Von Robert Stephenson Smyth Baden-Powell, dem Begründer Pfadfinderbewegung, stammt der Ausspruch, man möge versuchen, die Welt ein bisschen besser zurückzulassen, als man sie vorgefunden hat. Wenn sich doch die heutigen Pfadfinder daran hielten, dann würden sie sich weniger Gedanken um politisch-korrektes Pfadfinden machen und könnten lieber ihrem eigentlichen Anliegen nachgehen, junge Menschen zu selbständigem Verantwortungsbewusstsein zu erziehen.
Vor ziemlich genau 100 Jahren begann die Pfadfinderei mit einem von Baden-Powell organisierten Jugendzeltlager auf Brownsea Island. Damals wurden noch Hasen gejagt und über dem Lagerfeuer gegrillt. Bei den heutigen Pfadfindern ginge dies freilich nicht mehr.
Anlässlich des Jubiläums machten sich in diesem Jahr über 300 Pfadfinder auf den Weg nach Brownsea Island, aber Hasen wurden dort nicht mehr gejagt, wie denn auch Fleisch insgesamt tabu war. Man wolle schließlich keine vegetarischen Pfadfinder diskriminieren. Und auch nicht Angehörige von Religionen, in denen kein Rind- oder Schweinefleisch gegessen wird, weshalb denn auch gleich Frikadellen und Würstchen im Lager abgeschafft wurden. Gekocht wurde dann übrigens auch nicht an Lagerfeuern, sondern über Gasbrennern, denn offenes Feuer sei viel zu gefährlich. Statt sich also um ein Feuer zu versammeln, setzte man sich lieber im Kreis um eine Topfpflanze.
Leider waren einige junge Pfadfinder von der um alle möglichen Anstößigkeiten und Gefahren bereinigten Pfadfinderei nicht überzeugt. Lächerlich sei es gewesen, dass man nicht einmal ein Lagerfeuer hätte anzünden dürfen, und überhaupt schade, dass es nichts zu essen gab, was man essen wollte.
“Ohne Abenteuer wäre das Leben tödlich langweilig,” hatte Baden-Powell einmal gesagt. Seine Nachfolger sind dabei, aus den Pfadfindern eine tödlich langweilige Organisation zu machen.