich das Bundesministerium für Arbeit und Soziales befindet…. Ich verstehe nicht wie man es heute Hubertus Heil zumuten kann in so einem Gebäude zu arbeiten. Der umstrittene Minister ist m.E. schon durch seinen Nachnamen schwer belastet. Weg mit dem NS Scheiß. Das muss auch für diese Bauten gelten. Sich über Nazis beklagen aber ihre Bauten nutzen. Das geht gar nicht! +++ Später im Interview: Scholz: Es geht um demokratische Architektur – dabei sollten wir bleiben. Wenn wir öffentliche Gebäude bauen, sollten sie den Charakter unseres Landes ausstrahlen.—-Aufhänger des Gesprächs ist ein Bild eines Gebäudes aus den 50er Jahren im Kanzleramt, das er schon früher in seinem Büro hatte s.o. Ein schönes Symbol. Wenn einem die Wirklichkeit nicht gefällt, hängt man sich ein Wunschbild an die Wand. Das gezeigte Gebäude wurde mittlerweile verschrottet. Das vollständige Gespräch mit dem Umstrittenen Herrn Scholz (Interview des Kanzlers mit der Architektur-Zeitschrift Bauwelt) findet sich in den Internetseiten des Kanzleramtes.

Frank Volkmar / 28.04.2023

Als wenn sich diese Darsteller jemals um den “vertretbarem Aufwand” oder die Frage der Verhältnismäßigkeit gekümmert hätten !

Albert Pflüger / 28.04.2023

Der CO2-Götze muß ganz dringend entzaubert werden. Es gibt inzwischen zu viele mächtige Leute, die ihr Geld nicht dadurch machen, daß sie Nutzen für die Menschen stiften, sondern indem sie sie an die Kandare nehmen, mit Verboten überhäufen und auspressen im Namen der Gesundheit und des Klimaschutzes. Die CO2-Bepreisung z.B. ist nichts anderes als eine weitere Steuer, die, ähnlich wie die Mauterhöhung, kräftig auf die Preise der Konsum-und Anlagegüter, ja,  auf jedes Wirtschaften durchschlägt. Buchstäblich eine Steuer auf alles Lebensnotwendige, auf die pure Existenz. Es ist eine unglaubliche Frechheit, was sich der Staat da herausnimmt. Auch diese Wärmepumpenvorschrift ist die nackte Idiotie in einem Land, das den Strom zu wesentlichen Teilen aus fossilen Brennstoffen produziert und im Winter als Importeur auftritt. Ganz ähnlich verhält es sich mit den Impfungen. Wenn in einer “Pandemie” nicht der Bürger entscheidet, sondern der Staat zentral aus Steuergeldern oder über das Gesundheitswesen verordnet, daß mit beliebig vielen Dosen geimpft werden muß, dann werden da zig Milliarden an Steuergeldern an die Impfstoffhersteller transferiert, wobei den Patienten eher geschadet, als genutzt wird.

Matthias Böhnki / 28.04.2023

50.000€ Strafe für den Bundestag ? Ja, genau. Wer zahlt die dann im eigentlichen Sinne ? Macht nur Sinn, wenn die dortige Ansammlung von Kaspern und Kasperinnen selbst blechen müssen. Und auch dann wär´s Wurscht. Dann werden wieder die Diäten erhöht. Ich pfeife auf die Bestrafung, mir würden die semantischen Verrenkungen Habecks und seines familiengeführten Ministeriums, warum dies und das im Hohen Hause nicht veränderbar sei,  schon reichen zu ideeler Befriedigung.

Gerhard Schmidt / 28.04.2023

Robert H. hat doch sicher noch irgendwo einen Verwandten, der das für ihn “regelt”. Filmidee “GreenFellas - Leichen in der Wärmepumpe”...

Gert Lange / 28.04.2023

Man fahre einfach mal übers Land und schaue sich die Häuser vorzugsweise älterer Bürger an. Alle meist nicht so toll oder modern. Da sage man diesen Leuten, dass ihre 30+ Jahre alten Heizungen bitte sofort durch Wärmepumpen zu ersetzen seien. Dann ziehe man sich vorsorglich und schnell ins kugelsichere Auto zurück und gebe “Gas”.  So siehts aus, oder?

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