Die Veröffentlichung der ungeschwärzten RKI-Protokolle zeigt wie sehr Regierung und Behörden die Informationen und die Lage in der Corona-Zeit auf Kosten der Gesellschaft manipulierten. Darüber spricht Gerd Buurmann am kommenden Sonntag mit seinen Gästen.
Die RKI-Protokolle können seit einigen Tagen ohne Schwärzungen gelesen werden. Einige der ursprünglich geschwärzten Informationen betrafen detaillierte Beschreibungen von Infektionsherden oder spezifischen Gruppen, was mit dem Schutz persönlicher Daten begründet wurde. Durch die Veröffentlichung der ungeschwärzten RKI-Protokolle haben die Forderungen nach einer umfassenden Aufarbeitung der Corona-Politik neuen Auftrieb erhalten.
Die Protokolle deuten zum Beispiel darauf hin, dass das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) teilweise in die Arbeit des RKI eingriff und damit die wissenschaftliche Arbeit beeinflusste. Ein Beispiel ist die Anweisung, den Lagebericht über das Wochenende nicht auszusetzen, um kein Signal der Entwarnung zu senden.
Am 3. Juni 2020 plante das RKI, den Lagebericht am Wochenende auszusetzen. Diese Entscheidung wurde jedoch vom BMG zurückgewiesen, weil befürchtet wurde, dass dies als Entwarnung interpretiert werden könnte. Diese Intervention zeigt, dass das Ministerium großen Wert darauf legte, wie die Informationen in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden könnten und möglicherweise eine Eskalation der Situation vermeiden wollte.
Über die RKI-Protokolle spricht Gerd Buurmann am kommenden Sonntag mit der Rechtsanwältin Annette Heinisch und dem Wirtschaftswissenschaftler Marcel Luthe. Es wird auch um den aktuellen Wahlkampf in den Vereinigten Staaten von Amerika gehen. Welchen inhaltlichen Zusammenhang es da gibt, erfahren Sie am kommenden Sonntag in der Folge 339 von Indubio.