Am kommenden Sonntag ist Michael Kyrath zu Gast bei „Indubio“. Sein offener Brief, der auf der „Achse des Guten“ veröffentlicht wurde, hat viel Resonanz hervorgerufen. Nun spricht er mit Gerd Buurmann über den Brief.

Michael Kyrath ist der Vater der 17-jährigen Ann-Marie, die am 25. Januar 2023 in Brokstedt zusammen mit ihrem Freund Danny in einem Nahverkehrszug von einem mehrfach vorbestraften Täter brutal erstochen wurde. Bei „Indubio“ spricht er über die Konsequenzen, die dieses Verbrechen für ihn und viele andere ähnlich betroffene Familien hatte.

Sein offener Brief, der auf der „Achse des Guten“ veröffentlicht wurde und sich an Bundesminister Cem Özdemir richtet, hat hohe Wellen geschlagen. Özdemir forderte kürzlich in der FAZ eine Wende in der Migrationspolitik und verwies dabei auf die Belästigung seiner eigenen Tochter durch junge Männer mit Migrationshintergrund. In seinem Brief spricht Kyrath Özdemir direkt an und fragt, warum Politiker wie er nicht schon früher auf die alarmierenden Signale reagiert haben, obwohl Fälle wie der Mord an seiner Tochter keine Einzelfälle sind. Mittlerweile haben sich über 300 Elternpaare an Kyrath gewandt, die ebenfalls ihre Kinder durch Gewaltverbrechen verloren haben, bei denen sich Waffe, Täterprofil und Motiv ähneln.

Kyrath kritisiert, dass viele Politiker das Thema migrantischer Gewalt ignorieren, und zwar so lange, bis sie selbst betroffen sind. Am kommenden Sonntag wird er bei „Indubio“ über dieses „ohrenbetäubende Schweigen“ sprechen. Er wird auch über seine Tochter Ann-Marie und die Leere, die ihr Tod hinterlassen hat, berichten.

In seinem Brief beklagt Kyrath, dass man ihn von politischer Seite wissen ließ, er solle darauf achten, dass der Mord an seiner Tochter nicht von Rechtsradikalen missbraucht werde. Er schreibt:

„Von einem Ihrer Koalitionspartner bekamen wir die Nachricht, es tue ihm leid, dass ‚diese Leute‘ ums Leben gekommen sind. Diese ‚Leute‘ waren unsere Kinder, Ann-Marie und Danny! Teenager von 17 und 19 Jahren, die auf dem Weg von der Schule nach Hause waren. Zwei junge Menschen, die ihr ganzes Leben noch vor sich hatten.“