Ich kann die Verabsolutierung der “Moral” nicht ansatzweise nachvollziehen. Zum einen ist mir nicht klar, wie der Buchautor “Moral” definiert, auch im Unterschied zur “Ethik” , zum andern ist Moral nicht per se gut. Da gibt es bekanntlich jede Menge unterschiedliche Ansichten dazu, was moralisch ist und was nicht. Was auch alltäglich konkret erfahrbar ist. Der Autor bewertet offenbar die erklaerte Absicht der Transformatoren als moralisch gut, wobei er nicht zwischen ( angeblichem) Ziel und den Methoden unterscheidet. Selbst ein moralisch begruessenswertes Ziel, was hier bereits mindestens zweifelhaft ist, kann mit moralisch schlechten Methoden verfolgt werden. Das Ganze erinnert an die ebenso feinsinnige wie sachlogisch falsche “Differenzierung” zwischen Islam und Islamismus. Dass aus Moral Moralismus ” werden” kann, liegt in der Natur der Sache. Dass “Werte” Vernunft und Recht beseitigen, wusste bereits Carl Schmitt. Dass moralisch beeinflusste Urteile nicht selten das Recht verletzen, ist offensichtlich. Dass “Empathie” zur ( Selbst) Zerstörung fuehrt, ist evolutionär bewiesen. Und nicht zuletzt verfolgen die Taeter, die sogen Elite, nicht einmal moralische Ziele, sondern die totalitaere Macht ueber ihre fuer Alles verfuegbare Untertanen. Sie taeuschen Moral als psychologisch, genauer limbisch, wirksame Narrative vor.
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