Gerd Buurmann / 25.02.2023 / 11:00 / Foto: achgut.com / 4 / Seite ausdrucken

Vorschau Indubio: Musiker sprechen über die geimpfte Totenstille

Was ist den letzten drei Jahren durch unsere Angst vor Corona kulturell kaputt gegangen? Darüber spricht Gerd Buurmann am morgigen Sonntag mit zwei weiblichen und zwei männlichen Musikern und Sängern.

Von der kleine Kneipe in unserer Straße wusste Peter Alexander einst zu singen, dass dort das Leben noch lebenswert ist, weil dich da keiner fragt, was du hast oder bist. Die Maßnahmen gegen Corona haben die kleine Kneipe zerstört, denn heute will die kleine Kneipe wissen, was du hast, sonst wirst du nicht reingelassen.

Die kleine Kneipe in unserer Straße
Da wo das Leben noch lebenswert ist
Dort in der Kneipe in unserer Straße
Da fragt dich jeder: „Sind Sie auch getestet, geimpft, genesen? Zeigen Sie mir augenblicklich Ihre Papiere!“

Das „Hereinspaziert“, das einst zu allen Theatern gehörte, ist gestorben. Durch die Corona-Maßnahmen wurde die Gesellschaft körperlich gespalten, und zwar in geimpfte und ungeimpfte Menschen. Durch die Maßnahmen wurde der Mensch in seiner Menschlichkeit angegriffen. 

Essen, trinken und atmen, das tun auch sämtliche Tiere. Wenn es etwas gibt, das uns Menschen im Wesen von Tier unterscheidet, dann ist es vor allem unsere Fähigkeit, Kunst und Kultur zu erschaffen. Die Begabung, Geschichten zu erzählen und Bilder zu ersinnen, zeichnet uns als Menschen aus.

Kultur ist kein Bonus der Menschheit. Kultur ist die Menschheit. Menschen gehen ins Theater, um den Menschen zu feiern und zu fürchten, und zwar in all seinen Facetten, in seinen guten und schlechten Momenten, in seiner erhabensten und in seiner niedrigsten Erscheinung, in seiner Fähigkeit zu leiden, zu weinen, zu genießen und sich zu freuen.

Freiheit galt als schmutzig

Für viele Monate wurde das Leben auf ein reines Überleben reduziert. Menschen nahmen sich gegenseitig als Gefahr wahr. Das Leben wurde zu einer Gefahr erklärt, und die Freiheit galt als schmutzig. Im Theater aber geht es um das Leben und um die Freiheit. Oft gilt Kunst als schmutzig, wenn sie allzu menschlich wird. 

Am Sonntag wird Gerd Buurmann mit seinen Gästen darüber sprechen, was wir in den letzten Jahren durch unsere Angst vor Corona kulturell verloren haben. Zu Gast sind die Musikwissenschaftlerin Martina Binnig, die Koloratursopranistin Jenifer Lary, der Cellist Florian Bischof und der Bass Thomas Stimmel. Jenifer Lary und Thomas Stimmel sind zudem bekannt aus der im Januar 2023 erschienenen Dokumentation „Hauptsache GEIMPFT – Unsere Doku über Diskriminierung in der Kultur“

Am kommenden Sonntag wird bei Indubio also ein Quintett ein Lamento anstimmen über all das, was in den letzten drei Jahren in Sachen Kultur unter die Räder kam.

Foto: achgut.com

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Leserpost

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Peter Holschke / 25.02.2023

Verloren aus Angst vor Corona? Ist das ein Witz? Könnt ihr mal aufhören tote Pferde zu reiten und den Frame weiter zu verbreiten. Verloren doch eher aufgrund staatlicher Willkür und dem Versagen der Zivilgesellschaft.

Thomas Szabó / 25.02.2023

Der eine glaubt an Gott, der das Wort = das Prinzip ist. Der andere Glaubt an das reine Wort = Prinzip. Jeder Mensch ist Gläubig, nur der destruktive Nihilist nicht. Gott = Glaube = Seele -> Erlösung im Glauben. Die Kultur ist die irdische Manifestation von Gott = Glauben = Mensch = Seele.

Thomas Szabó / 25.02.2023

Lieber Herr Buurmann. Danke für die poetischen, besinnlichen, philosophischen Gedanken über die Kultur, die ich gleich zweimal gelesen habe, um sie zu verinnerlichen. Die Kultur ist kein Anhängsel der Menschheit, sie ist essentiell. Die Kultur ist für mich, was für andere die Religion ist. Sie ist ein spiritueller Lebensinhalt. Meine “Religion” ist kein Götzendienst. “Mach dir keine Götzen” gilt auch für die eigene Religion, für den eigenen Glauben. Man kann auch den eigenen Gott vergötzen. Das ist etwas, was viele religiöse Menschen nicht begreifen. Sie bilden sich ein, der Götzendienst sei immer die Religion der anderen. Man kann auch den eigenen “einen wahren Gott” wie einen Götzen verehren, zum Götzen degradieren. Beispielsweise ist die Liebe zu Gott die Liebe zu einen idealisierten Übervater. Die bedingt aber nicht zwingend einen Hass anderen Übervätern gegenüber. Das ist genauso dumm, niedrig, gottlos, lieblos wie wenn man die Liebe zur eigenen Mutter durch einen Hass auf Mütter definierte. So gesehen ist manch eine Religion von Haus als als Götzendienst konzipiert. Der Glaube an etwas Höherem, allgemeinen Gültigen, Allgemeinen, Gemeinsamen ist etwas was religiöse Menschen & Atheisten gemeinsam haben. Die Menschheit hat, egal ob religiös, gläubig, agnostisch, atheistisch den Glauben gemeinsam. Die Quintessenz der Religion ist ja der Glauben. Bei vielen ist der Glauben personalisiert durch Gott, bei anderen ist der Glauben nicht-personalisiert. Die Quintessenz der Menschheit ist die Kultur, das was uns prägt, abgesehen von unseren animalischen Trieben. Der Glaube an sich ist der Gottesdienst. Dazu muss Gott keinen weißen Rauschebart tragen, kein bestimmtes Geschlecht haben (Welchen Sinn, welche Funktion hätte das männliche Geschlecht für den christlichen Gott?), keine Rituale fordern, keine Verehrung verlangen. Wer die Welt / die Schöpfung, den Menschen, das Leben liebt, der liebt Gott. Gott = Glaube, der manifestiert sich in der Kultur. Amen

Peter Petronius / 25.02.2023

Ein wichtiges Thema! Tatsächlich haben viele Deutsche während Corona jedwede westliche Kultur verloren. Aktuell kann man dies an der Zahl derer ablesen, die “Das Manifest für die Kapitulation der Ukraine” von Sarus Russenknecht und Lili N…egro gezeichnet haben und von einer Querfront gegen unsere US-amerikanischen Freunde und Beschützer träumen.

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