Roger Letsch / 07.06.2016 / 12:38 / Foto: Geolina 163 / 2 / Seite ausdrucken

Vorsorge oder Nachsehen?

Wenn es den TTIP-Gegnern darum geht, zu erklären, was der fundamentale Unterschied zwischen dem deutschen und dem amerikanischen System ist, hört man immer wieder folgendes Argument. Die Amerikaner verfahren nach dem „Nachsorgeprinzip“ – das bedeutet, Anbieter von Waren und Dienstleistungen dürfen erst mal alles, bis es kracht. Die verantwortungsvollen Deutschen hingegen verfahren nach dem „Vorsorgeprinzip“ – in diesem Fall muss der Anbieter nachweisen, dass sein Produkt ungefährlich ist. Soweit die Theorie.

Wie ist unser heiliges Vorsorgeprinzip aber mit der deutschen Unsitte vereinbar, tonnenweise Splitt auf marode Straßen zu schütten und den Autofahrern durch ein Schild zu verstehe zu geben, „Los, fahrt das mal alle schön fest!“, ganz gleich ob man aus dieser Zwangs-Aushilfs-Bauarbeiter-Nummer mit Lack-, Unterboden- oder Glasschäden herauskommt? Von der fehlenden Freiwilligkeit ganz zu schweigen!

Haben wir die mangelnde Vorsorge im Straßenbau etwa auch einem bösen Freihandelsabkommen zu verdanken? Muss ja! Denn auf die Idee, seine Steuerzahler derart dreist zu Frondiensten zu zwingen – und über KfZ- und Mineralölsteuer auch noch dafür bezahlen zu lassen – würde man in Deutschland nie kommen.

Zuerst erschienen auf Roger Letschs Blog Unbesorgt hier

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Leserpost

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Wolfgang Richter / 07.06.2016

Was das Befahren dieser mit Notmitteln billigst reparierten Hoppelpisten in deutschen Landen angeht, ist ein wesentlicher Punkt ausgelassen worden, mit dem sich die Verantwortlichen (Kommunen, Straßenbauämter) vor Schadensersatzforderungen wg. z. B. verursachter Lackschädenbeschädigter Reifen oder Radaufhängungen zu schützen gedenken: Sie stellen überall in Mehrfachausfertigung Schilder mit dem Hinweis einer Geschwindigkeitsbeschränkung auf höchstens 30 Km/h auf, was die Rechtsfrage klären soll und insgesamt billiger kommt als eine “richtige” Reparatur. Und dank der reduzierten Geschwindigkeit darf nach offenbar nach der Philosophie der Aufsteller auch noch Klima rettend mit den dadurch reduzierten Emissionen seinem “grünen” Gewissen einen guten Dienst erweisen.

Horst Maler / 07.06.2016

Der deutsche Mensch ist anscheinend zu doof um zu wissen, dass es nicht möglich ist die Nichtexistenz eines Objektes oder Konzeptes zu beweisen. Karl Popper ist den meisten ein Popmusiker. Sie glauben aber gerne an eine Mehrheitsmeinung in der Wissenschaft. Diese Dinge sind nicht zu ändern, da ja schon im Kindergarten und der Schule indoktriniert wird. Lehrer haben mehr Einfluss als die Eltern. Die Eltern sind meistens zu doof und die Großeltern ebenfalls, altersbedingt. Was soll denn aus einer Nation werden die nicht mal Nation sein will. In Deutschland reicht es schon vom Risiko eines Risikos zu fantasieren und die deutsche Welt steht Kopf. Wer dreht diesen ganzen NGO’s den Geldhahn zu. Wer führt ein Strafrecht für die Verwaltung bei Geldverschwendung ein und für Falschberichterstattung in den Medien, die man auch per Zwangsgebühr bezahlen muss. Wenn das nicht geschieht geht Deutschland unter. Bestes Beispiel ist die Energiebranche, die durch die Politik, die ja auch in den Aufsichtsräten sitzt sitzt, zerstört wird. Als nächstes folgt die Automobilindustrie. Wer braucht denn noch Motore, Getriebe usw. wenn man der Utopie des Elektroverkehrswahns folgt. Dann kommt die böse Chemie dran und dann die Pharmaunternehmen. Wie lange die Landwirtschaft noch durchhält weiß kein Mensch. Alles soll BIO werden mit halber Ernte und viel Mais. Ein Wahnsinn !

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